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" Ist glaube, ich sollte mich langsam  zurück ziehen", Stanley streckte seine Arme nach oben,  als gäbe es an der Decke Früchte, die er pflücken wollte, und gähnte. Natürlich nicht, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten, denn sein Vater hatte ihm öfter schon mal gesagt, dass sich das so gehöre, und dass es unhöflich sei, wenn man sich bei Gähnen nicht die Hand vor den Mund hält.

" Jetzt schon?" Fragte Richie, und blickte Stan ein wenig erstaunt an, obgleich auch er langsam merkte, wie die Müdigkeit ihn langsam auch einholte. Obgleich es ihm ein wenig schwer fiel, die Augen noch komplett auf zu lassen, wollte er noch nicht schlafen gehen.

" Es hat eben nicht jeder so ein Durchhaltevermögen, wie du, Rich. Ich bin echt müde ", Stanley hielt ein weiteres Gähnen zurück, blickte zurück zum Sofa und sah, wie Bill den Teil der Decke, die ihn bis jetzt bedeckt hatte auch zur Seite schob. Seine Socken rutschten kurz ein wenig auf dem Parkettboden, so, dass Bill kurz ein wenig schwankte. " I-Ich glaube, ich g-g-gehe auch schon m- mal. H-Hoffe, das ist in Ordnung für euch."

" Klar", meinte Ben, und lächelte müde. " Gute Nacht euch." Richie blickte den beiden ein wenig irritiert hinterher, während diese das Wohnzimmer verließen, und auf die Treppe zusteuerten, die in den zweiten Stock führte. Auf einigen, früheren Filmabenden war Stanley einer der Letzten gewesen, die das Bett aufgesucht hatten. Früher war er immer jemand gewesen, der sich gezwungen hatte, ein wenig länger wach zu bleiben, auch, wenn er schon müde war.

Doch dieses mal nicht. Es konnte sein, dass Richie sich das nur eingebildet hatte, doch hatte Stanley sich vorhin, bevor sie bei der Treppe angekommen waren noch einmal umgedreht, und Eddie einen Blick zugeworfen, den Richie nicht ganz definieren konnte? Einen Blick, der dem ähnelte, mit dem Bev vor einigen Stunden noch Bill und Stanley angeschaut hatte? Sicherlich, hatte der Brillenträger sich dies nur eingebildet. Man hörte noch die letzten paar Schritte auf der Treppe. Dann über dem Wohnzimmer, den Gang entlang, bis hin zu Ben's Zimmer.

Er blickte einmal kurz zu der anderen Seite des Sofas hinüber, wo nun nur noch Beverly und saßen. Eddie saß noch immer relativ schlaff da, seinen Kopf gegen Bev's Schulter gelehnt, und mit halb geschlossenen Augen vor sich hin blickend. Ehe Richie sich noch weitere Gedanken über Eddie machen konnte, trafen sich seine Blicke mit denen von Bev. Eine Weile blickten sie sich einfach in die Augen, dann, schienen Beverly's blaue Augen kurz aufzuleuchten.

Auszuleuchten, auf eine Art, wenn sie es taten, wenn Bei gerade einen Einfall hatte, oder dabei war, etwas auszuhecken. Als würde sie noch kurz über das, woran sie dachte nachdenken, um nochmal zu überlegen, ob sie es durchführen sollte. Dann, plötzlich breitete sich ein leichtes Grinsen in ihrem Gesicht aus, ohne, dass sie dabei den Blickkontakt zu Richie unterbrach.
Sie blickte ihm einfach direkt in die Augen, mit diesem schiefen, leichten Grinsen auf den hellroten Lippen.

" Wisst ihr, Stanley hatte Recht", sie simulierte ein recht echt wirkendes Gähnen, und rieb sich mit den Handrücken leicht über ihre blauen Augen, so, als hätte sie zu lange auf eine Stelle geblickt, und hätte ihren Augen dabei zu sehr angestrengt. " Es ist echt spät. Ich glaube, ich gehe auch schon mal hoch...", sie blickte in die Runde. Blickte zu Eddie, der neben ihr saß, und den Kopf, noch immer ein wenig schläfrig von ihrer Schulter nahm. Er blinzelte ein paar Mal, und blickte sie fragend an. " Aufwachen, Dornröschen", murmelte sie mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

Dann blickte sie den Braunhaarigen ein wenig nachdenklich an, zig ihre Augenbrauen ein wenig nach oben. Beinahe prüfend wirkte ihr Blick, als er auf ihrem Gegenüber lag, jedoch nicht auf eine kalte, oder unfreundliche Art. Eher so, als würde sie in seinem Blick nach irgendwas suchen, seine Gedanken lesen wollen. Ihr Blick wanderte von Eddie erneut zu Richie. 

Dann zu Ben und Mike, die jeweils rechts und links neben Richie auf dem Sofa saßen. Schließlich stand sie vom Sofa auf, verschränkte die Arme vor der Brust, und stellte sich einige Meter weiter vom Sofa weg. Sie wusste, was sie tat. Sie wusste, was sie als nächstes tun würde, doch sie wusste nicht, ob es tatsächlich funktionieren würde. Sie wusste nicht, ob das, was sie vorhatte irgendwem von den in jenem Raum etwas bringen würde, und doch, sie würde es versuchen. Für ihren besten Freund, auch, wenn sie sich nicht sicher war, wie Richie dies auffassen würde. 

Stay ( Reddie) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt