᳓ᴅᴏɴ'ᴛ ᴊᴜᴅɢᴇ ᴘᴇᴏᴘʟᴇ ғᴏʀ ᴛʜᴇ ᴄʜᴏɪᴄᴇs ᴛʜᴇʏ ᴍᴀᴋᴇ ᴡʜᴇɴ ʏᴏᴜ ᴅᴏɴ'ᴛ ᴋɴᴏᴡ ᴛʜᴇ ᴏᴘᴛɪᴏɴs ᴛʜᴇʏ ʜᴀᴅ ᴛᴏ ᴄʜᴏᴏsᴇ ғʀᴏᴍ᳓
Hyunjin
,,Mach mir nie wieder so eine Angst, verstanden? Gott, was hätte ich nur getan, wenn ich dich verloren hätte..." Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen beobachtete ich, wie Chan seinen besten Freund fest in seine Arme zog und ihn an sich drückte. Man konnte genauestens sehen, wie sehr Chan Angst gehabt hatte. Noch immer zitterte er leicht und es würde dauern, bis wir beide überhaupt verstehen würden, was geschehen war. So etwas mitzuerleben war nichts Alltägliches und nichts, woran man sich gewöhnen konnte. Darum blieb ich auch etwas abseits stehen und wartete dann geduldig auf die beiden.
Meine Mutter stand mit dem Auto bereits auf dem Parkplatz und hatte die Papiere für Felix' Entlassung unterschrieben, aber schon gleich Morgen würde er seinen ersten Termin bei dem Psychologen haben und sie würden anhand eines Gesprächs erkennen, ob es zwischen den beiden passte und ob Felix sich dort auch wohlfühlte. Denn obwohl er eine Therapie machen sollte, musste sich der Patient sich auch sicher und geborgen fühlen. Obgleich es gezwungen war, aber Felix hatte leider keine andere Wahl. Und das wusste er selbst am besten.
,,Entschuldige, dass ich das Versprechen gebrochen habe...", flüsterte Felix leise, aber laut genug, sodass ich es noch hören konnte und etwas hellhörig wurde. Ich erinnerte mich an den Tag, an dem Felix geweint und mit Chan telefoniert hatte. Auch da gab es ein Gespräch über ein Versprechen, doch ich dachte immer, dass es etwas mit dem selbstverletzenden Verhalten zutun hatte. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass das eigentlich gemeint war. Je mehr ich Felix beobachtete, umso mehr fielen mir Kleinigkeiten an ihm auf, die doch eine große Bedeutung gehabt hätten, wenn ich es von Anfang an getan hätte.
Ich hätte so vieles verhindern können...
Trotz der Tatsache, dass es Chan war, hatten sich Felix' Finger etwas verkrampft und ein schwaches, nicht wirklich echtes Lächeln, hatte sich auf seine Lippen gelegt. Unruhig huschten seine Augen umher und er schien Angst vor etwas zu haben – als würde jemand lauern und ihn angreifen wollen. Statt dass er die Umarmung von Chan fest erwiderte, hing er nur schlaff in dessen Armen und krallte sich gerade so an die Oberarme des Älteren, um einen gewissen Halt auf den Beinen zu haben. Langsam ließ Chan ihn los und lächelte nur schwach, ehe er zu mir sah und einmal nickte. Ich wusste, was es bedeutete, und schenkte ihm darum nur ein kurzes Lächeln, hielt wenige Sekunden später Felix meine Hand hin.
,,Lass uns gehen, Lix." Mit großen Augen sah er mich an und nickte dann leicht, verabschiedete sich noch schnell von Chan, aber anstatt meine Hand zu nehmen, lief er einfach an mir vorbei zum Auto meiner Mutter. Leise seufzte ich deswegen auf, wusste aber, dass es nicht immer so sein würde. Langsam verstand ich, wie Felix handelte und wie ich Sachen angehen musste, damit er mir wirklich blind vertraute. Niemals würde ich sein Vertrauen ausnutzen oder überhaupt... Niemals würde ich ihn ausnutzen. So viel leid hatte Felix bereits in seinem jungen Leben kennengelernt und ich wollte ihn vor noch mehr beschützen.
Auch wenn mir bewusst war, dass ich das nicht konnte.
Dennoch würde ich ihm schöne Momente bescheren und ihm zeigen, dass das Leben doch auf irgendeine Art und Weise schön war. Irgendwie würde ich ihm beweisen, dass es sich lohnte, dem Leben immer und immer wieder eine Chance zu geben. Es gab schlechte Tage, ja, und ich konnte es auch verstehen, wenn jemand nicht mehr wollte und keinen Ausweg finden konnte, aber die schlechten Tage würden vergehen und irgendwo im Dunkeln würde ein kleines Licht aufleuchten. Ein kleines Licht, was doch eine große Bedeutung hatte und zeigen würde, welche schönen Seiten das Leben doch zu bieten hatte.
Das musste ich nur noch Felix beweisen, damit auch er endlich wieder Frieden haben konnte.
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𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷
Fanfiction»𝑯𝒚𝒖𝒏𝒋𝒊𝒏 𝒊𝒔 𝒂 𝒓𝒂𝒊𝒏𝒃𝒐𝒘 𝒃𝒖𝒕 𝑭𝒆𝒍𝒊𝒙 𝒘𝒂𝒔 𝑪𝒐𝒍𝒐𝒓𝒃𝒍𝒊𝒏𝒅« Seine Welt war in Dunkelgrau gefärbt, keine einzige Farbe konnte er erkennen. Die Einsamkeit war sein stetiger Begleiter und die Schmerzen seiner Vergangenheit lie...