Das Ende rückt näher!🙉🙊🙈
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America:
Ich bin wie im Delirium. Mein Körper fühlt sich taub an und gehorcht mir nicht mehr. Alles pocht und scheint so unendlich weit weg zu sein. Ein Gewirr aus Stimmen ist um mich herum. Ich bin völlig orientierungslos und schaffe es nicht, die Augen zu öffnen. Jemand hält immer wieder meine Hand. Klammert sich an sie und scheint sie nie wieder loslassen zu wollen und tut es doch.
Immer wieder ist ein durchgehendes Piepen zu hören und alles um mich herum bricht in Hektik aus. Überall sind Hände, umfassen meine Arme, drücken auf meinen Brustkorb. Verdrängen immer wieder diese endgültige Schwärze, die sich langsam vor mir ausbreitet.
Irgendwann schaffe ich es, die Augen einen Spalt zu öffnen, aber ich sehe alles verschwommen. Ich stöhne und will mich bewegen, doch jemand drückt mich wieder zurück. Worauf ich auch immer liege. „Ihr müsst liegen bleiben. Es wird wieder alles gut", sagt mir eine nicht bekannte Stimme. Dann spüre ich einen Stich in meinem Oberarm. Wieder wird alles schwarz.
Ein Geräusch ist an meinem Ohr. Es scheint mir vertraut. Doch schafft es nicht, die Schwärze zu verdrängen. Meine Hand liegt in der Hand von jemand anderen. Es ist ruhig, bis auf dieses Geräusch an meinem Ohr. Es klingt wie gleichmäßige Atemzüge. Ich versuche meinen Finger, die von der Hand umschlossen sind, zu bewegen, und scheine es tatsächlich zu schaffen, denn die Person neben mir regt sich. „America?", erklingt ein Flüstern an meinem Ohr, wo vorher die Atemzüge waren. Stille. Dann ein Seufzen. „Bitte wach auf", ist das Letzte, was ich wahrnehme, bevor mein Bewusstsein wieder abdriftet.Ein regelmäßiges Piepen dringt in mein Bewusstsein. Kommt immer näher und schafft es mich aus meinem Delirium zu holen. Langsam öffne ich die Augen. Grelles Licht erfüllt mein Sichtfeld und nimmt mir die Sicht. Es dauert ein paar Minuten, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben. Als ich die Augen geöffnet habe, suche ich die Umgebung ab. Ich liege in einem Bett in einem kleinen Raum und erkenne, dass es die Krankenstation des Palastes ist.
Mein ganzer Körper schmerzt. Mein Kopf pocht und mein linkes Bein ist fest von einem dicken Verband umwickelt, sodass ich es nicht bewegen kann. Mein Oberkörper ist ebenfalls bandagiert und schmerzt von allem am meisten. Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite, zu der Person, die dort sitzt. Die Person scheint zu bemerken, dass ich mich bewegt habe, und springt von ihrem Stuhl auf. „America?" Sie tritt an mein Bett heran und ich erkenne Adam. Er nimmt meine Hand und drückt sie. „Endlich bist du wach." „Was...was ist passiert?" Es fühlt sich komisch an zu reden, so als ob ich meine Stimme ewig nicht benutzt hätte. „Erinnerst du ich nicht mehr?" Sofort tritt Sorge in Adams Gesicht. „Bei der Hochzeit von Prinz Maxon und Lady Kriss gab es einen Rebellenangriff. Du bist bei deiner Flucht schwer verwundet worden."
Es dämmert bei mir und die Erinnerungen kehren zurück. Ich erinnere mich, wie uns der Weg abgeschnitten wurde, uns dann der Rebell gegenüber stand und wir auf die andere Seite geflohen sind. Wie mir der falsche Soldat seinen Waffenlauf direkt vor mein Gesicht hielt und dann alles schwarz wurde. „Doch, ich erinnere mich." Adam atmet erleichtert aus. „Das ist ein gutes Zeichen, dass mit deinem Kopf alles in Ordnung ist. Du bist schwer mit dem Kopf aufgeschlagen." Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und berührt dabei meinen Verband am Kopf, den ich noch gar nicht bemerkt hatte. „Ich suche eben einen Arzt." Adam lässt meine Hand los und verschwindet. Kurz darauf kommt er im Schlepptau mit Dr. Asher zurück.„Miss America, es freut mich, dass sie endlich aufgewacht sind." „Endlich? Warum endlich?" Ich versuche, mich aufzurichten, aber schaff es nicht. „Bleiben Sie bitte liegen. Ihr Körper ist von der langen Zeit im Koma stark geschwächt." „Koma?", frage ich verwirrt und besorgt. „Sie waren sehr schwer verletzt. Durch die Verletzung am Oberschenkel haben Sie eine große Menge an Blut verloren. Sie hatte sich später schwer entzündet, wodurch Sie hohes Fieber bekommen haben. Aber am schlimmsten ist die Schussverletzung an der Brust. Der Schuss hat Ihr Herz nur knapp verfehlt. Wir konnten Sie in einer Not-OP gerade so retten." Not-OP?! „Dazu kommt die schwere Gehirnerschütterung durch Ihren Aufschlag und zahlreiche Schnittwunden durch die Explosion. Sie hatten Glück, dass Officer Leger und Prinz Maxon Sie gefunden und in Sicherheit gebracht haben. Dennoch mussten wir Sie ins Koma versetzten, um sicherzustellen, dass Ihr Körper sich erholen kann. Sie waren mehrmals für kurze Zeit klinisch tot. Wir waren uns nicht sicher, ob Sie aufwachen würden." „Was?" Das ist alles zu viel für mich. „Keine Sorge. Sie werden sich sehr wahrscheinlich vollständig erholen. Sie müssen Ihrem Körper nur genug Zeit geben, sich zu erholen." Dr. Asher lächelt mir zuversichtlich zu. „Wie lange war ich im Koma?" Ich traue mich kaum, diese Frage zu stellen. Dr. Asher und auch Adam schauen mich besorgt an. So, als ob sie sich nicht sicher sind, ob sie mir das wirklich sagen wollen. „Sieben Wochen", antwortet er schließlich. „Oh Gott." Ich schlage die Hände über den Kopf zusammen und kann es nicht glauben. Adam kommt zu mir zurück und drückt meine Hand.
„Alles ist gut. Die Hauptsache ist, dass du jetzt wach geworden." „Was ist mit meiner Familie? Wissen sie Bescheid?" „Wir haben Ihre Familie natürlich informiert. Sie waren sogar für zwei Wochen hier im Palast, um bei Ihnen sein zu können. Das ist jetzt drei Wochen her. Ich werde sofort veranlassen, dass man ihnen einen Bescheid gibt, dass Sie aufgewacht sind. Aber jetzt lasse ich sie erst mal alleine." Mit diesen Worten verschwindet er aus dem Zimmer. „Was ist mit den anderen Celeste, Kriss, Maxon?" „Ihnen geht es gut. Celeste hatte eine Kopfverletzung, hat sich aber mittlerweile schon davon erholt. Lady Kriss bleib unverletzt und Prinz Maxon hatte eine Schusswunde am Arm. Aber sie alle sind am Leben." Adam lächelt mich traurig an. „Aber?" „Elise wurde ebenfalls schwer verletzt und hat ihre Verletzungen nicht überlebt." „Oh." „Und Königin Amberly. Sie starb noch in der Kirche." Sofort habe ich das Bild von ihrem toten Körper vor Augen. „Ich weiß, ich habe ihre Leiche gesehen." „Ihre Beerdigung war vor ein paar Wochen. Sie rettete König Clarkson das Leben." „Ist er unverletzt?" „Nein, auch erlitt eine ähnliche Schutzverletzung, wie du, im Brustbereich. Aber ist auf dem Weg der Besserung." Ich weiß, so was sagt man nicht, aber wieso erwischt es immer die Falschen? „Soll ich bleiben oder möchtest du deine Ruhe haben?" „Nein, bleib ruhig." Er harrte an meinem Bett aus, da möchte ich ihn jetzt nicht fortschicken.
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Eine andere Entscheidung
FanfictieJeder erinnert sich noch an dem Moment, in dem Maxon ganz Illeà mitteilen wollte, dass Lady Kriss die Siegerin der Selection ist. Doch was wäre wenn der Rebellenangriff nie stattgefunden hätte und Maxon so nie seine Entscheidung geändert hätte? Er h...