-Thirty Five-

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[STANDORT UNBEKANNT]
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Byulyi
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Ich schrie sie an.

Ich wehrte mich.

Ich hielt nicht still.

Als sie versuchten mich zu manipulieren, schlug ich sie weg.

Immer wieder hörte ich durch einen Lautsprecher meinen Namen und eine tiefe Stimme, welche mich fragte ob ich aufhören will zu leiden und meine Identität als Agentin ablegen wollte.

Ich lehnte ab.

Natürlich lehnte ich ab.

Wie konnte man mich nur zwingen, dass einzige was mich ausmacht zunichte zu machen?

Sie spritzen mir Beruhigungsmittel...Das konnte ich an meiner ständigen Müdigkeit ausmachen. Sie wollten damit erreichen, dass ich nachgab.

Dass ich mich irgendwann so schwach und verloren fühlen würde, dass ich darum bitten würde ein neues Leben anfangen zu dürfen.

Ein Leben als neue Person.

„Miss Moon? Können Sie mich hören?"

Natürlich konnte ich diese erbärmliche Stimme hören. Ich war schließlich nicht taub. Ohne zu antworten schaute ich in den riesigen Spiegel vor mir, mit dem genauen wissen, dass es nur von meiner Seite aussah wie ein Spiegel.

Ich würde mein Leben darauf verwetten, dass sie nur einen Meter von mir entfernt saßen und mich beobachteten. Vielleicht saß auch der maskierte Mörder höhst persönlich dahinter und sah zu wie ich den Verstand verlor.

Dies war alles viel schlimmer als der Tod.

Natürlich konnte er es nicht so einfach mit mir zu Ende gehen lassen. Er wollte sehen wie ich an meinen eigenen Entscheidungen zerbreche und ein gefühlloses Monster werde, welches keine Gefahr mehr für sie darstellte.

Vielleicht würden Sie mich auch freilassen, nachdem sie mich manipuliert haben, doch warum in alles in der Welt sollte man so etwas machen?

Was hatte er verdammt nochmal vor?

Je mehr ich nachdachte, desto unschlüssiger wurde ich.

„Ich Frage sie erneut..."

„Sparen Sie sich ihre Luft und verschwinden wieder"

, unterbrach ich den Sprecher und starrte nur noch intensiver in den Spiegel.

„Moon Byulyi, wollen Sie Ihre Identität aufgeben und ein neues Leben anfangen? Sollten Sie kooperieren wird ihnen kein Leid widerfahren und Sie werden die Chance haben ihr Leben normal weiterzuführen"

, sprach er weiter ohne auf meine Worte gehört zu haben.

„Keine Interesse"

, war alles was ich sagte bevor ich meine Augen schloss und mich von der verspiegelten Wand wegdrehte, als würden sie mich deshalb nicht weiterhin beobachten können.

Ein leises knirschen verriet mir, dass das Mikrofon ausgeschalten wurde und nach wenigen Minuten die Trottel mit den Beruhigungsmittel mir einen Besuch abhalten würden.

Doch auch wenn ich das Zeitgefühl beinahe komplett verloren hatte, bemerkte ich, dass keiner kam.

Ich blieb stumm auf den Boden sitzen, in einem schlecht beleuchteten Raum mit nur einen Spiegel. Ohne das Mittel hatte ich auch nicht das Bedürfnis zu schlafen. Ich konnte einfach nur dasitzen und auf die nächste Durchsage oder die nächste Mahlzeit warten.

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