Das Script stand schon beinahe fertig, hier und da sah man die Krakelei die von Joon, Ju oder Andre hinzugefügt wurden da Julien selber das erste Script gleich am PC schrieb und noch als sie mit den vielen Seiten, zusammen getackert, herunter kamen hörte man das klingeln wieder und Julien lief schnell von der dunklen Treppe zu der Glastür um Kira hinein zu lassen.
„Echt mal, das nervt selbst mich doch etwas und ich bin diejenige die die ganze Zeit vor der Tür warten muss.“ gestand Kira als sie einfach ihre Tasche an der Garderobe liegen ließ und in die Küche ging um sich wie nach den meisten Arbeitstagen unten gleich einen Tee aufzubereiten.
„Du wirkst heute so angespannt, oder denk ich das nur?“ fragte Julien allerdings nur anstelle eines Hallo und Kira seufzte leise.
„Das nicht nur... ausgerechnet heute ist einer der Patienten verstorben. Und ich hab das Gefühl das die kommenden Wochen noch einer denkt das zeitliche segnen zu müssen.“ seufzte Kira als sie daran dachte.
Sie war mit Leib und Seele Altenpflegerin, ihr war auch bewusst das in diesem Beruf der Tod immer wieder Thema war, dennoch war genau das immer wieder das harte schlucken bei Kira.
Und genau jetzt, zur Weihnachtszeit, war es für die eigentlich fröhliche Person so etwas wie ein Schlag in die Magengrube.
„Das... tut mir leid. Willst du reden oder so?“ fragte Julien nur nach als er zusah wie Kira das Wasser aufsetzte und sich an die Anrichte lehnte.
„Ist eigentlich nichts weltbewegendes. Ich hab wenig mit ihm zu tun gehabt aber.. es ist schon komisch wenn so was passiert.“ sagte Kira nur und fuhr sich durch die Haare die sie nach ihrer Arbeit wieder geöffnet hatte.
„Trotzdem. Der Tod ist nichts das man so einfach auf die leichte Schulter nehmen sollte. Und du bist ein totaler Christmas Typus A.“ begann er und Kira zog schon beinahe fragend die Augenbrauen nach oben als Julien wieder lächelte.
„Absolut voll drauf abfahrend. Ich weiß noch letztes Jahr als du sogar die Frau von gegenüber angesteckt hast.“ grinste Julien beinahe als er daran dachte wie er wieder einmal zu einem Dreh wollte und ausgerechnet Kira ihn beinahe angefahren hatte.
„Und? Ich bin halt so.“grinste Kira allerdings wieder nur und sah sich schon wieder in der Küche um.
„Ich hab ja nicht gesagt das es schlecht ist. Im Gegenteil. Ich meine du bist nun mal die kleine Weihnachtselfe in die ich mich verliebt hab.“ grinste Julien nur zurück, gab Kira noch einen Kuss ehe er selber darüber nachdachte.
Verliebt, ja er hatte sich über zwei Jahre hinweg mehr Hals über Kopf in die junge Frau vor sich verliebt.
„Ohh das ist süß.“ schmunzelte Kira allerdings nur als auch sie nur zu Julien sehen konnte.
„So bin ich eben. Du hast es nur zu spät gesehen. Und dabei hab ich das eigentlich deutlich genug gemacht.“ sagte Julien und hörte schon das rufen von oben.
„Oh ich hab nichts zu spät gesehen du hast nur Signale falsch gedeutet am Anfang.“ konterte Kira gerade noch bevor Vince die kleine Idylle störte.Es war kurz vor Weihnachten als Julien gerade Vince in den wohl verdienten Urlaub schickte und folglich an seiner eigenen Einfahrt stand und dem dunklen Wagen hinterher sah.
Er fror unglaublich, stand eigentlich nur in Pulli, Hose und Sandalen da als er schon den grimmigen Nachbar von schräg gegenüber sah, der unfreundlich wie er war schon einen Zettel an die Scheibenwischer des Diakoniewagens klemmte.
„Frechheit wie die immer wieder parken.“ grummelte er noch und Julien lächelte sogar etwas darüber ehe er den Blick von dem Mann hob da die Haustür von Frau Kern aufging und die junge Pflegekraft die er vor zwei Wochen gerettet hatte heraus getrappelt kam, bemüht dabei nicht gleich auf den Stufen auszurutschen. Schon als sie den Zettel an der Windschutzscheibe sah seufzte sie.
„Na dann ist ja gut das ich sie gleich auch noch richtig erwische. Unverschämt wie schief sie parken und halb in meiner Einfahrt das ich nicht richtig raus komme. Ich sollte mal die Polizei anrufen oder den Abschleppdienst.“ wetterte der Mann schon gleich als er Kira doch an ihrem Auto sah und die Frau für einen kurzen Moment sogar überfordert war so angefahren zu werden.
Julien überlegte kurz ob er nicht doch wieder rein gehen sollte und das ganze abhaken als er dem Schauspiel zusah und einfach das Gespräch in Gang kommen ließ.
„Ich stehe normal und hier darf man parken. Es ist alles in bester Ordnung. Ihre Einfahrt hab ich nicht einmal ansatzweise blockiert.“ sagte Kira und versuchte dabei selber ruhig zu bleiben. Sie wusste das sie aufbrausend nicht weiter kommen würde und Zeit hatte sie nur bedingt.
„Ach nein? Sehen Sie das ist meine Einfahrt, der Pfosten gehört auch dazu.“ knurrte der Mann schon als Kira sich den Zopf noch einmal zurecht zog und beinahe hilfesuchend die Straße absah, dabei Julien aufgriff und dieser ihr nur entschuldigend entgegen lächelte ehe er doch auf die Beiden zukam.
„Na klasse noch so einer.“ kam es schon von dem dubiosen Nachbar und Kira selber konnte nur entschuldigend zu Julien sehen der immer noch fror und sich einfach nur versuchte zu beherrschen nicht das zittern anzufangen.
„Ähm nicht noch so einer aber vielleicht ne Abhilfe. Zumindest über Weihnachten. Ähm Sie können ja in meiner Einfahrt parken wenn Sie hier sind.“ sagte Julien als er sich danach schon gleich an Kira wandte die weiterhin eher ungläubig drein sah und der Nachbar schon mit einem abwinken von dannen zog, weiter in seinen nicht vorhandenen Bart nuschelte und Kira diesen nun mit einem belustigten Blick nachsah.
„Ich hab das übrigens ernst gemeint. Sie können hier drinnen parken wenn kein Auto da steht. Auch nach den Feiertagen mein ich.“ erklärte Julien wieder und sah weiterhin zu Kira die ihren Blick von der benachbarten Einfahrt zu Julien lenkte.
„Danke Ihnen.“ sagte sie und ließ Julien lächeln.
„Du. Ich bin Julien.“ sagte er und hielt ihr im nächsten Moment die kalte Hand hin die sofort von der kleineren, warmen Hand von Kira umschlossen wurde.
„Kira. Also nochmal danke.“ lächelte die Brünette und ließ schnell wieder los, mehr deswegen weil Juliens Hand wirklich kalt war und der sofort die Hände in die Hosentaschen vergrub.
„Kein Ding, ist besser als solche Zettel an der Scheibe zu haben.“ grinste Julien und sah noch einmal wie Kira den gefalteten Zettel aufgriff und diesen öffnete.
„Wow wie einfallsreich. Unverschämt so zu parken.“ sagte sie und las danach den einen Satz laut vor was Julien ebenfalls leicht lachen ließ.
„Ja wenn ich das gemacht hätte hättest du ein Gedicht bekommen.“ grinste Julien und ließ auch Kira schmunzeln.
„Wow ein Dichter und Denker also. Das würde beinahe spannend werden.“ sagte sie noch als sie den Zettel wieder zusammen faltete und sich zu Julien wandte.
„Aber ich muss los. Hat mich echt gefreut und vielleicht sieht man sich ja nochmal.“ sagte Kira gerade als sie sich von Julien abwandte der allerdings nur zwei Sekunden zum begreifen brauchte ehe er seinen Mund schneller sprechen ließ als er nachdenken konnte.
„Wenn du willst können wir ja mal nen Kaffee trinken gehen.“ sagte er schon und ließ Kira an der Autotür noch einmal inne halten.
„Klar.“ lächelte sie schon und Julien ließ innerlich erleichtert Luft raus.
„Okay.“ lächelte er und nur wenig später wurde wirklich eine Art Date ausgemacht nicht ahnend das Kira das ganze eher als belangloses kennen lernen abstufte.
Noch als der kleine VW wieder los fuhr ging auch Julien endlich in das Haus und wärmte sich erst einmal ordentlich auf ehe er sich wieder weiter an seine Arbeit machte.Kira lächelte noch immer als sie ihren täglichen Tee aufnahm und sich nach oben machte. Damals hätte sie nie im Leben gedacht das aus so einer kleinen immer wieder flüchtigen Begegnung wegen einer ehemaligen Patientin doch mal so eine Beziehung werden würde die nun schon ein Jahr hielt.
Sie hatte Julien als netten und lustigen Typen kennen lernen können, als ihren persönlichen Superman wie sie ihn immer wieder aufzog und jetzt konnte sie von sich behaupten diesen Man an sich gebunden zu haben.
Das gute bei ihnen beiden war eindeutig das sie sich nicht auf den Sack gingen weil sie die wenige Zeit die sie zusammen hatten sinnvoll nutzen.
Dank ihrer aktuellen Stelle in dem Altenheim hatte sie Schichtarbeit und Julien so seine Zeit für die Projekte die er alle zwei Wochen auf die Beine stellte.
Und so war es wirklich auch besser als wenn sie einen Job hatte bei dem sie Julien eigentlich nur im Weg stand.
Immer noch den Tee vorsichtig nach oben balancierend sah sie an dem Küchenbogen schon innerlich die ersten Girlanden hängen und schmunzelte.
„Weihnachtself. Der wird sich noch wundern.“ grinste Kira als sie sich auf die Couch setzte und begann am Handy eine Liste zu machen mit allem Dekokram den sie persönlich hier verteilt anbringen wollte.
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Last Christmas
FanfictionEin kleiner Julien Bam Adventskalender verpackt in eine süße Lovestory. Ich will nicht zu viel verraten da jeden Tag ein Kapitel kommt ;)