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᳓ɪ'ᴍ ʟᴏsɪɴɢ ᴍʏsᴇʟғ ᴍᴏʀᴇ ᴀɴᴅ ᴍᴏʀᴇ. ᴇᴠᴇʀʏ ғᴜᴄᴋɪɴɢ ᴅᴀʏ.᳓

Hyunjin

Schwer musste ich schlucken und betrachtete mit verschreckten Augen das ganze Blut, welches sich auf dem Boden von Felix' Zimmer sammelte. Meine Ängste hatten sich bewahrheitet und gerade wusste ich wirklich nicht, was ich tun sollte. Mein gesamter Kopf war leer, mein Herz fühlte sich so schwer an und am liebsten würde ich jetzt auch Chan anrufen, jedoch war mein Handy nicht in Reichweite und Felix noch einmal alleine lassen würde ich nicht. Nicht heute. Gerade brauchte er jemanden und vor allem musste sich jemand um diese Wunden kümmern.

Ganz vorsichtig ging ich einen Schritt auf Felix zu und achtete auf seine Mimik. Verschreckt und ängstlich zuckte der Jüngere zurück und starrte mich aus großen, runden Augen an. In seinem Blick konnte ich sehen, dass er mich anflehte, zu gehen. Aber er glaubte doch nicht wirklich, dass ich das tun würde, oder? ,,Ich werde dir nichts tun, Felix...", redete ich beruhigend auf den Jüngeren ein und ging einen kleinen Schritt nach vorne. ,,Ich werde dich nicht ausfragen oder dich zum reden zwingen, okay? Ich möchte nur... deine Wunden versorgen. Wäre das okay?"

Noch immer erhielt ich keine wirkliche Antwort, sondern der Jüngere schluchzte leise auf und drückte seinen blutigen Arm fest an sein Oberteil heran. Sofort wurde es mit seinem Blut getränkt und schmerzerfüllt verzog Felix leicht sein Gesicht. Nur langsam machte ich einen erneuten Schritt auf ihn zu, sodass ich schon knapp vor seinem Bett stand und leicht meine Hand ausstreckte. Sagen tat ich nun nichts mehr, sondern er sollte sehen, dass ich ihn niemals zwingen würde, etwas zutun, was er nicht wollte. In seiner rechten Hand entdeckte ich nun auch die scharfe Klinge, die dazu beigetragen hatte, dass er sich verletzte.

,,Gibst du sie mir bitte... Lix?" Meine Stimme war sanft und vorsichtig zugleich, hatte aber dennoch einen etwas festeren Ton. Auch den Spitznamen von Chan verschwendete ich, in der Hoffnung, dass Felix darauf hören würde. Der Australier hob verunsichert seinen Kopf, starrte dabei die Klinge an und dann wieder mich, doch zu meiner Erleichterung nickte er sogar. Zögerlich legte er die Klinge in meine Hand und sogleich verstaute ich diese in meiner Hosentasche. In nächster Zeit musste ich wirklich besser auf ihn aufpassen, damit das nicht noch einmal passierte.

,,Lass uns ins Bad gehen, ja? Dann versorge ich deine Wunden." Meine andere Hand hielt ich noch immer ausgestreckt und den inneren Kampf, den Felix gerade führte, konnte man deutlich erkennen. Das, was hier gerade war, würde von Vertrauen zeugen und ich bezweifelte, dass er mir auch nur annähernd vertraute. Gleichzeitig war das auch eine Möglichkeit, ihm zu beweisen, dass ich ihm niemals etwas tun würde. Dass ich nur sein Bestes wollte und dafür so einiges geben würde. Offensichtlich dachte auch Felix dasselbe, da er nun langsam meine Hand ergriff und schwankend vom Bett aufstand. Sofort stützte ich den Jüngeren und brachte ihn dann so ins Badezimmer.

Angekommen drückte ich ihn ganz sanft auf den Rand der Badewanne und holte dann den Erste Hilfe Kasten. Mittlerweile hatte Felix aufgehört zu weinen und starrte nur leer vor sich her, betrachtete seinen blutverschmierten Arm und schloss dann kraftlos die Augen. Er tat mir so unglaublich leid und würde ich etwas ändern können, dann würde ich es auch sofort tun. Doch jetzt konnte ich mich nur um seine Wunden kümmern, was ich auch mit so einer Vorsicht tat, damit er nicht noch mehr Schmerzen erlitt. Sanft tupfte ich das Blut mit lauwarmem Wasser ab, damit ich seine Wunden besser erkennen konnte und erst dann sprühte ich etwas Desinfektionsmittel drauf und nahm den Verband zur Hand.

,,Warum... zwingst du mich nicht zum reden?" Unsicher beobachtete Felix meine Handlungen und biss sich dabei leicht auf seine hübschen, vollen Lippen, die mich irgendwie an ein Herz erinnerten. Antworten tat ich noch nicht, sondern konzentrierte mich einzig und allein darauf, dass es seinem Arm etwas besser ging. Langsam wickelte ich den Verband um seinen Unterarm und erst dann hob ich meinen Kopf, um den Jüngeren anschauen zu können, wobei seine Hand noch immer in meiner war, weshalb ich zärtlich seine Hand drückte.

,,Weil ich dich nicht zwingen will, sondern es irgendwann freiwillig von dir hören möchte."

𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt