Kapitel 4 - Das rettende Blau

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Nach einer gefühlten Ewigkeit hab ich es mal wieder geschafft ein neues Kapitel zu schreiben. Außerdem habe ich endlich mal gewagt ein bisschen offener zu schreiben. Von jetzt an werden die Liebe aber auch die düsteren Szenen nicht mehr nur angekratzt. Ich hoffe es gefällt euch. Und jetzt viel Spaß ;-).

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Die große Halle roch nach Kerzenwachs und neuer Kleidung. An den Seiten des Ganges und auch überall sonst standen hübsche Wachsfiguren von jungen Frauen. Alle hatten Kleider an und einige trugen Blumensträuße. Bei dem Anblick stockte mir kurz der Atem. Ich hätte nie erwartete das Kanato so etwas sammeln würde. Doch am meisten faszinierte mich die Halle selbst. Die Decken waren gut drei Meter hoch und Säulen stützen auch hier das Fundament. Wie konnte so ein großer Raum noch unter dem Haus sein?
Kanato ging vor mir durch den Gang. Er flüsterte seinem Teddy immer wieder etwas zu. Ich war mir mittlerweile ganz sicher das er eine Verhaltensstörung haben musste.
"Wow das ist wirklich beeindruckend."
Er nickte. Wir hatten fast das Ende des Ganges erreicht als mir eine besonders hübsche Figur auffiel. Ihr Nussbraunes Haar war leicht gewellt und über ihre Schulter gelegt. Die Blauen Augen schauten mich an. Doch ihr Gesicht wirkte trotzdem etwas traurig. Sie war wirklich schön und erinnerte mich an eine Freundin mit der ich immer gespielt habe als ich noch klein war.
"Teddy fragt ob du da noch lange stehen bleiben möchtest?" Seine Stimme riss mich zurück in die Gegenwart. Ich entschuldigte mich kurz und lief ihm wieder nach. Doch mich beschlich langsam ein seltsames Gefühl. Irgendwas stimmte hier nicht. Die Stimmung war angespannt.
Wir kamen am Ende an. Ein paar Stufen führten auf ein flaches Podest. Kanato ging hinauf und schaute mich an.
"Wie gefallen sie dir?"
"Sie sind einfach schön. Du scheinst dich wirklich viel damit zu beschäftigen. Es Ist bestimmt ziemlich teuer die Figuren zu kaufen."
Er legte den Kopf schief.
"Sag du es ihm Teddy."
Er hielt mir sein Stoffbär entgegen.
"Tut mir leid ich spreche kein Bärisch." lachte ich.
"Er sagt das die alle selbst gemacht sind."
Ich starrte ihn entgeistert an. Selbstgemacht? So viele? Das ungute Gefühl verstärkte sich und ich wollte lieber schnell verschwinden. Meine Muskeln spannen sich an und ich drehte mich um zum gehen.
"Nanu wo will er denn hin, Teddy?" Ich spürte wie sein Blick auf mir ruhte. Mein Atem wurde schneller, doch ich riss mich zusammen und drehte mich wieder um. Kanatos Blick war wie immer angsteinflösend. Er grinste schief und seine Lilanen Augen strahlten eine Aura aus die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich schluckte. Die innere Stimme in meinem Kopf schrie das ich abhauen sollte während mein Herz vergeblich versuchte genügend Sauerstoff in meinen Blutkreislauf zu pumpen.
"I-Ich… geh dann mal wieder. Viel Spaß noch."
Plötzlich stand er vor mir. Ich machte ein paar Schritte rückwärts doch da waren schon die Stufen. Fast wäre ich gefallen. Am liebsten würde ich mir jetzt selbst einen Ohrefeige verpassen. Wenn es nicht durch abhauen ging würde ich eben kreativer werden müssen. Ich suchte nach einer guten Ausrede um zu verschwinden.
"Na schön, dann erzähl mir doch mal wie du so eine Puppe machst."
"Das sind keine Puppen." sagte er langsam.
"Was…? Aber was sind sie denn dann?"
"Menschen."
"M-Menschen? Aber wie…? Das heißt dass sind alles… alles Leichen?"
Er lachte und strich dann einer der Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich glaube er versteht uns nicht, Teddy. Das sind doch gar keine Leichen, es sind Bräute. Wunderschön und für immer und ewig hier."
Ich wollte grade losrennem als er meinem Arm umklammerte. Sein Griff war fest. Ich bekam Angst das er ihn brechen würde und versuchte ihn loszuwerden.
"Lass mich bitte los, Kanato."
"Teddy möchte dass er dich auch für immer hier beobachten kann. Du würdest sicher toll aussehen."
Er wollte mich auch zu einer seiner wiederwertign Figuren machen? Niemals!
"Vergiss es, aus mir machst du keine leblose Puupe!"
Sein Gesicht wechselte plötzlich und sah auf einmal todtraurig aus. Er ließ den Stoffbären fallen und versuchte mich auf den Boden zu drücken. Ich stemmte mich mit aller Kraft dagegen doch er war noch stärker als ich angenommen hatte. Er verdrehte meinen Arm, so daß es bereits knackte, und meine Knie knicken schließlich ein. Ich hörte wie mir ein Schmerzensschrei entfuhr als er meinen Kopf auf den harten Steinboden drückte.
"Ich will das du mein erster Bräutigam wirst. Mit einem Anzug und einer Rose. Ich kann es kaum abwarten deine Harre zu entfernen und deine Augen… "
Ich unterbrach ihn mir einem wütenden Schrei.
"Aus mir machst du keine deiner kranken Figuren. Fahr zur Hölle!"
Seine einzige Reaktion war nur ein hohes Lachen. Dann knüpfte der den ersten Knopf meines Hemdes auf und fuhr mit seinen Eiskalten Finger darüber. Ich verzog das Gesicht. Sein Blick änderte sich jetzt in lieblich um und er beugte sich über mich uns zog meinen Duft ein.
"Du richst wie eine Orchidee." Dann blickte er mir für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen und versenkte seine Zähne in meiner Haut. Ich war wie elektrisiert und wollte ihn am liebsten erwürgen doch aus Erfahrung hatte ich gelernt das stillhalten hier am besten half. Blöd war nur das mir schon sehr bald schwindelig wurde. Er hörte nicht auf mich auszusaugen. Verdammt er wird mich umbringen und dann zu Wachs verarbeiten.
Meine Angst war nun so groß dass ich versuchte ihn von mir zu stoßen doch ich konnte mich schon nicht mehr bewegen. In diesem Moment begann sich der Raum um mich herum zu drehen, zu verzerren und ich spürte saß Verlangen mich zu übergeben.
"Ka…to, l…os" Ich wusste nicht ob meine Stimme nur in meinem Kopf exestierte oder ob ich sie tatsächlich aussprach. Die kleinen Punkte blitzen unaufhörlich vor meinem inneren Auge.
Doch plötzlich verschwand die schwere last von meinem Körper. Ich vernahm dumpfe Stimmen, konnte sie jedoch nicht verstehen. Komm schon, jetzt mach schon, nicht sterben. Zwei Arme Gruben sich unter meinen Rücken und hoben mich hoch.

Diabolik Lovers - Der Stich der blauen RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt