- Five -

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[STATION DER WISSENSCHAFT]
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Sooyeon
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Ohne meine Mitbewohnerin zu wecken, schlich ich mich aus dem kleinen Zimmer, welches mir für meinen jetzigen Aufenthalt bereitgestellt wurde. Es war noch so früh am Morgen, sodass beinahe die ganze Station in eine tiefe Stille versunken ist.

Würde man eine kleine Stecknadel fallen lassen, so würde sie durch den gesamten Gang schallen und ein hörbares Geräusch erzeugen. Auf leisen Sohlen Schlich ich durch die ewig langen, grauen Flure, welche niemals enden wollten.

Wieso musste hier alles nur so trostlos und langweilig aussehen?

Ich hatte genau ein Ziel vor Augen: Der Raum mit den zerstörten Maschinen. Ich musste die frühe Stunde nutzen, um so weit wie möglich voranzukommen und diesmal würde mich keiner hindern meine Arbeit zu erledigen. Je weiter ich lief, desto lauter wurde es. Immerhin mussten Ärzte zu jeder Zeit einsatzbereit sein, vor Allem wenn die Hälfte der Menschen Verletzte waren.

Das leise Piepen der vielen Geräte gelangte leise durch meinen Gehörgang und dies hatte zur Folge, dass ich nur noch langsamer und vorsichtiger ging. Ich sollte nicht hier sein. Aber um ehrlich zu sein, wo sollte ich überhaupt sein?

Ich streckte meinen Hals aus und schielte zur Rezeption, wo ich eine junge Frau sah, welche angestrengt auf einen Computer starrte. Ob sie mich bemerken würde, wenn ich einfach an ihr vorbeilaufen würde? Doch diese Entscheidung zu fällen, wurde mir schnell abgenommen, als die Ärztin plötzlich ihre Augen schloss und mit dem Kopf auf dem Tisch landete.

Ohne mit der Wimper zu zucken, rannte ich auf mein Ziel los. Doch als ich den Türgriff nach unten drückte, passierte rein gar nichts. Ich rüttelte so sehr daran, dass ich beinahe vermutete ihn zu zerstören. Plötzlich erklang ein ganz ähnlichen Geräusch von der Seite, welches mich ruckartig zusammenschrecken ließ.

„Verdammt..."

, flüsterte ein braunhaariges Mädchen, welches mit einem Kittel begleitet war. Wie auch ich, versuchte sie die Tür direkt daneben zu öffnen. Kurz ließ sie den Kopf sinken, bis sie letztendlich in meine Richtung sah.

„Du scheinst wohl auch keinen Erfolg gehabt zu haben."

Ich schüttelte kurz meinen Kopf, woraufhin sie einen lauten Seufzer ausstieß.

"Was wolltest du in diesem Raum? Soweit ich weiß, lagern sie dort nur die kaputten Maschinen und einige Krankenakten?"

, fügte sie noch hinzu und versuchte noch ein letztes Mal gegen die Tür zu drücken. Ich hielt nur stumm meinen Finger gegen meine Lippen und deutete zu der schlafenden Ärztin an der Rezeption.

Sofort hörte sie auf zu sprechen. Doch anstatt einfach aufzugeben und zu gehen, kam sie mir etwas näher und zeigte mit ihren Zeigefinger auf einen bestimmten Punkt. Ich folgte ihrem Finger bis zu einer Wand mit mehreren Schlüsseln, welche direkt neben dem Computer der Rezeption hingen.

"Einer von denen muss wohl der richtige Schlüssel für unsere Räume sein"

, flüsterte sie in mein Ohr und ging direkt auf das Schlüsselbrett los. Völlig perplex, humpelte ich hinter ihr her und sah zu wie sie unter den Tisch kletterte um hinter die Rezeption zu gelangen. Zuerst versuchte sie sich nach den Schlüsseln zu strecken, doch die schlafende Ärztin stand ihr im Weg.

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