Such dir wen anders

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NELES POV:

Eine Nachricht erschien auf dem Handy meines Displays. Die Nummer kannte ich nicht. Misstrauisch klickte ich darauf.

heyyy, alles klar?

Ich runzelte die Stirn. Wer war das und woher hatte er meine Nummer?

Wer bist du?

Die Antwort kam nur wenige Sekunden später.

Hier ist Andre. Alles klar bei dir?

Andre also. Konnte er nicht einmal damit aufhören, mich zu bemuttern, als wäre ich ihm zugewiesen worden?

Was willst du?

Dich fragen, wie es dir geht.

Alles bestens bis gerade ebend.

Das stimmte nicht so ganz. Nicht alles war toll hier. Eigentlich war ja gar nichts anders.

Tut mir leid. Ich wollte mich nur mal bei dir melden.

So ein Proll, einen besseren Vorwand hatte er in den tiefen seines Mini.Gehirns wohl nicht gefunden.

Und was bringt mir das jetzt?

Ich weiß nicht, aber wo bist du? Ich könnte dich abholen und wir machen was zusammen.

Ich las die Nachricht noch einmal. Hatte er sie nicht mehr alle? Was wollte Andre von mir?

Ich bin nicht mehr in Köln.

Hoffentlich vertrieb ihn das für eine Weile von dem Gedanken.

Schade.

Ich traute meinen Augen nicht. Was wollte er denn? Wieso wollte er etwas mit mir zu tun haben? Er würde mich ausnutzen, ja genau das würde er.

Such dir wen anders.

Ich will aber niemanden anders.

Langsam wurde mir das zu viel.

Hast du nichts besseres zu tun?

Nicht in den nächsten zwei Monaten und einer Woche.

Es ging ihm also um unsere Abmachung.

Ich halte das schon ein. Mach dir darum keine Sorgen.

Ich mache mir darum keine Sorgen.

Ach ja? Und was soll dann das kontrollieren?

Ich verstand die Welt nicht mehr. Oder den einzigen Menschen auf der Welt, der mich noch beachtete.

Ich will dich nicht kontrollieren.

Was willst du dann?

Ich will dir helfen.

Dann halt deine Fresse!

Ein paar Minuten vergingen und ich bekam keine neue Nachricht. Hoffentlich hatte er es aufgegeben. Er wusste ja gar nicht, was er da gerade machte. Mit jedem Wort, das er schrieb wurde ich stärker in dieses alte abscheuliche Leben voller schlimmer Erinnerungen zurück gezogen. Jeder Satz war ein Schlag ins Gesicht, eine tiefe Wunde in der Haut und in meiner Seele. Wenn er wollte, dass ich hier endlich heraus kam, sollte er gefälligst damit aufhören, mich zu verletzten und rückfällig werden zu lassen! Er tat es nicht.

Wieso bist du nicht mehr in Köln?

Ich überlegte, wie ich das am abweisensten formulieren könnte. Es sollte endlich still sein! Ich wollte seine Hilfe nicht! Es war genau das Gegenteil, von dem, was er bewirken wollte.

Ich gehöre nicht zu euch.

Wer sind wir?

Was waren das denn bitte für Fragen? Hatte ihm jemand ins Gehirn geschissen und die Nervenverbindungen getrennt?

Na wer wohl? Du, die anderen beiden da, meine Ex-Beste und ich ach so toller Freund.

Wieso ich?

Meine Fresse, weil du mit denen unter einem Dach lebst, du Idiot! Langsam zweifle ich an der Menschheit!

Wer solltest du sonst für mich sein?

Jemand besonderes.

Du und besonders?

Wurde mir schon öfters gesagt.

Arroganter geht es ja wohl nicht.

Von deinen Club-Freundinen? Wie die kleine brünette am Dienstag vor zwei Monaten?

Ich konnte mich noch ziemlich exakt an sie erinnern, eine Weile hatte ich mich sogar mit ihr im Club unterhalten. Naiv und genauso wenig Hirn wie Andre.

Von Marie.

Als ob.

Haha. Ich lache mich ja so tot. Nicht. Träum weiter.

Es war echt nicht zu glauben, was der sich alles einbildete.

Das solltest du vermeiden. Widerspricht unserer Abmachung.

Kennst du keinen Sarkasmus?

Ich will das nicht.

Was genau hatte er vor? Irgendeine Wette mit seinen Kumpels? Langeweile?

Tu nicht so.

Mach ich nicht.

Glaube ich dir nicht.

Ist aber so.

Du bist ziemlich stur und uneinsichtig. Hat dir das schon einmal jemand gesagt?

Ja.

Ach wirklich! Wer denn? Warst du sehr traurig?

Du gerade. Und ja, bin ich.

Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein.

Tu nicht so.

Mach ich nicht.

Werde doch mal kreativer!

Wer hat damit angefangen?

Ein Klugscheisser war er auch noch, na umso besser! Von so jemandem habe ich ja auch schon immer geträumt. Wieso habe ich mich nur auf diese Abmachung eingelassen? Im Moment bereute ich es jede Sekunde. Ich legt mein Handy beiseite. Sollte er sich doch jetzt einen abfreuen, dass ich keine Worte mehr hatte. Andre war mir sowasvon gleichgültig, dafür hatte ich kein Worte mehr. Ich wusste zwar nun wirklich nicht, was er mit dieser Unterhaltung, wenn man das überhaupt so nennen konnte, erreichen wollte, aber gut, sollte er sich den Arsch abkichern und auch nicht nur ansatzweise verstehen, wie es mir wirklich ging. Allerdings... Wieso hatte er mich überhaupt angeschrieben? Wieso hatte er mich nicht einfach vergessen? Ich legte mich auf das Bett und durch Zufall landete mein Handgelenk, an dem Andres Armband baumelte, direkt neben meiner Nase. Es roch noch immer nach Leder und Schweiß, ein wenig nach Zimt. Ich starrte es an. Irgendetwas daran rief mich zu sich. Es zog mich an und meine Nase begann, wie meine Finger, zu jucken. Ich griff wieder nach meinem Handy.

Wie war noch gleich deine erste Frage?

Alles klar bei dir?

Ich atmete einmal tief durch. Was ich mutig genug dafür? Was ich bereit dafür? Ich ließ mir selbst keine Zeit, zu Ende zu denken und tippte.

Nein.

Ja gut, hier das nächste Häppchen, Leserchens,

lasst mir doch einen Vote oder Komentar da, wenn es euch gefallen hat, ihr wisst ja, danke für die vielen Reads und Votes auch auf meiner Parallelgeschichte, bis hoffentlich demnächst.

LG Kaeferchen

Die Geschichte von Nele (Julien Bam/Apecrime FF FanFiction) (Parallelgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt