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[zwei und halb Jahre später]

Tage bis hin zu Wochen, bis zu Jahren vergammelte ich nun im Knast, wobei mir jeden Tag klar wurde, dass ich hier für immer drin gammeln werde. Langsam akzeptierte ich das Leben hier drin und hörte nach zwei Jahren auf, die Kalender durch zu zählen. Ich machte mir das Leben einfach hier drin. Machte Sport, um meine unendlich Wut in Kontrolle zu halten.
Nun war es wieder soweit. Ich stand auf und räumte etwas meine kleine Zelle auf, ehe es auch schon Frühstückzeit war. Gerade wo ich hungrig auf den Essenswagen wartete und auf den zuständigen Insassen, kam auf einmal unser Trakt-Polizist vorbei, der an meiner Zelle halt machte. „Pack dein Zeugs Jeon, du wirst entlassen.."
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Den Blickkontakt vermeidend hielt mir der Polizist an der Info meine Kiste mit Sachen hin, weswegen ich ihm diese pissig aus den Händen zog und schon abhaute. Endlich. Endlich war ich aus dieser verdammten Hölle raus, in welcher ich ohne Grund steckte. Und alles was ich gelernt habe ist, dass selbst mir das Leben in den Arsch tritt. Doch jetzt werde ich sowas von zurück treten!
Auf der nächsten Café Toilette zog ich mir schnell wieder meine Klamotten an, mit welchen ich hier eingeliefert wurde und bekam ungewollt starkes Herzklopfen. All meine Sachen rochen nach ihm.. Alle. „Verdammt.." zischte ich wütend und holte mein Handy aus der Box. Nun traf es mich aber wie ein Schlag, genau ins Gesicht. Auch mein Hintergrund war mein - war Taehyung. Ich habe nachgedacht, hatte da drin ja genug zeit. Nicht ein einziges Mal hatte ich Besuch von ihm. Nicht einmal! Wenn ich diesen kleinen Pisser in die Hände bekomme, bringe ich ihn eigenständig um!

Tief durchatmend packte ich schnell alles zusammen und machte mich auf den Weg nach Hause. Gerade war es sogar ein recht kalter Frühlingstag, weswegen es beim laufen langsam echt kalt wurde. Doch dies sollte mich nicht kümmern. Das, was mich kümmert stand nämlich auf einmal, als sei es der größte Zufall meines Lebens, nur gerade mal fünf Meter entfernt von mir. Genau dort stand er, unterhielt sich mit einem Mädchen und war kaum wieder zu erkennen. Sein Haar nun schwarz, gelockt. Das Outfit mit teurem langen Mantel versteckt und seine Ohren mit Piercings und Ohrringen beschmückt. Ich glaube, ich seh nicht richtig.. In meiner Brust fing es stärker als zuvor zu schmerzen, weswegen ich den Mut packte und auf ihn zu lief. Du bist so am Arsch kleiner.. Kaum eine Sekunde später, bemerkte mich der nun junge Mann und ließ verängstigt die Mundwinkel fallen. „Jungkook" las ich von seinen Lippen ab, ehe ich schon nah genug bei ihm war, dass ich hätte seine Kehle greifen können. Doch der Knast war nicht gleich wieder was für mich.. „Was zum verfluchten Fick?!" schrie ich laut und sah ihm direkt in die Augen. Ein Glück war ich immer noch größer als er. Als mein Bärchen.. „Was zur verdammten Hölle sollte der Scheiß?!" brüllte ich weiter und spürte all die Blicke auf mir, jedoch waren diese mir egaler als alles andere. „J-Jungkook.." stotterte der kleine verängstigt und sah mich mit seinen süßen Kulleraugen an, die ich mehr als nur vermisste. Ich vermisste ihn so sehr, es trieb mich in den Wahnsinn! Unkontrolliert klatschte ich ihm direkt eine, zog ihn jedoch danach so fest in ein Umarmung, dass er wahrscheinlich gar keine Luft mehr bekam. Mein warmer kleiner Teddybär.. Unkontrolliert fing ich stark an zu weinen und drückte ihn immer fester. Es tat so verdammt weh, ihn so lange nicht sehen zu können. Mir war klar, dass ich ihn verloren hatte. Dennoch ist er meins! Er ist für immer meins! Du hast keine Chance zu entkommen Taehyung..

„Du bist so ein Idiot!" schluchzte ich wütend und atmete tief seinen Duft ein. Er trug genau das Parfüm, welches ich immer trug. Tae.. Meine Brust zog sich immer weiter zusammen, wobei ich auf einmal spürte, wie er seine Arme leicht um mich legte. Auch wenn es so leicht war, dass es kaum zu merken war, dennoch erweckte es so viel Hoffnung in mir..

TEDDYBÄR - KOOKVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt