13.12

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Hallo ihr Lieben,
das schreiben viel mir schwer deswegen haben es meine zwei Kolleginnen perfektioniert.
Herzallerliebste Grüße,
eure Kraftklubskarl
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"Oh Gott, ich könnte Kotzen. Emma hat Zuhause alles dekoriert. Von Oben bis unten. Jede Pore unseres Hauses ist voller Glitzer und Sternenstaub. Ich fühl mich wie in einem schlechten amerikanischen Weihnachtsfilm."

Karl ließ sich seufzted neben Till auf den Badewannenrand sinken, welcher seinem kleinen Sohn Tommy die Haare schnitt.
Till grinste.

"Mensch Karl du hörst dich an wie der Grinch! Sei doch froh, dass du endlich mit ihr zusammen bist. Du wolltest sie schließlich seitdem du 15 bist."

Natürlich hatte Till recht. Er fand Emma immer schon die schönste Frau auf Erden. Sie hatte super Brüste. Super Augen. Super Beine. Super Lippen. Sie war schlichtweg perfekt. Er konnte bis jetzt nicht verstehen, warum so eine ausgesprochen schöne Frau ausgerechnet ihn zum Freund gewählt hatte.

"Ich mag die nicht."

Stieß Tommy aus und kickte seinen Lego Dinosaurier mit seinen kleinen Füßen weg.

"Immer wenn wir bei dir sind, Onkel Karl, schaut sie mich an wie eine Hexe. Die ist einfach nur saublöd. Und hübsch ist die erst recht nicht. Bähhh. Die hat einfach viel zu weiße Zähne. Warum heiratest du nicht Tante Frieda? Die ist lieb. Und hübsch. Außerdem guckt die dich immer ganz verliebt an!"

Tommy schloss seinen Monolog, als Till die Schere weg legte und ihn so in die Freiheit entließ. Stolz grinste er ihn an.

"Das ist mein Junge!"

"Hey! Ich liebe Emma! Das mit Frieda ist vorbei! Ach was rede ich da...da..da war noch nie was!"

Karl griff sich empört an seinen Hemdkragen und zog daran. Frieda. Ein schlechtes Kapitel in seinem Leben. Sie war schon immer in ihn verliebt gewesen, seitdem sie kleine Kinder waren. Frieda war immer für ihn da und so oft sie konnte bei ihm gewesen, mit ihm Hausaufgaben gemacht und Nachhilfe gegeben. Er hatte ihre Verliebtheit ständig ausgenutzt, denn er wusste, sie war ihm voll und ganz erlegen. Doch als er sie geküsst hatte, obwohl sein Herz für Emma schlug, wusste er, dass er dies schleunigst beenden musste. Karl wollte sie nicht mehr ausnutzen. Er war nicht verliebt in Frida. Er liebte Emma. Das musste er sich eingestehen. Das musste er ihr eingestehen. Emma gestand ihm ihre Liebe und er fühlte sich wie einem Märchenbuch entsprungen. Freunde waren Frieda und Karl noch immer. Sie gehörte mit zur Gäng und als Steffens Mitbewohnerin auch zur Familie.

"Mach dir ruhig was vor, Karl. Lass dich von Emmas Lametta blenden, aber komm, wenn sie dir dein Herz gebrochen hat, weder bei mir noch bei Frieda an."

Till klopfte seinem besten Freund auf die Schulter und stieg aus der Wanne um die abgeschnittenen Haare seines Sohnes wegzuräumen. Karl grummelte. Till erzählte völligen Humbuck. Emma war perfekt, trotz ihrer Vorliebe für zu viel Lametta.

Frieda stand schon einen ganzen Tag und eine ganze Nacht in der Küche und ließ die Gans im Ofen brutzeln. Heute, am 13.12, machte sie die erste Weihnachts-Probe-Gans für die Gäng. Das war eine Art Tradition geworden. Jedes Jahr um die selbe Zeit machte ein Gäng Mitglied drei Gänse. Zwei vorher und eine am ersten Weihnachtsfeiertag. Während sie letztes Jahr in den Genuss von Felix nicht vorhandener Kochkunst kamen, erklärte sie sich dieses Jahr bereit für die weihnachtliche kulinarische Reise der Geschmacksknospen. Steffen war gerade losgezogen um die Klöße seiner Oma abzuholen. Die besten aus ganz Chemnitz, so schwörte er. Sie stand in der Küche und seufzte. Dieses Jahr würde Emma mitkommen. Emma. Emma. Emma. Miss Perfect, die alles besser konnte, schon immer viel besser aussah. Die Emma, welche jedem Typen den Kopf verdrehte mit ihrer kleinen, zierlich niedlichen Art. Frieda hatte sie noch nie gemocht, denn Emma hatte Karl immer nur wehgetan. Ihn zappeln gelassen wie einen Karpfen an der Angel. Ihn immer und immer wieder umgarnt, ihm Hoffnungen gemacht, doch am Ende war sie mit Torben zusammen gekommen und erst als Frieda und Karl sich endlich näher waren, bemerkte Emma, dass sie ohne Karl nicht leben könnte und nur ihn allein liebt. So eine unehrlich, furchtbar egoistische Person! Frieda wollte sie nicht am Fest der Liebe in ihrer Nähe haben und erst recht nicht zugucken wie sie Karl in ihre Lametta-Lianen einwickelte.
Seufztend sank sie auf dem Küchenstuhl, atmete tief durch. Karl liebte Emma. Sie musste das endlich akzeptieren.

adventsKARLender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt