-Seventeen-

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- Part 1 -
[✺STATION DER STÄRKE✺]
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Kenta
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Ich stand nur regungslos da und schaute mich in dem kleinen Zimmer um, welches mich eher an ein modernes Gefängnis erinnerte als an eine Wohnunterkunft. Musste ich jetzt wirklich hier leben und dann auch noch mit einem wildfremden Mädchen?

„Naja ich denke wir können momentan sowieso nichts ändern"

, sagte sie und lief daraufhin auf mich zu um mir ihre kleine Hand entgegen zustecken.

„Ich bin Gahyeon. Momentan auf dem letzten Rank aber ich habe mein Training erst vor vier Monaten begonnen und du bist?"

Völlig perplex nahm ich ihre Hand an und schüttelte sie nur ganz leicht.

„Ich...Kent...nein. Ich bin Ken...Ja...Ken."

Sie fing leicht an zu lachen und nickte dann verständlich.

„Alles klar. Freut mich Ken. Aber ich habe nicht gelogen wegen der Regeln...immerhin bin ich ein Mädchen und du...nunmal ein Junge."

Ich schaute verlegen nach unten und vergrub meine Hände in meiner Jackentasche.

„Also erste Regel! Wenn ich mich umziehe, drehst du dich um! Zweitens...du fasst meine Sachen nicht an. Drittens, keine anderen Jungs hier drinnen! Viertens hmm...viertens...wir behandeln uns freundlich, damit wir wenigstens das beste aus der Sitation machen können."

Ich hatte noch viel mehr Regeln erwartet, so wie es im Palast üblich war doch sie schien ziemlich anspruchslos zu sein.

„Ja gut"

, sagte ich nur knapp und ging zu dem unbezogenen Bett um mich ohne einen weiteren Gedanken darauf zu legen und mich zu strecken.

„Hast du deine Sachen gar nicht mitgebracht, Ken?"

, erkundigte sich die Schwarzhaarige und räumte dabei ihren Schreibtisch etwas auf.

„Oh ja...ich habe keine. Die sind alle zuhause geblieben"

, gab ich zurück und hoffte, dass sie nicht weiter fragen würde. Doch ich hatte um sonst gehofft.

„Dann solltest du sie schleunigst holen. Von wo bist du denn?"

Ich richtete mich wieder auf und schaute verträumt aus dem Fenster.

„Von sehr weit weg. Ich kann meine Sachen nicht einfach holen. Ich schätze ich muss wohl mit dem leben, was mir angeboten wird."

Ich merkte schnell, dass mir das Reden langsam leichter fiel, da Gahyeon im großen und ganzen ziemlich freundlich war.

„Und deine Eltern? Wo leben die denn?"

Bei diesem Wort lief mit ein Schauer über den Rücken. Wie viel konnte ich ihr erzählen und wie viel sollte sie lieber nicht erfahren? Sie wusste immerhin nicht einmal wer ich wirklich war.

„Auf reisen. Suzy, eine Freundin von meinen Vater ist hier auf der Station"

, sagte ich schweren Herzens, doch sie schien es mir voll und ganz abzukaufen. Mir wurde beigebracht nicht zu lügen und das ganze Spiel verstieß gegen meine ganzen Prinzipien.

Ich hatte jedoch keine andere Wahl. Ken...warum musste ich auch noch so einen dämlichen Namen abgekommen, als wäre die Situation nicht schon schlimm genug.

„In dieser gefährlichen Phase sind sie auf Reisen? Hast du denn keine Angst um sie?"

Langsam wurden mir ihre Fragen zu viel und ich fand nicht immer eine passende Antwort. Am liebsten würde ich sie einfach wegschicken lassen, doch dies schien auch ebenfalls ihre Unterkunft zu sein und als normale Bürger Huang Ken hatte ich wohl keine besonderen Rechte.

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