02

45.8K 1.4K 577
                                    


[Life is a journey, not a destination]

Kapitel 02 

Mit viel Mühe und Kraft öffnete ich langsam meine Augenlider und versuchte mich an die helle Umgebung zu gewöhnen. Ich brauchte erst Zeit bis sich meine Augen an das Licht gewöhnten und konnte dann endlich verschwommen erkennen, wo ich war.

Es war ein dreckiges und kaltes Keller, mit nur einer Lampe über mir, welches diesen Ort etwas belichtete. Als ich blutige Wände und an einem Tisch viele Waffen und Werkzeuge entdeckte, schreckte ich panisch auf und wollte fliehen. Doch erst jetzt bemerkte, wie ich mitten im Raum an einem Stuhl festgebunden worden bin. Ich rüttelte fest an meinen Armen, aber es war hoffnungslos.

Mit starken Kopfschmerzen versuchte ich die Fesseln zu lösen, was aber nicht funktionierte. Es war dazu noch ziemlich kalt hier und ich trug immer noch meine Uniform von der Arbeit, der ziemlich kurz ist. Ich seufzte verzweifelt auf und unterdrückte meine Tränen.

Plötzlich wurde die schwere Stahltür geöffnete und mindestens fünf Männer in Anzügen betraten den Raum. Diese stellten sich jeweils hinter mich, rechts und links und vor mich. Erst war ich ziemlich geschockt, aber als ich aus meinem Schockzustand wieder herauskam, fing ich wieder an, an meinen Fesseln zu rütteln.

„Bindet mich sofort los, sonst-.", schrie ich und wollte diese Idioten bedrohen, wurde aber jedoch unterbrochen.

„Was sonst?", fragte eine tiefe männliche Stimme spöttisch, was mir eine Gänsehaut verursachte.
Plötzlich trat eine große Gestalt ebenfalls in den Raum und als diese Person aus der Dunkelheit herauskam, stockte mir der Atem.

Er war ziemlich breit gebaut, mit vielen Muskeln versehen, die man durch sein schwarzes Hemd durchaus erkannte und war mindestens 1,90 groß. Als er näher trat, konnte ich seine starken Gesichtszüge, seine pechschwarzen Haare und seine gebräunte Haut erkennen.

Seine braunen Augen starrten mich von unten bis zu meinen Augen an. Diese Person verstrahlt eine kalte, düstere und eine starke Ausstrahlung. Man merkte sofort, dass er ein sehr mächtiger Mann war und dass er jeden einschüchternd konnte.

Er sah mich kalt und emotionslos an. Ich konnte seinem Blick nicht standhalten und blickte kurz zur Seite.

„Was wollt ihr?!", fragte ich zornig und sah ihm wieder in die Augen.

Dieser Mann, der nicht älter als 28 war, streckte seine Hand und einer der Männer überreichte ihm eine Akte. Er öffnete diese und fing an zu lesen.

„Lucia Brown. Seit 2017 die Adoptivtochter von Kim und Michael Brown. Seit dem ihr Vater sie mit acht Jahren in ein Waisenheim brachte, ging sie von Pflegeeltern zu Pflegeeltern. Jetzt lebt sie mit ihren Adoptiveltern in einem abgekommenen Viertel in Los Angeles und hat ihren Abschluss dieses Jahr absolviert. Doch auf ein College ist sie nicht gegangen, da die finanziellen Stände ihrer Eltern es ihr nicht ermöglichen konnten. Stattdessen arbeitet sie jetzt in einem Café in der Stadt.", sagte der große Mann und meine Kinnlage fiel runter.

„Ic- Wa- Woher wisst ihr das alles?!", fragte ich entsetzt und runzelte mit meiner Stirn. Dieser Mann gab die Akte wieder demselben Mann zurück und trat mir einen Schritt näher.

„Armes Ding. Hat keine Ahnung, was gerade um sich geschieht. So unschuldig und kraftlos.", sagte er spöttisch.

Ich sah ihn zornig an und rüttelte wieder an den Fesseln.

„Was wollt ihr verdammt nochmal?", schrie ich wütend und versuchte mich dann zu beruhigen. Wenn ich jetzt wütend und zornig bin, bringt es mich nicht viel weiter.

„Deinen Vater.", sagte er gelassen und lief zum Tisch, wo die ganzen Waffen lagen. Ich beobachtete, wie er eine in seine Hand nahm, sich es ansah und dann wieder zu mir kam.

„Meinen Vater?", fragte ich verwirrt.

„Mein Vater ist ein bedeutungsloser Mann, der schlecht über die Runde kommt und sich immer betrinkt. Wieso zur Hölle solltet ihr ihn haben wollen?!", fragte ich verwirrt und zornig zugleich.

„Dafür dass er dein Adoptivvater ist und dir ein Heim bietet, redest du ziemlich abwerfend über ihn.", sagte er und ich kniete sich zu mir runter. Er strich mit seiner großen Hand meine Haare zur Seite und sah auf mein rechtes Auge.

„Ist das der Grund für den Hass gegenüber ihm. Weil er dich misshandelt?", fragte er. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, damit seine Hand wieder fiel. Da ich ihm nicht antwortete, verstand er das als eine Bestätigung und er stand wieder auf.

„Aber ich rede nicht von ihm. Ich rede von deinem leiblichen Vater.", sagte er und legte die Waffe wieder auf dem Tisch.

„Da seid ihr an der falschen Adresse. Ich hab doch selber keine Ahnung wer er ist. Wieso braucht ihr mich dann?", fragte ich und bemerkte wie er leicht lächelte.

„Mag ja sein, dass du keine Ahnung hast, wer er ist, aber er weiß definitiv, wer du bist. Du hast ja keine Ahnung, wer dein Vater ist.", sagte er etwas belustigt.

„Dein Vater ist ein sehr mächtiger Mann. Ein Mann, der wichtige Geschäfte am Laufen hat und mir ziemlich an den Sack geht. Du musst verstehen, dass ich ebenfalls wichtige Geschäfte führe und dein papá bringt gerne meine durcheinander. Und damit er aufhört, brauche ich etwas, was ihm wichtig ist. Und das bist du.", sagte er.

„Wenn ich ihm wichtig wäre, dann würde er mich nicht zur Adoption freigeben. So einfach ist es.", sagte ich und fing an wegen der Kälte zu zittern.

„Ich weiß nicht, was sein Grund dafür ist aber, das was ich weiß ist, dass er dich seitdem beobachtet und ich bin mir ziemlich sicher er wird sich nicht freuen, wenn ich seine Tochter habe.", sagte er kalt und sah mich dann emotionslos an.

Ich nahm tief Luft ein und versuchte mich zusammenzureißen. Tatsächlich sitze ich hier an einem Stuhl gefesselt, um mich herum sind Männer mit Waffen und man behauptet, ich wäre die Tochter eines wichtigen Mannes.

Ist das ein schlechter Witz?!

„Lass mich sofort gehen, du Bastard.", nahm ich all meinen Mut zusammen und schrie ihn an.

Dieser fand es wohl nicht so gut beleidigt zu werden, da er seinen Kiefer anspannte und seine Augen sich verdunkelten. Plötzlich nahm er die Knarre in seine Hand und richtete sie auf mich. Ich schluckte schwer und sah die Knarre mit großen Augen an.

„Was hast du gesagt?", flüsterte er und kam langsam zu mir. Er sah mich mit einem stechenden Blick an und als er bei mir ankam, drückte er die Knarre an meine Stirn und ich schloss meine Augen.

„WAS HAST DU GESAGT?!", schrie er mich an und ich zuckte zusammen.

Ich weiß nicht was in mich gefahren ist und woher ich diesen verdammten Mut hatte aber ich war definitiv einfach lebensmüde.

„Dass du ein Bastard bist.", flüsterte ich und sah ihm stur in die Augen. Erst sah er mich still und lange an und dann entfernte er sich wieder.

Als er endlich sich von mir entfernt hatte, atmete ich erleichtert aus. Doch er drehte sich plötzlich wieder um und knallte die Knarre gegen meine Wange, wodurch mein Kopf zur Seite flog.

Ich zischte laut auf, schloss vor Schmerz meine Augen und spürte das warme Blut meine Wange runterfließen.

„Man redet nicht mit mir so. Verstanden?!", knurrte er und sah mir kalt in die Augen.

„Hast du mich Verstanden?!", schrie er wieder, weshalb ich aufzuckte und dann langsam nickte.

„Buena chica [braves Mädchen].", sagte er und schmiss die Knarre auf den Tisch. Dann machte einer seiner Männer die Stahltür auf und er verschwand, mit drei Männern infolge, aus der Tür.

Was zur Hölle passiert gerade?!

SÓLO TUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt