Seit ihrer Begrüßung vergingen die Tage bis Freitag wie im Flug. Irgendwie verstand sie immer mehr, wieso Sesshomarus Assistenten meistens nach einer Woche absprangen.
Seufzend lehnte sie sich in dem ledrigen Sessel nach hinten und schloss kurz die Augen und massierte ihre Schläfen entspannend. Kagome hatte die ganze Woche bisher nur gelesen. Er gab ihr nur diese eine Aufgabe. Es ging um die Geschichte der Firma, ihren Kodex und das, was wichtig auf dieser Position wäre. Trockene Theorie war gar kein Ausdruck dafür. Grummelnd sog sie die Luft ein und stierte leicht genervt zu der Tür. Das schlimmste war jedoch, dass er auch festlegte, wie viel sie lesen musste und am Ende des Tages sie ein Test erwartete, den sie immer brav ausfüllen musste. Sie schnaubte. Kontrollwahn. Dabei konnte er eigentlich über die Kamera in ihrem Raum sehen, was sie tat.
Wie automatisch wanderte der Blick an die Ecke an der Decke über der Tür. Ihre Mundwinkel zogen sich herab, während sie die Arme verschränkte und hinsah. Ein wenig Abwechslung war wohl zu viel verlangt.
Ein plötzliches Klopfen an der Tür riss sie aus ihrer Starre. Schnell setzte sie sich gerade hin und schob das Buch etwas zur Seite. »Herein!«, rief sie und schon bewegte sich der Henkel nach unten und ein schwarzhaariger Mann kam herein. Herr Hosone. »Fräulein Higurashi. Fleißig am Lernen?«
»Ja.«, meinte sie und setzte ein liebevolles Lächeln auf. »Es ist wirklich viel Stoff...«
»So ist er nun mal.«, meinte er lachend und erhellte ihr Gemüt wirklich. Er war ein sehr netter Mann und ein Lichtblick. Er war für die Finanzen zuständig. »Ehrlich, wir mussten da einmal alle durch. Natürlich hatten wir nicht so viel Geschichte über die Firma, aber ... sie merken es ja, er hat gerne die Kontrolle.«
»Das stimmt.«, seufzte Kagome und sah zu, wie er sich lässig in den Stuhl vor ihrem Pult warf. »Arbeiten Sie gerne hier?«
Er hob eine Augenbraue, bevor er wie ein Fuchs grinste. »Sehr gerne. Er ist ein wirklich guter Chef. Haben Sie bedenken, Fräulein Higurashi?«
»Nein... nur...«
»Er ist schwer einzuschätzen? So geht es wohl vielen, aber machen Sie sich keine Gedanken. Er scheint äußerst zufrieden mit Ihnen zu sein.«
»Wieso?«
»Sie sind noch hier. Entweder laufen ihm die Assistenten weg und quittieren den Dienst, weil sie seine Ansichten nicht teilen, oder sie versagen in den Tests.«, meinte er und deutete auf ihre Bücher, die sie fleißig studierte. »In dem Praktikumsvertrag gab es da auch eine Klausel.«
Sie seufzte. Stimmte ja. »Naja, aber es ist machbar. Nur... ein wenig trocken. Ich sitze den ganzen Tag im Büro...«
Er lachte und schmunzelte, bevor er ihr ein kleines Tütchen auf den Tisch stellte. »Wissen Sie, das ist der Hauptberuf eines Chefs. Er sitzt viel in seinem Büro und arbeitet viel Material durch. Sie müssen Ihn erleben, wenn es jedes Jahr darum geht, wer welche Gelder und Honorare für seine wissenschaftlichen Erfolge kriegt. So eine Abhandlung liest sich nicht wie ein Comic. Sie werden noch Augen machen, sollten Sie auch eins lesen. Ich könnte wetten, dass sie ein medizinisches Fachbuch daneben liegen haben.«
Kagome sah kurz zur Tüte und dann zu ihm. Da hatte er schon recht. Ob er sie wirklich darauf vorbereiten wollte? Sie war sich nicht sicher, aber das mit dem Fachbuch kaufte sie ihm ab. Doch Sesshomaru bräuchte das bestimmt nicht oder? Wie lange er wohl daran saß? »Gibt es viele Kandidaten?«
»Sehr viele. Darum könnte es ihm wirklich guttun, eine Assistentin zu bekommen, die auch etwas bleibt. Natürlich streben Sie etwas Höheres an, doch sollten Sie vielleicht auch darüber nachdenken. Natürlich nach Ihren Studium.«, plauderte Herr Hosone und packte ein paar verpackte Behälter aus, die er vor ihr ausbreitete. Schnell schob sie ihre Sachen beiseite und sah neugierig zu, wie er Fingerfood in verschiedenen Arten vor ihr präsentierte. »Natürlich sollten Sie aber nicht das Essen vergessen. Sie haben ihre Pause vergessen.«
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Fudōtokuna mōshide - Ein unmoralisches Angebot
FanficSeit dem Sieg über Naraku sind 6 Jahre vergangen. Damals, drei Jahre später, glaubte Kagome kurz, dass sich der Brunnen wieder geöffnet hatte, doch dem war nicht so, weswegen sie anfing ihr Leben weiter zu leben und begann Wirtschaft und Mathematik...