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Es war nun schon mehr als eine Woche vergangen, seitdem Jungkook und Taehyung sich voneinander getrennt haben, als Geschäftspartner.

Jungkook war gerade in seinem Fitnessraum und ließ den Frust am Boxsack raus.

Die Arbeit war wie immer unerträglich. Nun konnte Jungkook nicht mal mehr seiner Sekretärin in die Augen schauen, ohne zu wissen, wie die Frau beim Sex aussieht. Allein bei dem Gedanken schauderte es Jungkook und seufzend griff er nach der Wasserflasche.

In etwa zwei Stunden muss er wieder zum Büro, gerade war es fünf Uhr morgens und die Nacht hat der Schwarzhaarige entweder mit Arbeit oder Sport verbracht.

Er konnte einfach nicht schlafen, zu viel schwirrte ihm im Kopf rum und er fragte sich immer wieder, wie er weiter machen soll. Er war nun verschuldet bei Taehyung und er ist nicht der einzige ,welchem Jungkook noch Geld zahlen muss. Es hat vielel Kredite bei den Banken und den Überblick schon längst verloren.

Alleine wird er es nicht schaffen daraus zu kommen. Aber wer sollte ihm schon helfen?

Allein Taehyung war einen Option, die ihm nun nicht länger zusteht.

Es macht Jungkook mehr als traurig ,wenn er daran dachte ,wie die Zeit mit Taehyung war.

Warum konnten sie sich nicht einfach vertragen?

Jungkook würde sofort zustimmen, wenn Taehyung ihn wieder einem Freund nennen wollen würde, doch dies wird nie geschehen. Der Hass in Taehyung ist zu verfestigt, dass hat Jungkook verstanden, aber er wollte es nicht akzeptieren.

Langsam machte er sich auf dem Weg, um schnell zu duschen und sich bereit für die Arbeit zu machen.

Wie immer fuhr er lustlos zu Arbeit und sah in die ebenso begeisterten Gesichter seiner Mitarbeiter an. Es kam ihm so vor,als wäre jeder Mensch in diesem Gebäude unglücklich.

Ein Wunder ,dass sich hier nich niemand vom Dach gestürzt hat, dachte Jungkook gelangweilt und stieg in den Fahrstuhl.

Vor seinem Büro blieb er für eine Sekunde stehen. Irgendwie hatte er die Hoffnung, dass Taehyung dort sein würde wenn er die Tür öffnet, doch so war es nicht. Er fand sich selber in einem unordentlichen und langweiligen Büro wieder.

Seufzend setzte er sich und startete den Computer, während er verträumt aus dem Fenster sah.

Somit begann ein weiterer unspektakulärer Tag, welcher allein aus Arbeit bestand.

Lange Zeit passierte absolut nichts interessantes. Bis zu dem Moment, als der Schwarzhaarige ein Klopfen wahrnahm und eine weitere Person das Büro betrat.

Ungläubig stand Jungkook auf und sah sich den Rothaarigen an. Mit den Händen in der Tasche und einen gespielt gelangweilten Blick stand er da.

Taehyung stand tatsächlich wieder in Jungkooks Büro. Dieser konnte es kaum fassen und mit einem breiten Lächeln rief er erfreut:"Taehyung!"

Sofort ging Jungkook auf den Älteren zu, dieser stand weiter einfach nur dort und machte sich nicht mal die Mühe Jungkook anzuschauen. Stadessen sah er etwas unbeholfen durch die Gegend, so als würde er das Büro zum ersten Mal sehen.

Es war eine komische Distanz zwischen den beide, dass merkte Jungkook natürlich und etwas unwohl fragte er schließlich:"Was führt dich hierher?"

Der Rothaarige sah mit seinen dunklen Augen nun starr in die von Jungkook. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde jede Sekunde ein Stück schwächer, während Taehyung ihn anstarrte.

Schließlich gestand der Ältere allerdings:"In der letzten Zeit hab ich nachgedacht und mich von Namjoon beraten lassen."

Eine kurze Pause folgte, in der Jungkook den Älteren bloß fragend ,sowieso auffordernd, ansah.

Tief holte diese Luft und erklärte ,während er zum Fenster ging:" Ich werde dem ganzen noch einen Chance geben. Der Vertrag wird bestehen bleiben und wir werden weiterhin zusammen arbeiten."

Als Jungkook dies aus dem Mund von Taehyung hörte, hätte er in die Lüfte springen können.  Namjoon hat es also tatsächlich geschafft, Taehyung zu überzeugen.

Wenn Jungkook dem Schwarzhaarigen wieder begegnet ,wird er ihm auf jeden Fall ein Kaffee oder ähnliches ausgeben!

Freudestrahlend stellte sich Jungkook neben Taehyung, welcher runter auf den Verkehr sah.

"Es freund mich sehr zu hören, dass du weiterhin mit mir zusammenarbeiten willst!", gestand Jungkook. Er erkannte sich selber kaum wieder. So glücklich war er wirklich schon lange nicht mehr.

Und Taehyung wusste anscheinend auch nicht, wie er genau mit dieser Freude umgehen sollte.

"Lass uns Freunde sein, keine Feinde!", platzte es ohne Vorwarnung aus Jungkook. Er wusste selber nicht was er sich dabei dachte, aber er wollte auf jeden Fall ,dass die zukünftige Zusammenarbeit ein Erfolg wird und nicht wieder in Streitereien endet.

Aber als er Taehyungs Blick sah, erstarrte sein Lächeln und ihm wurde bewusst, dass er nun wohl ein Schritt zu weit gegangen ist.
So weit hätte er sich nicht aus dem Fenster lehnen sollen und Taehyung brachte nur eisig hervor:"Wir waren nie Freunde und mehr erst recht nicht!"

Jungkook hätte beinahe die Augen über diese Lüge verdreht, aber die schlechte Laune ,die ihm gerade hoch kam, verhinderte es. Er fragte sich bloß, wie man so stur und verbittert sein konnte.

Taehyung brachte diese Worte allerding sogar ernst rüber, dass Jungkook beinahe dachte, er würde sie wirklich ernst meinen. Dabei waren sie so viel mehr  als Freunde gewesen...

Wie vor dem Kopf gestoßen  sah Jungkook den Rothaarigen stumm an. Taehyung hatte die Arme vor der Brust verschränkte und baute sich so vor Jungkook auf.

Eigentlich wollte der Jüngere die Situation beruhigen, bevor es wieder ausartet, aber Taehyung schüttete bloß Öl ins Feuer und zischte gefühllos:"Ich habe dich nie wirklich geliebt!"

Ein humorloses Lachen war von Jungkook zu hören, weswegen Taehyung die Augenbrauen fragend verzog.

Jungkook lehnte sich lässig an die Scheibe und auch wenn ein Lächeln auf den Lippen trug, man erkannte wie es in ihm brodelt und voller Hass zischte er:"Und wie du das hast, ansonsten würdest du jetzt nicht so daran klammern mein Leben zur Hölle zu machen!"

Aus großen Augen sah Taehyung den Jüngeren an, als wäre seine Fassade mit einem Mal zerbrochen. Er sah so aus, als hätte Jungkook ihm zum ersten Mal die Wahrheit gesagt und er würde erst jetzt realisieren, was er überhaupt tat.

Aber schon nach wenigen Sekunden, trug Taehyung seine Maske wieder aufrecht und räusperte sich.

"Lass uns das ganze einfach wie zwei Geschäftsmänner Regeln, ohne jegliche Gefühle für den  anderen!", schlug Taehyung vor und Jungkook ging ehrlicherweise nur ungerne darauf ein. Denn er wusste, dies würde nie im Leben klappen.

Zögernd griff Jungkook nach der ausgestreckten Hand von Taehyung und stimmte diesem Vorschlag zu.

Sie sahen sich beide nur flüchtig in die Augen und Taehyung ertrug es nicht länger, weswegen er wieder aus dem Büro gehen wollte.

Dabei sagte er bloß:"Wir sehen uns morgen!"

Jungkook dachte der Ältere würde nun einfach gehen und stellte sich mit dem Rücken zu Taehyung um aus dem Fenster sehen zu können.

Allerdings hört er Taehyung noch flüchtig sagen:"Ich bin dein Feind, kein Freund!"

Jungkook konnte bloß den Kopf schütteln und hörte schließlich wie die Tür sich schloss.

Das alles wird kein gutes Ende nehmen...

𝐋𝐨𝐬𝐞𝐫 [ᵛᵏᵒᵒᵏ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt