Kapitel 12 - Sommeranfang

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Es tut mir sehr leid dass es so lange gedauert hat aber dazu nach dem Kapitel mehr. Jetzt erst mal viel Spaß.

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Das leise Rauschen der Klimaanlage war das einzige Geräusch das den Raum, neben meinen Atemzügen, mit Klang erfüllte. Doch die stickige Hitze der Mittagssonne konnte auch sie nicht vertreiben. Dabei hatte der Sommer noch gar nicht richtig angefangen. Ich starrte zur Zimmerdecke hinauf. Die kleinen Astlöcher in der Dachschräge kannte ich mitlerweile auswendig. Jedes einzelne von ihnen hatte seine eigene Form und Farbe. Es erinnerte mich an das Fell eines Tieres. Deshalb hatte ich mir als Kind immer vorgestellt dass das Haus ein großes Tier wäre, das immer über einen wachen würde. Das Zimmer war sein Innerstes, ein Ort an dem mir nichts passieren würde und an den man immer zurückkehren konnte wenn einem die Welt wieder einmal zeigte das sie nicht nur aus buntem Konfetti bestand sondern dass hinter diesem Bühnenbild die schreckliche Wahrheit lag. Ein Ort voller Monster, Machtsüchtiger Kreaturen die ihre Arme nach allem ausstrecken was proviet versprach. Doch hier an diesem winzigen Ort gab es das Haus. Das Licht in einer Dunkelen Welt die von Schatten regiert wird.
Ich seufzte kurz bevor ich aufstand und das Foto der Brüder unter meiner Matratzte hervorhohlte. Nachdenklich betrachtete ich Shus Gesicht. Es lächelte zwar nicht aber wirkte dennoch freundlich. Mein Herz schlug sehnsüchtig in meiner Brust. Seit mehr als einer ganzen Woche herschte absolute Funkstille zwischen mir und den Hause der Sakamakis. Jeden Tag versuchte ich vergebens die Nummer anzurufen. Ich hatte sämtliche Zahlen geändert, verdreht und weggelassen. Dabei hattee ich mindestens dreißig Leuten erklären müssen das ich mich verwählt hatte und eines dieser Callcenter war sehr überrascht das ich nicht anrief um ihrer Salatschleudern zu kaufen. Verzweifelt blickte ich auf das silber glänzende Gerät in meiner Hand. In dem schwarzen Display konnte ich mein eigenes Gesicht spiegeln sehen. Mit einer Hand fuhr ich mir durchs Haar und versuchte sie wieder an ihren Paltz zu bringen. Der Pony hing mir bereits vor den Augen und ich musste eine Klammer tragen um sie von meinem Sichtfeld fern zu halten. Die warme Sonne des Frühlings schien gnadenlos weiter auf uns herrab und verwandelte mein Zimmer in einen Backofen der Superlative.
Als es mir nach einiger Zeit zu warm wurde öffnete ich das Fenster und setzte mich auf die Fensterbank. Auf der Satelitenmap meines Telefons versuchte ich den Weg zurück zu konstruieren. Doch ich landete immer irgendwo im nigendwo. Frustriert blickte ich auf die Straße, wo sich ein kleiner Stau gebildet hatte. Ich beobachtete wie die Radfahrer sich über das Hupen der Autos beschwerten und versuchten einen Weg durch das Gewusel zu suchen. Doch nach einigen Minuten war die Straße wieder so leer wie sonst. Wahrscheinlich hatte sich wieder irgendein Vollidiot einen unschuldigen Sonntagsbraten gefahren. Eigendlich liebte ich die Ruhe hier draußen am Stadtrand. Es stank nicht nach verpesteter Luft und fauligem Essen. Doch seit einigen Tagen wünschte ich mir mal wieder in die Stadt zu gehen. Ich war Ewigkeiten nicht mehr in einem Geschäft gewesen um einfach nur zu gucken was es neues auf dem Markt gab. Doch wenn ich mich an meinen letzten Besuch in einer Stadt erinnerte lief es mir so kalt den Rücken hinunter das ich eine Gänsehaut bekam.
Während ich dabei zusah wie ein älterer Mann die Hecke um das Gründstück herrum grade schnitt öffnete sich die Tür und Ken kam herrein. Er lächelte mich an.
Ich hatte mich in den letzten Tagen viel mit ihm unterhalten. Er war ziehmlich schüchtern aber eigendlich total nett. Wir verstanden uns mittlerweile echt gut und redeten oft über das sinnloseste Zeug. Ich hatte erfahren das er ein paar Jahre jünger war als ich. Trotzdem war er ein helles Köpfchen. Ich bewunderte ihn für sein großes Wissen auf allen möglichen Gebieten. Außerdem mochte er es wenn ich Geige spielte. Ich übte wie versprochen Shus Lieder. Sie waren wirklich anspruchsvoll aber nicht unmöglich. Ein paar von ihnen konnte ich bereits sicher spielen doch bei einigen wollten die Töne einfach nicht richtig klingen.
Er kam auf mich zu, zog sich den kleinen Schreibtischstuhl herran und setzte sich neben mich.
"Ist irgendwas passiert? Du wirkst seit ein paar Tagen so niedergeschlagen", er sah mich aufmunternt an.
"Nein eigendlich nicht. Es geht mir gut, wirklich." Ich merkte selber dass das wenig überzeugend klang aber ich konnte ihm ja schlecht sagen das ich mit einem anderen Mann zusammen war, der ganz nebenbei auch noch ein Vampir ist, und ich durch eine gestörte Telefonverbindung kaum noch still sitzen konnte. Angespannt kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Er blickte mich ungläubig an. Ich musste irgendwas sagen.
"Ich bin momentan einfach in einer ungünstigen Lage aus der ich keinen Ausweg sehe. Es...ist kompliziert." Verunsichert sah ich zu ihm.
"Okay, ich verstehe. Willst du es mir erklären oder soll ich mich aus der Sache raushalten? Wenn es mit Miki zu tun hat kann ich dir allerdings schlecht weiterhelfen."
"Nein er hat damit rein gar nichts zu tun. Es betrifft nur mich alleine und...und noch jemand anderes." Es herschte eine beklemmende Stille. Schließlich nickte Ken anerkennend und stand auf.
"Tut mir leid das ich aufdringlich war."
"Nein das bist du nicht. Ich möchte jetzt nur einfach nicht darüber reden." Ich war aufgestanden und stellte mich vor ihn. Ich hatte seine Neugier geweckt und ihn dann einfach abserviert. Das war nicht fair gewesen. Fieberhaft versuchte ich mir eine Notlüge einfallen zu lassen.
"Ist irgendwas?" Ich hatte ihn angestarrt ohne etwas zu sagen, so sehr war ich grade wieder in Gedanken bei Shu gewesen.
"Ah tut mir leid, es ist nichts ich bin nur kurz abgeschweift.", sagte ich schnell und ging zur Tür. "Ich gehe noch ein bischen nach unten, wir sehen uns dann später.", sagte ich und schloss die Tür hinter mir. Erleichtert atmete ich aus. Fast hätte ich mich verplappert und ich wollte nicht das alle mitbekommen was passiert war. Ich ging den Flur hinunter zur großen Treppe. Als ich eilig die Stufen hinunter lief hörte ich Stimmen die freudig durcheinander riefen. Neugierig ging ich in den großen Hauptsaal. Unseree Leiterin stand mit einem Klemmbrett in der Hand im Raum. Um sie herrum hatte sich ein Kreis aus Kindern gebildet. Ich wusste das sie grade dabei war einen Ausflug zu verkünden. Früher war ich selbst so aufgeregt gewesen wenn wieder mal einer anstand. Eigendlich mochte ich sie bis heute aber grade war das letzte was ich wollte mir irgendwo mit den jüngerin die Zeit zu vertreiben.
Als sie mich erblickte winkte sie mich fröhlich zu sich. Mit eiligen Schritten ging ich zu ihr.
"Hiromu-kun, gut das du da bist. Wir wollen mit den jüngeren einen Ausflug in den Freizeitpark machen. Hast du Lust mitzukommen, wir können jede Hilfe gut gebrauchen." Ich mochte Freizeitparks nicht besonders aber war früher trotzdem mitgegangen. Heute hatte sich das nicht geändert. Ich konnte diese Orte nicht leiden. Überall quitschen Achterbahnen über meinen Kopf und an jeder Ecke riecht es nach Zuckerwatte und Pizza. "Wenn du Lust hast trag dich einfach auf der Liste ein. Ein paar Tage ist noch Zeit. Bevor ich ihr antworten konnte wuselten die anderen schon wieder um sie herrum. Ich mochte die jüngeren Kinder wirklich gerne. Sie waren so lieb und liebten es wenn ich mit mit ihnen beschäftigte. Wir waren halt wie eine große Familie.
"Hey Hiro, was machst du da?" Miki stand wie aus dem Nichts hinter mir und klopfte auf meine Schulter.
"Eigendlich nichts. Ich war nur neugierig was hier läuft", antwortete ich kanpp denn mir war garde die Lösung für mein Problem eingefalllen und ich ärgerte mich dass ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin.

Diabolik Lovers - Der Stich der blauen RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt