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" Mr. Williams' Unterricht ist so ziemlich eine der Angelegenheiten, bei denen ich mich frage, ob man an Langeweile sterben kann", murmelte Marlee. Sie grinste ein wenig, und drehte sich zu dem Braunhaarigen Jungen, der neben ihr her lief. " Denkst du, sowas ist möglich?"

" Kann sein", antwortete Eddie und hoffte, dass man seinem Tonfall nicht anmerkte, dass er dem Mädchen nicht wirklich zuhörte. Zumindest nicht aufmerksam. Er hörte, was sie sagte, und Verstand, was auf meinte, doch mir den Gedanken, war er wieder einmal weit weg. Mit seinen Gedanken war er nicht wirklich hier, in einem Gang des Schulgebäudes. In einem Gang des Schulgebäudes, auf dem Weg nach draußen. Auf dem Weg nach draußen, da jener Schultag zu Ende war.  In seinen Gedanken konzentrierte er sich nicht auf sein Gespräch mit Marlee. Nicht, weil er dues nicht wollte oder das Mädchen mochte. Es war nur ein wenig schwer,  nachdem, was vor einigen Tagen passiert war, zu verhindern, dass seine Gedanken immer und immer wieder zu jenem Tag abschweifen.

Zu seiner Mutter und deren Reaktion. Zu der Reaktion seiner Mutter, und dazu, was sie an jenem Tag gesagt hatte. Noch immer verstand er nicht ganz, wie sie es erfahren hatte. Wie sie von ihm und Richie erfahren hatte. Hatte er sich in letzter Zeit auffölogg verhalten? Hätte er sich in gewisser Weise anders verhalten, als er es früher getan hatte? Er bezweifelte dies. Könnte es sein, dass sie die beiden einmal zusammen gesehen hatte? Doch auch wenn dies der Fall war, würde dies noch immer nicht ganz erklären, woher die es gewusst hatte. Eddie wusste nicht genau, wie wahrscheinlich es war, dass seine Mutter darauf gekommen wäre, hätte sie die beiden zusammen gesehen.

Hätte sie dir beiden zusammen in der Öffentlichkeit gesehen. Sie hätten ihre Beziehung noch nicht wirklich in der Öffentlichkeit gezeigt. Sie hatten beschlossen, es erst einmal nicht in der Öffentlichkeit zu zeigen. Es erst einmal dabei bleiben zu lassen, dass ihre besten Freunde darüber Besxhehd wissen würden. Schließlich lebten sie noch immer in Derry. In Derry, einer Stadt, in der der Großteil der Einwohner homophob zu sein schien. In einer Stadt, in der sich bereits einige gleichgeschlechtliche Pärchen ein paar Schläge eingefangen hatten, hätten die falschen Leute etwas von ihrer Beziehung mitbekommen.

Hätten sich ein paar Schläge eingefangen, womit sie vermutlich noch recht gut davon gekommen waren. Nachdem, was in jenem Sommer 1989 passiert war, hätte es den Braunhaarigen nicht wirklich gewundert, wenn noch schlimmere Dinge als ein paar Schläge passiert wären. Wenn jenen Pärchen etwas Schlimmeres passiert wäre. Denn Derry war nicht wie jede andere Stadt, und auch die Bewohner waren nicht so wie jene in einer beliebigen anderen Stadt. Sie waren beinahe ein wenig unberechenbar.

Ein wenig unberechenbar in dem, was sie taten. In den Dingen  die hin und wieder passierten. Ne In, Richie und er hatten ihre Beziehung noch nicht sonderlich in der Öffentlichkeit gezeigt. Noch nicht. Zumindest nicht so offensichtlich, dass andere Leute wirklich einen Verdacht schöpfen könnten. Oder? Sie hatten sich nie wirklich in der Öffentlichkeit geküsst. Noch nicht einmal wirklich Händchen gehalten- auch, wenn es oft ein wenig schwer fiel.  Zwar könnte es sein, dass Sonia Kaspbrak sie hin und wieder zusammen gesehen hatte, Wenn sie aus der Schule gekommen waren. Dass sie gesehen hatte, dass Richie Eddie auf seinem Nachhauseweg begleitet hatte, auch, wenn dies einen ziemlichen Umweg für den Schwarzhaarigen bedeutete.

Auch, wenn sie nicht sonderlich nah aneinander wohnten. Doch Richie hatte jener Umweg nie wirklich etwas ausgemacht. ' Sicher nehm' ich den Umweg in Kauf, wenn ich dafür mehr Zeit mit dir verbringen kann, Eduardo', hätte der Brillenträger vor einigen Tagen nach der Schule geantwortet, als Eddie die Bemerkung gemacht hatte, dass Richie's nach Hauseweg doch  viel länger sein würde, würde er mit Eddie mitgehen. Eddie hätte daraufhin ein wenig gegrinst, und seinem Freund leicht gegen den Oberarm geboxt.

Stay ( Reddie) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt