1.1 ~ Eleven

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''Danke fürs Nachhause bringen.''

Der Kleinwagen hielt vor meinem Haus und ich warf einen letzten Blick auf meine zitternden Hände. Inzwischen hatte ich mich beruhigt und mein Herz schlug wieder normal. Louis legte einen kleinen Zettel in meine Hand, die im Gegensatz zu seiner wirklich klein waren. War das was ich gerade eben erlebt hatte ein Nervenzusammenbruch oder wurde ich nun komplett verrückt? Über Bristol breitete sich eine riesige schwarze Wolke aus, während er mich erneut mit diesem 'Louis- Lächeln' ansah.

''Ruh' dich aus. Mit einem Nervenzusammenbruch ist nicht zu spaßen.''

Stumm nickte ich und packte den Türgriff, ehe ich die Tür hinter mir zu knallte. Meine Beine waren nach wie vor wackelig und ich spürte wie sie kurz einknickten, bevor ich die Haustür aufschloss. Im Glas der Tür erkannte ich mein Spiegelbild, was schrecklich aussah. Wie konnte Louis nur mit mir reden, so wie ich aussah? Noch im Flur öffnete ich den kleinen Zettel den mir Louis gegeben hatte. Eine Handynummer. Nicht nur irgendeine, seine Handynummer.
Wäre Louis in meiner Klasse würde er mich doch auch nicht anders behandeln.

Schnell huschte ich in mein Zimmer um jeglichen Augenkontakt mit meinem Vater zu vermeiden. Ich war erschöpft und fühlte mich, als könnte ich 3 Tage durchschlafen. Wahrscheinlich hätte ich es auch getan, aber leider musste ich ja in die Schule gehen.

Nachdem ich meinem Vater erklärt hatte wie ich denn nun gefeuert wurde und was genau danach passiert ist, hatte er mich als völlig verrückt abgestempelt. Ich meine, wer weint denn bitte, weil er gefeuert wurde? Ja richtig, Ich. Seiner Meinung nach hätte ich mich bloß nicht genug angestrengt. Vielleicht stimmte es, vielleicht war es so. Möglicherweise hatte ich mich wirklich nicht genug angestrengt.

Ich zückte mein Handy und tippte die Nummer ein, die auf dem Zettel stand. Mein Handy war nicht gerade glamourös. Es war ein altes Samsung, dass gerade mal 60 Euro gekostet hatte, aber immerhin hatte es einen Touchscreen. Ein Handy welches ich nur alle 3 Tage laden musste und nicht ein mal die berüchtigte Messenger App Whatsapp unterstützte. Eigentlich kennt jeder diese Handys. Ich speicherte seine Nummer also unter dem Namen; Stalker ein, da er zufälligerweise immer an Ort und Stelle war. Im Buchladen, in der Bäckerei und eben als ich gekündigt wurde. Was wollte mir Gott damit sagen? Dass ich aufhören sollte ihn abzuweisen? Mich mit ihm anfreunden sollte?

Mein Blick fiel auf mein Handy und ich tippte immer wieder irgendwelche Dinge ein, die ich letzten endlichs sowieso wieder löschte. Also entschied ich mich für ein kurzes und knappes; Danke.
Natürlich mit meinem Namen darunter gesetzt.

- Felia

Mit einem Lächeln auf den Lippen legte ich mich in mein Bett und kuschelte mich in meine Bettdecke, ehe ich ins Traumland abschweifte. Gute Nacht.

~

Diesen Morgen klingelte mein Wecker viel zu spät. Ich hatte genau 10 Minuten um mich fertig zu machen und zur Bushaltestelle zu rennen, was ich ohne hin nicht schaffen würde. Also beeilte ich mich gar nicht erst, sondern fuhr mit dem nächsten Bus. Solange ich mir ein außergewöhnlich leckeres Frühstück zubereitete, schrieb ich immer wieder mit Louis. Es war ironisch, denn ich fühlte mich wie eine 15 Jährige, die einen Jungen übers Internet kennengelernt hatte. Aber dem war nicht so.

"Sag mal, solltest du nicht arbeiten?"

Mein Handy vibrierte.

"Solltest du nicht schulischen Kram erledigen, so in der Schule?"

Ich steckte einen Apfel in meine Schultasche und nahm dann schließlich meinen Hausschlüssel von der Kommode. Längere Zeit überlegte ich, was ich ihm antworten sollte, geschweige denn, ob ich ihm überhaupt antworten sollte.

Im Gegensatz zu gestern ging es mir wieder relativ gut. Nachdem ich einen brühend heißen Kaffee meinen Rachen heruntergekippt hatte, ging es mir noch besser. Seit langem fühlte ich mich wieder besser. Eventuell konnte es auch an der Tatsache liegen, dass ich jemanden gefunden hatte der für mich da war.

"Ich bin gerade auf dem dorthin. Wünsch mir Glück in der Teilzeit Hölle, die sich Schule nennt."

Ich sperrte mein Handy und versenkte es in meiner Hosentasche.

Clouds ➳ Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt