Giulia Gwinn:
...Ich wachte auf durch einen stechenden Schmerz in meinem Kopf. Ich versuchte langsam meine Augenlider zu öffnen, doch sie waren schwer wie Blei. Mit viel Mühe schaffte ich es irgendwann einen Spalt weit meine Augen zu öffnen. Grelles Licht strahlte mir entgegen, das mir zeigte, dass es schon morgens sein musste. Als ich langsam wach geworden war und mich an die Kopfschmerzen gewöhnt hatte, drehte ich mich zur Seite, um auf die Uhr zu sehen, die auf dem Nachttisch stand. 11:30 Uhr. Okay, ich hatte noch etwas Zeit bis das Training losging. Wie viel hatte ich gestern getrunken? Ich hatte schon lange nicht mehr solche Kopfschmerzen am Morgen gehabt! Vielleicht hatte ich im Koffer ein paar Tabletten. Als ich gerade aufstehen wollte, fiel mein Blick auf die Person neben mir. Lina war aber ganz schön braun geworden und was hatte sie mit ihren Haaren gemacht? Fuck! Das war nicht Lina, sondern Serge. Oh Gott! Konnte dieser Morgen noch schlimmer werden? Ich blickte unter die Decke und sah, dass ich Unterwäsche trug. Wenigstens etwas. Was war nur gestern Abend passiert? Erneut blickte ich zu Serge hinüber, der noch tief und fest schlief. Die Decke war ihm bis zu der Hüfte gerutscht, was einen perfekten Blick auf seinen gut trainierten Oberkörper gab. Was auch immer gestern Abend passiert war, es war wenigstens mit so einem netten, aber auch heißen Typen wie Serge gewesen. Das war wohl der einzige positive Gedanke den ich fand. Immer noch in Gedanken, konnte ich meinen Blick gar nicht von dem Mann neben mir wenden. Oder besser gesagt von seinem Six-Pack. "Wenn du noch länger starrst, beginnst du zu sabbern", murmelte eine verschlafene Stimme. Ich blickte zu Serge, der mich amüsiert angrinste. "Sorry, ich war in Gedanken. Kannst du dich an gestern Abend erinnern?", fragte ich direkt. "An die Disco ja, aber an alles was danach passiert ist nicht." Ich ließ einen Seufzer los. "Ich auch nicht und das macht mich fertig. Wir waren betrunken und wachen dann halbnackt nebeneinander auf, das bedeutet nichts Gutes", meinte ich. Serge hob seine Decke an und antwortete dann: "Also Unterwäsche trage auch ich noch. Vielleicht ist ja gar nichts passiert und wir sind vorher besoffen eingepennt." "Hoffentlich", gab ich zurück. "Verdammt hast du auch solche Kopfschmerzen?", fragte Serge. "Ich hab höllische Schmerzen! Ich wollte gerade in meinem Koffer nach Tabletten suchen." "Dafür müsstest du dich aber erstmal anziehen, denn das ist mein Zimmer", erklärte der Fußballer. Ich blickte mich um. Auch das noch! Wenn mich irgendjemand hier rausschleichen sieht, bin ich am Arsch. "Könntest du kurz wegsehen?", bat ich Serge. Dieser nickte und drehte sich um. Ich stand auf, sammelte meine Klamotten vom Boden auf und zog sie mir über. "Drück mir die Daumen, dass mich keiner sieht", meinte ich noch, bevor ich langsam die Türe einen Spalt öffnete. Ich blickte über den Flur, aber konnte niemanden entdecken, also ging ich hinaus und schloss leise die Türe hinter mir. Dann schlich ich in Richtung meines Zimmers, dort angekommen verschwand ich so schnell wie möglich darin. Fast wäre ich über einen Körper gestolpert, der auf dem Boden lag und schlief. Leider konnte ich diesen wegen dem schlechte Licht im Zimmer nicht identifizieren. Ich ignorierte ihn einfach und ging zu meinem Koffer. Nach kurzem Suchen fand ich die kleine Tasche mit den Medikamenten. Bevor ich aber zurück zu Serge lief, ging ich noch schnell ins Badezimmer. Ich kämmte meine Haare und putzte mir eilig die Zähne. Außerdem zog ich mir etwas bequemeres an. Dann wollte ich schon wieder aus dem Zimmer schleichen, als ich eine Stimme hörte. "Giulia?", flüsterte Lina. "Hey. Ja, ich bin's." "Scheiße, was war gestern passiert? Und... oh mein Gott, wenn du da stehst, wer liegt dann neben mir?" Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Diese Situation war zu komisch, um wahr zu sein. "Soll ich mal das Licht anschalten?", fragte ich. "Bloß nicht! Öffne mal langsam den Vorhang, das reicht erstmal." Ich ging zum Fenster und zog vorsichtig die Gardine auf. Sofort konnte ich Leons Locken neben Lina erblicken. Außerdem erkannte ich nun auch Joshua, der am Boden lag. Genau wie Serge, war auch Leon oberkörperfrei. Lina zeigte auf seine Brust und tat dann so als müsste sie sich Luft zu fächeln. Ich nickte zustimmend. "Ich bin neben Serge aufgewacht, der ist auch nicht ohne", flüsterte ich. Lina schlug sich die Hand vor den Mund, um ein Kreischen zu unterdrücken. "Denkst du ihr habt es getan?", fragte sie mich. "Ich weiß nicht, wir hatten beide noch Unterwäsche an." Lina hob ihre Decke hoch und dann Leons. "Ich trage auch noch Unterwäsche, der sogar noch seine Jeans. Wie langweilig!" Ich kicherte. Lina setzte sich auf und erblickte da erst den Körper auf dem Boden. "Warte mal. Ist das Josh?" Ich nickte. Lina begann zu lachen. "Was macht der da?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Dann erklärte ich: "Ich geh nochmal zu Serge rüber, um ihm Kopfschmerztabletten zu bringen." "Lass mir auch 'ne Tablette da. Mein Kopf bringt mich um!" Ich riss gleich drei Tablette raus, falls die beiden Jungs aufwachen würden, während ich weg war und auch Schmerzen hätten. Dann machte ich mich auf den Weg. Diesmal traf ich draußen auf Niklas. "Und wo bist du aufgewacht?", fragte ich ihn. "In meinem Zimmer. Ich war gestern Abend schon früher wieder zurückgegangen. Aber gerade wache ich auf und bemerke, dass Leon nicht da ist, deshalb wollte ich mich jetzt mal auf die Suche nach ihm machen." "Der schläft noch tief und fest", erklärte ich. "Wo?" "Neben Lina im Bett und Josh liegt davor auf dem Boden." Niklas schüttelte den Kopf. "Ich wusste ich hätte euch nicht alleine zurücklassen sollen. Wo hast du geschlafen?" "Bei Serge", antwortete ich, "Und zu dem wollte ich gerade wieder, ein bisschen was gegen die Kopfschmerzen bringen." Niklas nickte wissend, dann ging er weiter und auch ich setzte meinen Weg fort.
Serge war überglücklich als ich ihm endlich eine Tablette gab. Gleichzeitig mit ihm nahm auch ich eine. Dann erzählte ich ihm von den anderen und er lachte über Joshua. Als ich mit meiner Erzählung fertig war, schwiegen wir uns eine Zeit lang an. Bis Serge irgendwann begann: "Giulia, ich wollte dir etwas sagen. Also, ehrlich gesagt, ist mir egal was gestern Abend passiert ist. Ich bin einfach nur froh, dass es mit dir war und keiner Tussi, die ich nicht mal kannte. Ich hab dich gestern Abend sofort gemocht und schließe dich von Minute zu Minute mehr in mein Herz." Ich lächelte ihn an. "Ich mag dich auch sehr und deswegen geht es mir genauso." Er umarmte mich und ich vergaß meine ganzen Sorgen, die ich heute Morgen noch hatte. "Wollen wir jetzt einfach den gestrigen Abend vergessen?" "Gerne", antwortete ich. "Und was sollen wir jetzt machen?" "Naja, wir könnten in mein Zimmer gehen und schauen ob die beiden Jungs wach sind oder wir Glück haben und ihren schlafenden Anblick noch genießen können." "Da bin ich dabei!", meinte Serge lachend, "Ich meine, das werden wir wahrscheinlich nie wieder zu sehen bekommen, denn ab jetzt sollten wir es Abends langsamer angehen lassen!"
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Hier noch der zweite Teil!
Tut mir Leid, dass gestern nichts kam, aber ich hab es einfach nicht geschafft, dafür gibt es heute zwei Kapitel :)
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Fußball-OneShots
Short StoryHier kommen immer mal wieder, wenn ich Lust habe, OneShots zu Bundesligaspielern, aber auch zu anderen Fußballern. Ich könnt mir gerne Personen vorschlagen ♡