Schon seit der Grundschule waren Kai und ich unzertrennlich. Die Lehrer waren oft genervt von uns, da wir auch mal den Unterricht stören konnten.
Wir machten jeden Quatsch und Unsinn zusammen und gerieten oft in Ärger. Doch das war uns sonderlich egal, denn meistens war es das wert.
Je älter wir wurden desto mehr Freunde bekamen wir dazu. Ich hatte irgendwann meine Mädels-Clique und Kai seine Jungs-Gruppe. Aber auch wenn wir unterschiedliche Freundeskreise hatten, unternahmen wir weiterhin viel miteinander.Wir waren beste Freunde, die einfach nichts trennenn konnte. Auch nicht der Fakt, dass Kai irgendwann nach Leverkusen zog, um dort Fußball zu spielen, ich jedoch noch ein Jahr in Aachen zur Schule ging.
Wir schrieben und telefonierten viel und ich versuchte so oft wie möglich Kai zu besuchen. Das ganze stärkte unsere Bindung sogar noch. Da auch die Distanz unsere Freundschaft nicht kaputt machen konnte.
Doch bald spürte ich Gefühle in Kais Nähe, die ich vorher nicht kannte. Wenn er mich zur Begrüßung am Bahnhof immer in den Arm nahm, hatte ich sofort unzählige Schmetterlinge im Bauch und ich hoffte jedes Mal, dass er mich nie wieder loslassen würde.
Außerdem reagierte mein Körper im Allgemeinen auf Berührungen von Kai. Sobald er mal freundschaftlich seine Hand auf meine Schulter legte, begann es an dieser Stelle sofort zu kribbeln, aber in einer angenehmen Weise.
Ich wurde viel schneller verlegen, wenn Kai mich mal einen Moment zu lange anblickte und meine Gesichtsfarbe war gefühlt durchgehend rot.
Ich merkte sofort, dass ich nicht mehr nur noch Freundschaft für Kai empfand. Da war mehr. Viel mehr.Ich wollte mit ihm weiterhin Unsinn und Späße machen. Aber gleichzeitig dachte ich mir immer wieder, wie toll es jetzt wäre, wenn wir einfach als Paar mal kuschelnd auf dem Sofa liegen würden.
Nachdem ich die Schule erfolgreich abgeschlossen hatte, war mein Plan in Köln Erziehungswissenschaft zu studieren. Damit ich keine teure Wohnung in Köln oder den anliegenden Orten mieten musste, bot mir Kai an aus seiner Wohnung eine WG zu machen. Er hatte ein zusätzliches Gästezimmer, das dann zu meinem Heim werden sollte.
Ich war echt froh über dieses Angebot und mehr als dankbar. Jedoch war mir klar, dass ich meine Gefühle nicht weiter unterdrücken konnte, sobald wir auf einem Haufen zusammen wohnten. Also beschloss ich vor meinem Einzug Kai einen Besuch abzustatten und ihm alles zu erklären.Im Zug nach Leverkusen war ich mehr als nervös. Die Frau neben mir war glaube ich schon genervt davon, dass ich die ganze Zeit aufgeregt mit meinen Beinen wackelte.
In Köln angekommen, wartete Kai wie immer vor dem Bahnhofsgebäude. Er empfing mich mit offenen Armen und zog mich als erstes in eine feste Umarmung.
Mal wieder spürte ich, wie die Schmetterlinge nur so in meinem Bauch tanzten. Ich nahm Kais vertrauten Duft auf und konnte mich einfach entspannen. Doch leider ließ er mich, meiner Meinung nach, viel zu schnell wieder los.Wir fuhren zuerst zu einem Restaurant in dem wir schon ein paar Mal gemeinsam gegessen hatten. Danach ging es endlich in Kais Wohnung, wo ich dann die Bombe platzen lassen wollte.
Doch ich merkte sofort, dass auch Kai etwas auf der Seele lag.
Als wir uns in seinem Wohnzimmer auf die Couch setzten, fragte er nicht wie gewohnt als erstes, ob wir einen Film schauen wollen, sondern starrte nur nachdenklich an die Wand.
Dennoch wollte ich es jetzt wagen.
Ich räusperte mich kurz und sofort lag Kais Blick auf mir.
"Also... ähm... Kai...", stammelte ich drauf los, "Ich wollte mit dir reden..."
Kai nickte eifrig. "Ich wollte auch noch mit dir reden. Es gibt da etwas, das du wissen solltest, bevor du bei mir einziehst."
Ich schaute ihn verwirrt an. Er hatte mir auch etwas zu sagen? Ohje, was kommt da jetzt wohl!
"Echt? Ich hatte dir nämlich auch noch etwas zu sagen", meinte ich.
"Wer zuerst?", fragte Kai mich.
"Wie wär's mit gleichzeitig?", schlug ich vor.
"Wie meinst du das?"
"Naja, wir sagen gleichzeitig in einem Satz kurz was uns bedrückt."
"Äh ja... okay", Kai fuhr sich nervös durch seine Haare.
"Auf drei?"
Mein Gegenüber nickte nur zustimmend.
"Puh okay... 1...2...3!"
Ich sagte "Ich habe Gefühle für dich" im selben Moment, in dem Kai "Ich habe mich in dich verliebt" murmelte.
Dann war es einen Moment still und wir blickten uns überrascht an.
Ich war mit dieser Information echt ein wenig überfordert.
"Dir geht es also genauso wie mir?", fragte Kai nochmal ungläubig nach.
"Ja, schon seit längerem, aber ich hatte Angst, ich könnte unsere Freundschaft damit zerstören."
"Mir ging es genauso."
Ich grinste. "Das ist wie früher. Weißt doch noch, wo wir immer die selben Gedanken hatten?"
"Stimmt! Und alle meinten, das läge daran, dass wir Seelenverwandte wären", erinnerte sich Kai.
"Vielleicht sind wir das ja wirklich", überlegte ich laut und blickte Kai direkt in seine wunderschönen Augen.
Anstatt darauf zu antworten, beugte dieser sich nur nach vorne und legte sanft seine Lippen auf meine.
Sofort hatte ich wieder diese Schmetterlinge im Bauch und fühlte gleichzeitig ein unbeschreiblich schönes Gefühl.Als Kai seine Lippen wieder von meinen löste, meinte er lächelnd: "Das hat sich schon sehr nach Seelenverwandte angefühlt."
Ich antwortete schelmisch: "Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Ich glaube du musst das nochmal machen."
"Oh Baby, ich mache das so oft wie du willst!", gab Kai zurück, bevor er erneut die Lücke zwischen unseren Mündern schloss.
*
*
*
Dieser OneShot ist für Linasop_hie
Ich hoffe er gefällt dir :)
Aber sorry, dass es so lange gedauert hat. Irgendwie war ich so mit meinem anderen Buch beschäftigt, dass ich ganz vergessen hatte den zu schreiben hahaBis bald!
Eure Laura ;)
DU LIEST GERADE
Fußball-OneShots
Short StoryHier kommen immer mal wieder, wenn ich Lust habe, OneShots zu Bundesligaspielern, aber auch zu anderen Fußballern. Ich könnt mir gerne Personen vorschlagen ♡