Kapitel 19: P.O.V. Maudado

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Vorletztes Kapitel, hoffe es gefällt.^^

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P.O.V. Maudado

„Wo war jetzt nochmal mein Koffer?"
„Hier drüben Palette", rief ich ihm zu und gab dem Koffer einen kleinen Schubs in seine Richtung.

„Manu wo hast du gestern die Badehosen zum trocknen aufgehängt?"
Manu sah sich nach meiner Frage kurz suchend um, bis er antwortete: „Die habe ich ins Bad über die Duschtür gehängt. Deine müsste da auch dabei sein."
„Danke", rief ich ihm zu und stand auf, um die Badehose zu holen.

Wir hatten unser Frühstück mittlerweile beendet und Zombey, Palle und ich hatten mit packen begonnen. Es war schon traurig, dass das Wochenende so schnell vergangen ist aber es war ja kein Abschied für immer.

Wir hatten gerade bei unserem ausführlichen Frühstück schon abgemacht, dass wir das hier auf jeden Fall mal wiederholen müssen. Vielleicht nächstes Mal sogar bei mir.
Trotzdem machte mich es traurig, jetzt gehen zu müssen und auch die anderen schienen nicht gerade glücklich über den Abschied.
Außer Zombey.
Ich war inzwischen wieder bei den anderen angekommen und er strahlte, als wäre gerade Weihnachten und hörte damit nicht mal auf, als ihm seine große Reisetasche auf den Fuß viel. Vielleicht sollte ich mir einfach ein Beispiel an ihm nehmen und die letzte halbe Stunde genießen, anstatt traurig zu sein.

„Maurice, hör auf zu Tagträumen! Dafür hast du nachher im Zug noch genug Zeit", grinste Manu und warf mir eine Socke von Palle an den Kopf.
„Eyyy!", motzte ich und griff nach einem T-Shirt von Zombey, um dieses zurück zu feuern.
„Dado wirf gefälligst dein Zeug", kicherte Zombey aber ich griff einfach nach einem weiteren Kleidungsstück aus seiner Tasche und warf es Richtung Kürbistumor.

Die beiden hatten sich währenddessen hinter Patricks Koffer positioniert und ihr Geschoss landete dank ihrer versperrten Sicht überall, nur nicht bei uns.
„Leute, Stop! Wir müssen die Klamotten doch in die Koffer packen und nicht noch mehr verteilen", versuchte Palle die Kleiderschlacht zu beenden und bekam noch eine letzte Socke von mir an den Kopf geworfen.
„Das merke ich mir", grinste er mir zu aber ich verdrehte nur ironisch meine Augen, um mich anschließend wieder meinem Rucksack zuzuwenden.

„Beeilt euch, es ist schon halb drei", stellte Manu überrascht fest und ich stopfte schnell die letzten Sachen in den Rucksack.
„Ich bin fertig", verkündete ich und ließ den Blick über die anderen schweifen.
„Kann ich jetzt noch jemandem helfen?"
„Ja, gerne. Du warst ja auch der, der meine Tasche wieder ausgeräumt hat", antwortete Zombey.
„Das war alles Manus Schuld. Er hat angefangen nach mir zu werfen", rechtfertigte ich mich.
Ich erntete daraufhin einen gespielt bösen Blick von Manu und einen leidenden, weinerlich klingenden Tumorschrei.

„Schnell, sonst erwischen wir die S-Bahn nicht mehr", hetzte Manu uns weiter. Zombey schloss gerade den Reißverschluss seiner Tasche und Paluten zog sich schon seine Jacke im Flur über.

Aus der Tür raus rannten wir mehr zur Haltestelle, als dass wir gingen.
„Patrick deine Sonnenbrille, wenn wir schon so rumrennen und dadurch jetzt auffallen."
Ich war froh, dass Manu daran gedacht hatte, denn ich hatte tatsächlich in den letzten Tage ausgeblendet, dass wir darauf achten mussten, nicht erkannt zu werden.
„Die liegt irgendwo ganz unten in meinem Koffer. Da kommen wir jetzt grade glaub ich schlecht ran", sagte Palle und zuckte hilflos mit den Schultern.

„Ist jetzt auch egal, da vorne kommt die Bahn. Schnell! Die Brille kannst du dann in der Bahn raus kramen aber jetzt müssen wir rennen", rief Manu und sprintete los.
Wir anderen drei versuchten mit ihm mitzuhalten, was aber mit unserem Gepäck schwer möglich war.
Manu hatte die Haltestelle fast erreicht, als die Türen begannen sich zu schließen. Er schob im letzten Moment noch seinen Fuß dazwischen und hielt so die Türen davon ab sich zu schließen.

„Irgendwie hatte ich gehofft, dass er es nicht schafft, wir unsere Züge verpassen und wir noch länger Zeit zusammen verbringen können", gestand ich an Zombey gewandt, woraufhin er mir warm zulächelte.
„Kommt ihr dann mal? Ich kann hier nicht ewig in der Tür rumstehen. Die wollen glaub ich auch mal losfahren."
„Wir kommen ja schon."

Am Bahnhof angekommen, mussten wir zuerst zum Gleis von Palette. Der Zug nach München war schon da.

„Na dann heißt es wohl verabschieden", meinte Palette traurig und wandte sich zuerst mir und Zombey zu.
„Tschüss", sagte ich, während er uns in eine schnelle Umarmung zu.
Als er sich anschließend zu Manu umdrehte und Anstalten machte ihn zu küssen, schaute ich etwas peinlich berührt zu Boden.
Mit einem letzten Winken stieg er in den Zug und die Tür schloss sich sofort hinter ihm.
Als ich zu Manu herüber sah, schimmerten seine Augen verdächtig.

Doch anstatt jetzt Tränen zu vergießen, wischte er sich schnell über die Augen und fragte: „Und wo fahren jetzt eure Züge ab?"
„Auf Gleis 5", antwortet Zombey und wollte sich gerade auf den Weg machen, wurde aber von mir aufgehalten.
„Und wo fährt mein Zug ab Micha? Du meintest doch, dass du mir eine Verbindung rausgesucht hattest", sah ich ihn verwirrt an.
„Gleis 5", wiederholte er seine vorherige Aussage und lächelte.
„Warte was? Und dein Zug?"
„Gleis 5. Ich dachte, du fährst nicht nach Hause, sondern kommst noch ein paar Tage mit zu mir. Ich hoffe du freust...", begann Zombey zu erklären und wurde letztendlich von meinen Lippen auf seinen unterbrochen.

Die Überraschung war ihm auf jeden Fall mehr als nur gelungen.

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Freunde fürs Leben|#Zomdado und #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt