" Aufstehen ihr Turteltauben", Stanley Uris beugte sich über die beiden Schlafenden, nur um fest zu stellen dass seine Aufforderung nicht wirklich viel bewirkt hatte. Die beiden Jungen lagen noch immer schlafend nebeneinander. Richie's linker Arm war um Eddie gelegt, und der kleinere Junge lag auf der Seite, so, dass sein Gesicht Richie zugewandt war. Oder zugewandt wäre, wenn er wach wäre. Ihre Hände waren miteinander verschränkt.
" Ich fürchte, ich hab' mir wohl ein zu hohes Ziel damit gesetzt, zu versuchen, euch zu wecken", murmelte Stanley leise vor sich hin, er klang beinahe ein wenig überrascht, denn er wusste, dass Eddie normalerweise einen recht unruhigen, leichten Schlaf hatte. Er erinnerte sich noch daran, als Eddie früher, vor einigen Jahren einmal bei ihm übernachtet hatte, und Stanley, als er relativ früh am Morgen aus seinem Bett aufgestanden war, um sich aus der Küche ein Glas Wasser zu holen, mit dem Fuß gegen sein Nachtkästchen gestoßen war. Es hatte eigentlich nur ein wenig gepoltert, doch sein bester Freund war, nachdem er jenes Geräusch vernommen hatte fast augenblicklich wach gewesen, und hatte den Lockenkopf ein wenig erschrocken, mit geweiteten Augen angestarrt.
Eben jener Lockenkopf beugte sich nun noch ein wenig mehr über den schlafenden Eddie, und boxte ihm leicht gegen die Schulter. Der kleinere Junge zuckte plötzlich ein wenig zusammen. Er riss seine Augen auf, hob ein wenig den Kopf, und blickte sich nach der Person um, die ihn aufgeweckt hatte. Er kniff die Augen aufgrund der Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen zusammen. Aufgrund der Sonnenstrahlen, die morgens, nachdem man die Augen geöffnet hatte, recht grell wirkten, und einen blendeten. " Stan?"
Der Blonde nickt leicht, und konnte nicht anders, als ein wenig zu grinsen. Eddie versuchte, sich so gut es ging aufzusetzen, da der Arm des größeren Jungen noch immer um ihn gelegt war. Er blickte noch ein wenig verschlafen an sich herunter, und stellte fest, dass er am gestrigen Abend wohl in seinen Straßenklamotten eingeschlafen sein musste. In seinen Straßenklamottem, die er am gestrigen Tag getragen hatte.
Wäre seine Mutter hier, hätte er sich vermutlich bereits eine Art Gardinenpredigt darüber anhören müssen. Wäre seine Mutter jetzt hier, wäre sie sicherlich empört über jenen Umstand, denn ihrer Meinung nach, sollte man so etwas vermeiden. Ihrer Meinung nach, schliefen nur Obdachlose in Straßenklamotten. Obdachlose, und Menschen aus schwächeren sozialen Schichten, die sich nicht sonderlich viele andere Klamotten leisten könnten. Er konnte ihren vorwurfsvollen Blick beinahe vor sich sehen. Ihren Vorwurfsvollen Blick, mit den zusammen gekniffenen Augen, und der in Falten gelegten Stirn.
Sein Blick wandte sich kurz Stan, und dann Richie zu. Richie, der die Augen noch immer geschlossen hatte. Einen kurzen Moment lang, dachte er an den vergangenen Tag zurück. Einen Moment lang, dachte er an den vergangen Abend zurück. An das, was sie sich erzählt hatten. Daran, dass er dem Älteren endlich davon erzählt hatte, wie er fühlte. An den Kuss, und an das Gefühl der Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen eigenen. Einen kurzen Moment lang, schlich sich sogar ein kurzes Lächeln auf seine Lippen, doch es verschwand, nur einige Sekunden später. Verschwand nur einige Sekunden später, als würde es beinahe gelöscht werden.
Wenn seine Mutter jetzt hier wäre, dann hätte sie nicht nur daran etwas auszusetzen, dass ihr Sohn in Straßenklamotten eingeschlafen war. Vermutlich hätte sie daran noch eher weniger auszusetzen, im Vergleich zu einigen anderen Dingen. Im Vergleich dazu, dass er jemanden geküsst hatte. Einen Jungen geküsst hatte. Er schluckte, und blickte nun auf den Parkettboden. Am liebsten, würde er sich ihren entsetzten, angeekekten Blick, den sie aufsetzen würde, wäre sie jetzt hier, gar nicht erst vorstellen. Wie ihre dunklen Augen sich zu Schlitzen verengen würden.
Wie sie ihre ein wenig einstigen Lippen fest aufeinander pressen würde, Ihn enttäuscht, und zugleich angewidert anblicken würde. Sonia sörach nicht sonderlich viel über solche Themen, doch sie sprach genug darüber, dass Eddie wusste, was sie von solchen Dingen hielt. Was sie darüber dachte. Wie sie womöglich darauf reagieren würde, würde sie wissen, dass es ihrem eigenen Sohn so ging.

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Stay ( Reddie)
Fanfiction" 'Cause all my life I felt this way, but I could never find the words to say..."