Der nächste Morgen, kam früher als es Eddie lieb war. Nachdem er vor einigen Stunden tatsächlich noch etwas Schlaf gefunden hatte, lag er am nächsten Morgen noch immer schlafend im Bett. Zumindest eine gewisse Zeit lang. Der Braunhaarige spürte eine weiche, wenn auch ein wenig schwere Hand auf seiner Schulter, die an ihm rüttelte. Normalerweise hätte dies vermutlich gereicht, um ihn endgültig zu wecken, doch an jenem Morgen, zuckte der zierliche Körper des Jungen einfach kurz zusammen, die Stirn legte sich für eine kurze Zeit ein wenig in Falten, doch die braunen Augen blieben geschlossen.
Er hörte ein Seufzen, das von einer Person, die vor seinem Bett zu stehen schien kam. Ein Seufzen, dass er in seinem Leben schon oft genug gehört hatte, um es auch einer Person zuordnen zu können, auch, wenn er jene Person nicht ansah. Ein weiteres Rütteln an seiner Schulter, und Eddie war nun endgültig wach. Der Junge öffnete die Augen, kniff sie aber einige Momente später wieder zusammen, als ihm das viel zu helle Licht im Zimmer entgegen strahlte.
" Aufwachen, Eddie- Bär", säuselte Sonia Kaspbrak überflüssigerweise. Eddie blieb einfach auf dem Rücken liegen, und starrte weiterhin die Decke an. Kaum war er wach, prasselten bereits alle Gedanken auf ihn ein, die über Nacht weg geblieben waren. Die weg geblieben waren, während er doch ein wenig Schlaf gefunden hatte- wenn auch vermutlich nicht genug, denn er fühlte sich alles Andere als wach. Dennoch sah er noch immer Pennywise's Gesicht vor seinem inneren Auge.
Pennywise, wie er ihn angrinste, während er ihm verkündete, dass er noch lange nicht besiegt wäre. Dass er zurück kommen würde. Ein leichter Schauer durchfuhr Eddie's Körper. Wenn Pennywise eines Tages tatsächlich zurück kommen würde...was wäre dann? Würden sie sich ihm erneut stellen? Ihre Leben erneut riskieren?
" Eddie, du bist ja ganz blass! Geht es dir gut?" Sonia Kaspbrak hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet, und blickte nun auf ihren noch immer im Bett liegenden Sohn hinab. Ihre Stirn war in Falten gelegt, und in ihrem Gesicht zeichnete sich ziemliche Besorgnis ab. Eddie brachte nur ein knappes Nicken als Antwort zu Stande, wohl wissend, dass das seiner Mutter vermutlich nicht als Antwort genügen würde. Doch mehr als ein Nicken brachte er in jenem Moment nicht zu Stande. Nicht, so lange ein Teil von ihm noch immer über Pennywise's Rückkehr nachdachte.
In den letzten vier Jahren, hatte er versucht, es so gut es ging zu vergessen. Nicht immer einen kurzen, ängstlichen Blick zu jenem Wasserablauf zu blicken, in dem vor einigen Jahren Georgie Denbrough verschwunden war. Einer der Wasserabläufe , die zu dem Ort führten, an dem es hauste, und womöglich noch immer wartete. Schlief und wartete, auf seine nächste Chance. Eddie schüttelte jene Gedanken ab. Er wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken.
" Es ist alles in Ordnung, Mom", seufzte der mittlerweile Siebzehnjährige, ehe er sich, den Rücken gegen die Wand hinter ihm im Bett aufsetzte. Seine Mutter schaute ihn nicht sonderlich überzeugt an. " Eddie, ich kann dich für heute krank melden, wenn du dich nicht gut fühlst. Du solltest lieber zu Hause bleiben. Du siehst nicht gut aus, Schatz."
" Mom", Eddie machte eine kurze Pause beim Sprechen um Luft zu holen, ehe er fort fuhr. " Es geht mir gut", es klang ein wenig energischer, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, und einen Moment lang fürchtete er, seine Mutter damit womöglich verletzt oder gekränkt zu haben. Tatsächlich blickte die korpulentere Frau recht beleidigt zu ihrem Sohn, ehe sie sich zu der Türe seines Zimmers begab.
" Na schön", sagte sie schließlich relativ ausdruckslos, und drehte sich noch einmal zu ihrem Sohn um. "
Aber ich fahre dich zur Schule. Schließlich bist du spät dran, und es passieren einfach zu viele Unfälle mit öffentlichen Verkehrsmitteln. " Damit ging sie aus dem Zimmer, jedoch ohne die Türe zu schließen.Eddie schob nun seine Decke beiseite, stieg aus dem Bett, und begann sich umzuziehen. Er seufzte kurz, als er an die vorherigen Worte zurück dachte, sie er vor einigen Minuten mit seiner Mutter gewechselt hatte. Sie wirkte immer so beleidigt, wenn er in jenem Ton mit ihr sprach, so, als würde sie noch immer nicht wirklich akzeptieren können, dass ihr Sohn nicht mehr der kleine, naive Junge war, der er vor jenem Sommer einmal gewesen war. Dass er nun, mit seinen siebzehn Jahren eigene Entscheidungen treffen würde, dies eigentlich bereits schon einige Jahre zuvor getan hatte.

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Stay ( Reddie)
Fanfiction" 'Cause all my life I felt this way, but I could never find the words to say..."