Kapitel 2: Kleider machen Leute

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Kagome war wie erstarrt, während sie den weißhaarigen Mann in den 30igern betrachtete. Seine goldenen Augen fixierten ihre braunen, während er einen Schritt nach hinten tat. Das konnte nicht sein oder? Er hier? Er war ihr Boss. Er war... »Herr Suzuki...«, flüsterte die schwarzhaarige Schönheit leise und spürte, wie ihr Herzschlag immer schneller wurde. Das konnte nicht sein oder? ›Lebt dann Inu Yasha auch? Wobei... dann hätte er mich gesucht oder?‹, überlegte sie angestrengt und spürte den Kloß in ihren Hals. Dabei hatte sie doch damit schon fast abgeschlossen gehabt und jetzt? Jetzt stand er vor ihr. Sie wollte gerade den Mund öffnen, als er sich von ihr löste und zum Tisch ging. Sein Blick ließ das Blut in ihren Adern kurz gefrieren. Er hatte ihren vorherigen Ausruf komplett ignoriert, aber natürlich erinnerte er sich auch nicht an sie. Wieso sollte er es auch tun, sie war nur ein Mensch.

Sesshomaru seufzte innerlich, als er ihr in die Augen geblickt hatte. Er wusste, was sie dachte, denn man sah es ihrer Mimik an. ›Wenn du wüsstest, Weib.‹, dachte er nur und ging dann fast schon majestätisch zu seinem Arbeitsplatz, bevor er sich herabbeugte und seinen PC mit seinem Fingerabdruck aktivierte. Sofort leuchtete an der Seite ein Bildschirm auf und ein Ton erklang. Seine neue Praktikantin zuckte aus ihrer Trance und starrte zu dem Bildschirm. Langsam wusste er nicht, ob es das noch wert war, wenn sie so ein miserables Benehmen an den Tag legnte, doch es war noch nicht aller Tage Abend.

»Frau Higurashi. Ihr Benehmen ist bisher nicht sehr professionell, doch dafür sind Praktika da. Beachten Sie jedoch Ihre Kleider besser zu arrangieren, sollten Sie wieder einmal eng anliegende, figurbetonende Kleidung tragen.«

»Hu?«, fragte sie und zwinkerte ein paar Mal verwirrt, bevor er mit seinem Kopf zum Bildschirm deutete, auf dem Bilder der Überwachungskamera erschienen. Erschrocken riss das junge Ding die Augen auf, während ihre Hand unsagbar schnell zu ihrem Hintern glitt.

Auf dem Bildschirm spielten sich Szenen von vor noch wenigen Minuten ab, in denen sie vom Tresen aus zu seinem Büro hechtete. Kagome zitterte innerlich hochrot und wollte ihren Rock runterzupfen, bis sie begriff, dass er es eben schon gerichtet hatte. ›Wie Peinlich!‹, dachte sie schockiert. Man hatte wirklich ihren schwarzen Slip gesehen. Aber wann... Sie sah zu dem weißhaarigen Mann, welcher seine Jacke auf den Tisch legte und zu einem Schrank ging, aus dem er ein neues schwarzes Jackett zog.

Ihr Gesicht glühte bei dem Gedanken daran, dass der Rock schon länger oben gewesen war. Dass er es gesehen und aufgenommen hatte und... er hatte den Rock runtergezogen... Eben, vor kurzer Zeit, als sie so dicht beieinandergestanden hatten. Vor Schreck hatte sie es gar nicht bemerkt, aber jetzt... Sie schüttelte leicht den Kopf, bevor sie tief einatmete und versuchte noch ein bisschen Würde zu behalten. »Es tut mir sehr leid, Herr Suzuki, ich werde besser Acht geben.«

Fertig angezogen nickte er ihr zu. Sesshomarus Laune hob sich etwas, dass sie anscheinend ihre Würde zurückgewinnen wollte. Doch er hatte auch nicht vermutet, dass sie sich ihm an den Hals schmeißen würde, wo – seine Nase sog den zarten Duft ein – sie doch immer noch eine Jungfrau war. »Es geht hier um Ihr Ansehen. Bedenken Sie, weswegen Sie das Stipendium haben und warum hier sind.«, verlautete er und drückte seinen Rücken ein wenig mehr durch. Sie war einen Kopf kleiner und ihr Körper sprach Bände. Aufgeregt, verängstigt und unsicher.

Kagome streichelte noch leicht unsicher ihre Kleidung etwas glatt, während er sein Jackett hochhob und sich vor sie stellte. »Ihre erste Aufgabe, als meine Assistentin, wird sein, dieses Jackett, das Sie mit Ihren Lippenstift verschandelt haben, zur Reinigung zu bringen.«

Sie blickte ihn ungläubig an, während er ihr die Kleidung reichte und dabei spielerisch die zarte Haut ihrer Unterarme mit seinen langen Fingern streichelte. Das Mädchen erschauderte und ihr Herz setzte kurz aus, bevor sie ihre Lippen aufeinanderpresste und leicht errötend seine Kleidung drehte, bis der Lippenstift ihr ins Auge sprang. Ihr Körper zuckte kurz zusammen, bevor sie sich verbeugte, anscheinend immer noch unsicher darüber, wie sie mit diesem Mann umgehen sollte.

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