1.0 ~ Ten

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Es war bereits dunkel als ich gestern nachhause kam, also machte ich mir keine Gedanken mehr über Louis. Da Sonntag war sollte ich eigentlich glücklich sein, denn ich konnte ausschlafen. Doch das war ich nicht. Um 10 Uhr begann meine Schicht in der Bäckerei.

Ich machte mich fertig, betrachtete meines gleichen aber nicht einmal im Siegel. Stattdessen griff nach einem Apfel aus der Obstschale und rannte los, da ich ohne hin schon zu spät kam. Mariella würde mich umbringen, dachte ich mir. Hastig stürmte ich in das kleine Gebäude und legte mir meine Schürze um. In der Hoffnung, dass keiner es bemerkt haben könnte, wie ich zu spät kam. Mariella aber bemerkte es, sie erklärte mir ja sowieso jeden Tag was ich alles falsch machte.

''Und hast du schön ausgeschlafen?'' knurrte sie.

Ich ließ mich in den Stuhl hinten in der Ecke sinken. Mein Herz raste wie verrückt.

''Du weißt was es dieses Mal für dich bedeutet und ich bedauere es sehr. Aber leider ist es nicht meine Schuld, dass du wohl einfach unfähig zu allem bist. Ständig zu spät und Bestellungen ausführen kannst du auch nicht, nur als Tipp für deinen nächsten Job, streng dich mehr an. Du bist gefeuert Felia.''

Ich spürte wie mir langsam Tränen in die Augen stiegen. Mein Herzschlag schien beinahe auszusetzten, als ich plötzlich aus dem Gebäude stürmte ohne überhaupt meine Schürze auszuziehen. Es war ungefähr die selbe Situation, wie damals in der Schule. Langsam glitt ich die Steinwand draußen um die Ecke hinunter und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Die Tränen waren nicht mehr aufzuhalten, denn mir ging es schlecht. Jetzt hatte ich auch das verloren, was ich schon lange befürchtet hatte, den Job den ich so dringend brauchte. Ein lauter Schluchzer entfuhr mir und ich schloss meine Augen in Bitterkeit. Mein ganzer Körper zitterte, jede meiner Muskel schien auszusetzen. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf gegen die kalte Hauswand. Kennt ihr das Gefühl, bei der kleinsten Kleinigkeit das Verlangen zu haben, los zu weinen? Eigentlich war es keine große Sache, aber ich fühlte mich dennoch schlecht.

Ein Pfeifen und ich hob meinen Blick. Wahrscheinlich sah ich total verheult aus und meine Augen waren knallrot. Ehrlich gesagt, war es mir egal.

''Was ist passiert?''

Natürlich war es Louis, da mich das Schicksal einfach nicht in Ruhe lassen wollte. Durch die Tränen die sich in meinen Augen bildeten, beobachtete ich ihn mit verschwommenem Blick. Vorsichtig schob er mich von der Wand weg und legte seinen Arm auf meinem Rücken ab.

''Ich weiß auch nicht so genau, ich wurde gefeuert.''

Unglaublich, dass ich wegen so einem Grund weinte. Aufmunternd lächelte er mich an.

''Mach dir nichts drauß, ich wurde bis jetzt in jedem meiner Jobs gefeuert.''

Sollte mich das allen ernstes aufmuntern? Tat es nicht. Ihm waren diese Jobs bestimmt nicht so wichtig, wie mir. Er verstand es nicht, denn er kannte mich kein bisschen. Mein Körper schreckte zurück. ''Geh bitte einfach weg.'' murmelte ich mit kratziger Stimme. Wenn ich etwas wollte, dann allein sein. Wer hätte gedacht, dass ich einmal so etwas sagen würde? Beziehungsweise, denken.

Mariella bog um die Ecke und sah mit kalten Blick auf mich hinunter.

''Ich brauch die Schürze, Felia.''

Louis half mir schnell die Schürze von mir zu bekommen. Selbst nachdem ich ihn abgewiesen hatte, ließ er einfach nicht locker. ''Danke.'' sagte sie schnippisch, ehe sie direkt kehrt machte.

''Komm erstmal hoch.'' meinte Louis und zerrte meinen schweren Körper in die Höhe. Er stützte mich, in dem ich meinen Arm um ihn legte. Wärme umhüllte mich. Ich war schwach, erneut.
Vor einem Kleinwagen machte er halt und öffnete die Tür, ich setzte mich auf dem Sitz nieder und er beugte sich zu mir runter. Als wäre ich irgendein kleines Kind. Sein Blick war mehr als ernst.

''Du wartest hier während ich dir irgendwas zuckerhaltiges kaufe.''

Natürlich, weil ich auch in der Lage war, irgendwo hinzugehen. Louis legte seinen beigen Mantel um mich, bevor er in einem kleinen Supermarkt verschwand.
Mit einer Tafel Schokolade kam er 10 Minuten später wieder zurück.

''Iss das, sollte helfen.''

Ein Lächeln umspielte meine Lippen.

''Danke, Louis.'' Auch er lächelte. ''Kein Problem, Felia.''

Als er meinen Namen aussprach beschleunigte sich mein Herzschlag und mein Herz erwärmte sich ein wenig. Die Tatsache, dass ich wirklich nicht allein war machte mich glücklich.

Clouds ➳ Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt