Erinnern II

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NELES POV:

Wir waren erst ein paar Schritte gegangen, als plötzlich mein Handy klingelte. Nico blieb stehen und sog scharf die Luft ein. Das Messer drückte noch immer unangenehm in meinem Nacken.

"Wer ist das?", fragte er dunkel. Ich griff mit zitternden Fingern in meine Hosentasche und zottelte mein Handy heraus. Mein Körper hatte Mühe, sich dagegen zu weigern, es fallen zu lassen. Ich schaute auf das Display. Es war Nicole.

"Meine Verabredung", sagte ich leise, ohne ihm mein Gesicht zuzuwenden.

"Geh' ran", befahl er. Ich drückte auf Annehen und führte das Handy langsam zitternd an mein Ohr.

"Hallo?", fragte ich in das Telefon. Meine Stimme wackelte. Ich schaffte es nicht, sie in einer Tonlage zu halten.

"Hey!", kam es aus dem Handy. "Nicole hier. ich wollte nur fragen, ob du vielleicht ein bisschen früher kommen könntest."

"Du hast keine Zeit", sagte Nico ganz leise und bedrohlich in mein anderes Ohr.

"Nicole, heute geht es echt nicht. Ich weß ich habe es dir versprochen, aber es ist mir was wichtiges dazwischen gekommen." Meine Stimme zitterte noch stärker. Die Anwesenheit von Nicos Lippen an meinem Ohr und seiner Hand inklusive Messer an meinem Hals benebelte mein Gehirn, so dass ich nicht mehr kontrollieren konnte, was ich sagte oder tat.

"Überzeug sie", flüsterte Nico und umklammerte mit der anderen Hand eine dickere Haarsträne überhalb des Messers. Ruckartig zug er daran. Ein unglaublich starker Schmerz fraß sich wie Säure durch mein Gehirn und blockierte mich noch mehr.

"Ich...", stöhnte ich kurz auf. Der Schmerz hallte dumpf in meinem Kopf. Ich versuchte, ihn zu unterdrücken und weiterzureden. "Ich mache dafür dann die Ausarbeitung des Textes. Such doch mit den anderen heute schon mal die Infos raus. Ich schreibe morgen oder so die Texte, okay?", presste ich heraus.

"Heh", machte Nicole. "Ist mir eigentlich unlieb, aber wenn es wirklich nicht passt..." Wieder ein kräftiger Ruck in meinem Nacken. Ich unterdrückte das Verlangen, vor Schmerzen aufzuschreien. Nur ein kurzes Keuchen verließ meine Lippen, das Nicole hoffentlich nicht wahrgenommen hatte.

"Dankeschön. Ich verspreche, ich setzte mich ran. Bis dann, Nicole!", sagte ich schnell, um aus der Situation zu entkommen.

"Na du hast es aber eilig", erwiderte Nicole. "Na gut, bis dann." Ich ließ sie kaum zu Ende sprechen, ich legte schnell auf. Nio nahm mir das Telefon ab, schaltete es komplett aus und steckte es ein.

"Komm mit", zischte er und wir gingen weiter. Nico wurde immer unheimlicher. Was wollte er von mir? Wieso genau ich? Auf der Straße waren zu meinem Pech nicht ganz so viele Menschen und wenn, dann waren sie mit irgendetwas anderem beschäftigt und achteten nicht auf den Typen, der einem Mädchen gerade ein Messer in den Nacken drückte. Ich wünschte mir, ich hätte heute einen Dutt gemacht. Dann wäre es vielleicht aufgefallen. Im Grunde habe ich Nico die perfekte Vorraussetzung gegeben. Ich hatte gleich gewusst, dass er mich nicht verarschte. Es ging so schnell, er schliff oder trieb mich zu sich nach Hause und fesselte mich an einen Stuhl. Ich war zu eingeschüchtert, um mich zu wehren. Vor mir lief er auf und ab, wie eine Raubkatze. Meine Augen verfolgten jede seiner Bewegungen.

"Ich möchte, dass du etwas für mich tust", sagte er auf einmal. Seine Stimme war nicht ganz so dunkel und tief wie vorhin auf der Straße, aber es war genug intensivität darin, um mich einzuschüchtern.

"Was?", stotterte ich, mit hoher Stimme.

"Marie schuldet mir etwas und dafür wird sie büßen. Du wirst ihr folgen und mir sagen, wo sie ist. Ein Wort von dir zu Marie und... Nun ja,...", sagte Nico und lächelte boshaft gemein und total raubtierähnlich. Er kam auf mich zu und knebelte mich blitzschnell mit einem Küchentuch. Ich schüttelte den Kopf, um ihn daran zu hindern, doch dadurch kassierte ih nur einen Schalg mitten auf die Wange und Nase. Ich spürte, wie es oberhalb meiner Lippe warm wurde und schmeckte Blut. Nico grinste mich an und legte eine DVD in den Fernsehr, gegenüber eines Stuhles und schaltete ihn ein. Dann verschwand er aus dem Raum.

Ich starrte auf den Bildschirm. Dort war Nico zu sehen. Er erzählte etwas von einem Bahnhof und einem Mädchen, was er dort gefunden habe. Dann war Marie im Fokus. Mein beste Freundin, völlig abwesend, die Augen glasig und die Pupillen geweitet. Mit einer Bierflasche in der Hand lief sie durch einen engen Raum, in dem sich auch Nico befand. Er hielt die Kamera und stellte sich neben Maire ins Bild, wuschelte ihr durch die Haare. Er fragte sie, ob sie bereit sei. Sie lallte irgendetwas, kein Nein und kein Ja. Ich konnte davon ausgehen, dass sie nicht einmal die Frage richtig verstanden hatte. Nico lachte und nahm Marie die Flasche ab, dann stieß er sie mit dem Fuß aufs Bett, so fiel der Länge nach einfach auf den Bauch und blieb reglos liegen. Nico legte die Kamera auf ewas hohem ab, man hatte jetzt eine Vollansicht des komletten Zimmers. Er kletterte zu Marie auf das Bett und zog ihr Shirt nach oben, ihr Rücken lag jetzt frei. Sie hatte keinen BH an. Kurz verschwand Nico aus dem Bild, man hörte das Schleifen von Messern, eines davon hielt er auch in der Hand, als er zurück kehrte. Er grinste in die Kamera. Dann hockte er sich neben Marie und strich mit der Messerspitze über ihren Rücken. Sie lachte und hustete, ihre Hände zappelten, bis Nico sie unter seinen Knie festdrückte. Dann stach er in ihren Rücken. Marie schrie auf, während er mit dem Messer ein blutiges Rechteck zeichnete. Er lachte lauthals, Marie schrie erstickt und ich ließ weinende Laute durch meinen Knebel hören. Doch was dann kam, was noch schlimmer. Nico setzte an einem Rand des Rechteckes an und schnitt ihr flach in die Haut. Marie schrie grausam und ich kniff die Augen zusammen. Ich wollte das nicht weiter sehen. Marie schrie sich die Seele aus dem Leib, man hörte seltsame ekelige Geräusche, eine Art Schmatzen und ein Reissen. Ich linste durch die Wimpern und mein Verdacht bestätigte sich. Ein großes Reckteck ohne Haut war auf Maries Rücken. Pures blutendes Fleisch war zu sehen und Nico lachte schallend, drückte seine Finger in die Wunde und ergötze sich an den Lauten, die aus Maries Mund kamen. Ich selbst schrie aus Leibeskräften, durch den Knebel kam nur ein Wimmern. Meine Augen verschlossen sich. Das würde Nico mit mir tun, wenn ich nicht machte, was er wollte. Deswegen zeigte er mir das. Ich schrie weiter und wagte es nicht noch einmal, die Augen zu öffnen. Marie hatte zu sehr gelitten. Viel zu sehr. Was schuldete sie Nico?

Ja, Sorry, Leserchens,

falls es euch zu ekelig war, es ist die Wahrheit über die große Narbe an Maries Rücken, eine Narbe von Nico, eine Prägung in ihrem Leben. Und wieder zeigt sich, wie Nele sich das einredet, dass sie Marie hasst, um diese Qual, die ihr angetan wurde, zu vergessen. Ich hoffe, das wurde deutlich. WIe immer freue ich mich über Votes und Kommis!

LG Kaeferchen.

Die Geschichte von Nele (Julien Bam/Apecrime FF FanFiction) (Parallelgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt