3. Kapitel

7 0 0
                                    

Seit dem Tod ihrer Eltern, wusste die kleine Emily, dass sie jetzt ein Weisenkind ist.
Tom, ihren Onkel, kniete vor der Leiche seiner Schwester.
Seine Hände waren blutgetränkt.
Mit zittriger Stimme sagte er nur eines: "Auch du hast mich verlassen, wie viele denn noch?"
Das verstand Emily nicht.
Am Nachmittag fuhr Tom weg, er sagte, dass er zum Supermarkt fahren würde.
Das stimmte zum Teil, denn als Jessica auf Emily aufpasste, kam Tom mit Lebensmitteln, aber auch mit einer Pistole.
Es war einen .45 Kaliber Revolver.
Er meinte das es sei einfach zu laden, er verlor immer mehr den Verstand.
Jede Nacht würde er schreien, die Vergangenheit, Santa Emilia suchte ihm heim.
Eine Nacht saß er an der Couch und sah mit leerem Blick zum Boden.
Doch die Leichen verschwanden die Nächte vorher, und zwar nicht durch ihm.
Jede Nacht würde er da sitzen, sein Blick zum Boden, die Waffe an einer Hand und im Hintergrund wurde eine Leiche weggezogen werden bis es verschwand.
Bald wurde es Frühling und es kam Ruhe für eine Zeit.
Immer wieder kam ein Artikel in der Zeitung, wo sie über einen "übernatürlichen Wesen" sprechen.
Er hing diese Artikeln an einer Wand und verfolgte die Spuren.
Nach ein paar Tagen wurde Emily von ihrer Patentante abgeholt, das war der letzte Moment das Tom sie sehen würde.
Jessica kehrte wieder zu ihrem Haus, doch Tom achtete nicht mehr auf irgendetwas.
Er vergaß oft etwas zu essen oder zu trinken.
Das ging so über die nächsten fünf Monate.
Denn in Oktober würde der Fluch noch einmal zuschlagen.
Am 31. Oktober klopften ein paar Kinder an seiner Tür um nach süßes oder saures zu fragen, doch als diese wieder gingen, bemerkte er eine menschliche schwarze Gestalt, an der anderen Straßenseite, um genau zu sein, am Dach eines Hauses.
Diese Gestalt kam Tom sehr bekannt vor.
Sie starrten sich für einige Momenten an, dann verschwand die Gestalt vom Dach, Tom suchte seine Taschenlampe und Pistole. Er schloss sämtliche Türen mit Schloss, als er sich wieder das Fenster widmete, sah er ihn.
Die Kreatur starrte ihn nur an.
Tom nahm das Telefon und drückte die Notrufnummer 911.
Es piepte einige male bis eine weibliche Stimme den Hörer nahm.
"911, was ist Ihr Notfall?"
Als die weibliche Stimme der Polizistin mit der Frage fertig war, drehte sich die Gestalt und verschwand für einen Augenblick.
"Ja, etwas schleicht auf meinem Grundstück herum. Ich will es weg haben." sagte Tom.
"Also haben Sie einen Eindringling?"
"Ja."
Die Stimme klang professionell.
"Könnten Sie die Person beschreiben, Sir?"
"Person?" sagte Tom verwirrt.
"Ja, könnten Sie mir sagen wie sie aussehen?"
"Entschuldige, ich glaube Sie liegen falsch. Es ist keine Person."
Die Frau klang leicht verwirrt.
"Wie bitte?"
"Es ist keine Person ... nun, was auch immer es ist, ich will es aus meinem Grundstück raus haben. Könnten Sie die Polizei schicken?"
"Wie heißt Ihre Adresse, Sir?"
Die Polizisten war dabei das Telefonat zu verfolgen, doch sie wusste nicht was ihr erwartete.
"Barbara Street."
"Uh huh."
"Ich beobachte aus meinem Schlafzimmer, ich habe die Fenstern und Türen verschlossen, falls dieses Ding reikommen will."
Die Polizistin war immer noch verwirrt.
"Gut, bleiben Sie wo Sie sind, Sir. Jetzt, was macht Sie so sicher das der Eindringling kein Mensch ist?"
"Ich bin nicht verrückt."
"Ich habe nicht gesagt das Sie es sind, Sir. Ich versuche nur zu verstehen, wo das Problem hier liegt."
"Ich habe einen gottverdammten Eindringling! Was gibt es daran zu verstehen!?"
"Sir, bitte beruhigen Sie sich. Sagen Sie mir mehr über diesen Eindringling, seit wie lange ist es auf ihrem Grundstück?"
"Zwei Stunden, vielleicht. Nein, drei! Ja, es waren drei Stunden. Es war aber nicht das erste Mal das es auftaucht."
"Oh?"
"Es tauchte auf die andere Nacht, es hat meine Schwester und ihren Ehemann getötet. Bitte kommen Sie schnell! Wie gesagt, es ist humanoid! Es ist mindestens sechs Fuß hoch, hat sehr lange Arme und was aussieht wie Krallen. Es hat hohle Augen und sieht sehr dünn aus."
In der Polizeistation wurde es beunruhig, die anderen Polizisten hörten zu und viele wurden bleich um das Gesicht.
Die Frau die am Telefon saß wurde für einiger Zeit still.
"Haben Sie damals die Polizei gerufen?"
"Nein, hätte ich es getan, dann hätten sie mich als verrückt erklärt."
"Können Sie dieses Ding sehen? Können Sie es aus Ihrem Fenster beobachten?"
"Ja."
"Was tut es?"
"Es steht aufrecht auf zwei Beinen, mit dem Rücken zu mir, es sieht so aus als ob es den Wald beobachtet."
"Bewegt es sich nicht?"
"Nein."
"Gut, bleiben Sie wo Sie sind. Die Polizei ist unterwegs."
"Dieses Ding hat schon meine Freunde und Familie getötet, ich will nicht wissen was es noch angerichtet hat. Die Polizei sollte besser ihre Waffen bereit halten."
"Wir werden es unter Kontrolle haben, Sir. Es wird alles gut gehen, bleiben Sie an der Linie."
Tom wurde langsam verzweifelter, denn die Gestalt begann sich langsam zu ihm zu drehen.
"Oh Scheiße, es hat sich bewegt!"
"Es hat sich bewegt?"
"Ja. Es hat sich umgedreht! Es schaut mich gerade an, Scheiße...es lächelt mich an!"
"Es lächelt?"
"Ja. Zu mir. Es sieht so aus als ob es keine Augen hätte..."
"Sind Sie sicher?"
"Ja!"
"Sir, bleiben Sie ruhig. Die Polizei wird bald da sein."
"Versprochen?"
"Versprochen."
Die Kreatur ging auf alle viere und kroch richtung Haus.
"Das Ding hat sich noch an das Haus bewegt, hoffentlich versucht es nicht einzubrechen."
"Bleiben Sie dran, Sir."
Im Hintergrund konnte man die Sirene der Polizei hören, sie kam immer näher.
"Ich kann die Polizei hören." meinte Tom.
Die Kreatur war plötzlich sehr nah vor das Fenster und starrte Tom an, seine Krallen kratzten das Fenster.
Tom fing an vor Furcht zu schwitzen, jede Sekunde fühlte sich an wie Stunden.
Die Kreatur brüllte einmal sehr laut und kletterte schnell auf das Dach.
Das Gebrüll klang tiefer als Tom es in Erinnerung hatte.
Als die Polizei das Haus erreichte, war das Ding seit längst verschwunden, das einzige was übrig blieb waren Kratzspuren am Fenster und Wand.
Sie gingen in Toms Haus rein, nur um ihm am Boden zu finden, lebend aber nicht mehr ansprechbar. Seine geistige Gesundheit war nicht mehr stabil.

Der Fluch Von Santa EmiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt