- Eight -

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[STATION DER WISSENSCHAFT]
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Hyungwon•
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Nachdem dieses mysteriösen Mädchen weggerannt war und mich somit alleine zurückgelassen hatte, bin ich ebenso unbemerkt in den Gebäudekomplex zurückgekehrt.

Noch immer blieb die Frage offen, wo ich schlafen sollte, da ich dem kleinen Jungen aus der Technologie mein Bett überlassen hatte. Ich kratze mich am Hinterkopf und alles was mir in diesen wenigen Sekunden einfiel war, mein kleines Büro und das Observatorium.

Da das Letztere überwacht wurde, entschied ich mich dazu diese Nacht auf einem Drehstuhl zu verbringen. Dieser war sicherlich besser als meinem Rücken den harten Boden anzutun, welcher hinzu auch bestimmt nicht beheizt wurde.

Man konnte sagen, dass ich beinahe kein Auge zudrücken konnte und dass es sich wahrscheinlich nicht gelohnt hatte überhaupt zu schlafen.

Als die ersten Sonnenstrahlen durch das kleine Fenster schienen und damit den Morgen einleiteten, verschwendete ich keine Zeit mehr und rappelte mich auf, um nach meinem kleinen Schützling zu sehen. Er musste völlig ausgehungert sein.

Da ich die meiste Zeit meines Lebens sowieso auf der Arbeit verbrachte, kam ich beinahe gar nicht dazu noch wirklich in meinem Zimmer Zeit zu verbringen. Es diente in erster Linie nur zum schlafen und sich an den wenigen freien Tagen vielleicht einmal auszuruhen.

Als ich letztendlich von meinem Stuhl aufstand, bemerkte ich wie müde und erschöpft ich eigentlich war und fragte mich wie ich den ganzen Tag in dieser Verfassung durchstehen sollte.

Im Vorbeigehen grüßte ich einige Arbeitskollegen, welche mich mit verwirrter Miene musterten, doch nicht weiter etwas dazu sagten. Als ich schon beinahe auf den Weg zur Mensa war, fiel mir der Junge wieder ein und ich wechselte ruckartig meine Richtung.

Sofort nutze ich jeden Aufzug den ich erblicken konnte, um an meinem Ziel anzukommen. Automatisch ging meine Hand in meine Jackentasche, doch der gesuchte Gegenstand, welcher sich sonst so immer darin befand, war verschwunden.

„Ich hab die Schlüsselkarte vergessen..."

, stieß ich leise heraus und klatsche mir gegen die Stirn. Ich überlegte kurz mir eine neue zu besorgen, doch versuchte zuerst mein Glück und klopfte einmal leise an.

„Hey? Ich bin es Hyungwon!"

, versuchte ich so freundlich wie möglich zu rufen. Keine Reaktion. Ich klopfte immer weiter.

„Kleiner...du brauchst keine Angst zu haben. Es bin doch nur ich."

Langsam machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit, als ich nach mehreren Minuten immer noch nichts hörte. Plötzlich ging jedoch die Tür auf und der kleine Junge rieb sich verträumt die Augen.

„Habe ich dich aufgeweckt?"

, fragte ich ihn und kniete mich etwas hin, um auf der selben Höhe, wie er, zusein. Er began langsam zu nicken und rieb erneut seine Augen.

"Tut mir leid. Aber du willst doch sicherlich etwas anständiges essen?"

, sagte ich enthusiastisch und freute mich innerlich ebenfalls auf die Mahlzeit. Er nickte nur wieder, ohne jegliche Freude auf den Gesicht. Als würde er alles hinnehmen, was kommen mag. Ich musterte ihn noch einmal kurz und bemerkte, dass er immer noch seine völlig zerrissenen und dreckigen Klamotten trug.

„So kannst du nicht rumlaufen..."

Ich dachte stark darüber nach, wo wir ihm Klamotten besorgen konnten.

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