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Kapitel 37

„Ich muss mal auf die Toilette.", sagte ich den Männern, die dann einverstanden nickten. Die beiden brachten mich zur Toilette und während ich diese betrat, warteten sie draußen auf mich.

Als ich die Toilette betrat war außerhalb Marcel niemand im Raum. Entweder war das ein merkwürdiger Zufall oder er hat dafür gesorgt dass niemand auf der Toilette sein soll.

„Marcel?", fragte ich und lief zu ihm. Dieser stand mitten im Raum und hatte seine Hände in seine Hosentasche gesteckt.

„Ich musste mit dir nur noch einmal reden.", sagte er und blickte mich traurig an. Verwirrt blieb ich vor ihm stehen und sah ihn fragend an.

„Ich werde verschwinden, Lucia. Ich werde für immer aus deinem Leben verschwinden. Mit meiner kranken Art habe ich versucht dein Herz für mich zu erobern, bin aber darin gescheitert. Während ich den ganzen Tag und die ganze Nacht lang an dich denke, liegst du in den Armen eines anderen Mannes. Und weil ich nicht noch mehr für Ärger sorgen will, werde ich mich zurück ziehen. Doch bevor ich das mache, wollte ich nochmal sagen dass ich dir danke.", sagte Marcel und blickte mir tief in die Augen. Geschockt von seinen Sätzen sah ich ihn an und wusste nicht was ich sagen sollte.

„Ich wollte dir danken dass es sowas wie Hoffnung noch gibt. Dass du meine einzige Hoffnung warst und mich aus meinem Elend befreit hast. Und es tut mir leid für all die schrecklichen Dinge die ich dir angetan habe.", gestand er und sah mich entschuldigend an. Ich schluckte schwer und lächelte ihn warm an. Dann trat ich näher zu ihm,  legte meine Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Erst war er überrascht, aber legte dann seine Arme um meine Hüfte und zog mich näher zu sich.

„Ich verzeihe dir, Marcel.", sagte ich und lies ihn wieder los.

„Und ich hoffe dass du eine Frau findest die auch deine Gefühle erwidert und dich für immer aus der Dunkelheit befreit und an deiner Seite bleibt.", sagte ich, woraufhin er mich dankend anlächelte.

„Pass auf dich auf, Lucia Romero.", sagte er und grinste leicht.

„Du auch, Marcel Garcia.", sagte ich und lächelte breit. Dann drehte ich mich um und verließ die Toilette. Dort standen immer noch die Bodyguards und warteten auf mich. Als sie mich sahen, kamen sie zu mir gelaufen und wir liefen wieder zurück. Lächelnd dachte ich daran wie schön es eigentlich ist wenn Menschen sich zum besseren ändern. Denn wenn man den Marcel vergleicht den ich am Anfang kennen gelernt habe und den Marcel jetzt, sieht man einen bemerkenswerten Unterschied. Und ich bin mehr als nur froh dass es zwischen uns gut geendet hat und wir uns verstehen. Denn auch er ist ein Teil meines Herzens und wird es auch immer bleiben.

„Wen haben wir denn da?", fragte mich plötzlich eine weibliche Stimme und riss mich aus meinem Gedanken. Als ich merkte dass es die Frau ist die mich damals in der Toilette wegen Sergio gedroht hatte, verschwand meine Lächeln. Ich kann diese Frau nicht leiden. Die Frau stand mit zwei anderen Frauen vor mir und sahen mich abwertend an.

„Ich hab keine Zeit für dich.", sagte ich und wollte an ihr vorbei laufen. Doch sie fing an zu lachen, weshalb ich stehen blieb und sie zähneknirschend ansah.

„Ich hab gehört du bist jetzt mit Sergio zusammen.", sagte sie und sah mich zickig an.

„Stimmt, wir sind zusammen. Bist du jetzt beleidigt weil er mir gehört und nicht dir. Dabei hattest du schon Hochzeitspläne mit ihm.", sagte ich und grinste sie teuflisch an.

„Ein Wunder dass er überhaupt sich mit dir begibt. Mit deinem Aussehen könntest du eigentlich nur den Batlar um den Finger wickeln.", sagte sie, woraufhin ihre Minions auflachten.

„Will es dir ja ungern sagen, aber man merkt dir deine Eifersucht an. Erbärmlich.". Sagte ich und drehte mich um.

„Erbärmlich ist wie dein Vater dich aufgezogen hat.", sagte sie, was mich wieder zum stoppen brachte.

Erbärmlich ist wie dein Vater dich aufgezogen hat.

Dieser Satz wiederholte sich wie ein Echo in meinem Kopf und brachte wieder die Erinnerungen an meinem Vater hoch. Zwar redete sie weiter und lachte mit ihren Freundinnen, aber ich blendete es aus und sah nur noch schwarz.

Dann drehte ich mich wieder um, packte den Träger an ihrem Kleid und verpasste ihr eine Faust mitten auf die Fresse. Sie schrie auf, was die Aufmerksamkeit der Leute um uns herum weckte, und taumelte zurück. Gerade wollte ich nochmal auf sie zu gehen, da packte mich Sergio an der Hüfte und hielt ich zurück.

„Du hast keine Ahnung wovon du redest.", schrie ich während mich Sergio an der Hüfte packte und mich davon abhielt mich wieder auf die Bitch zu stürzten. Diese hielt sich an die Nase und sah mich geschockt und ängstlich zu gleich an.

Dann führte mich Sergio von dort weg, während unkontrollierte Tränen meine Wange runter flossen. Als wir an einem ruhigeren Ort ankamen, lies er mich wieder los und sah mich besorgt an.

„Hey, ist schon okey.", sagte er und nahm mich in seine Arme. Ich krallte mich an seinem Hemd und schluchzte auf. Dann wischte ich mir die Tränen weg und sah ihn entschuldigend an.

„Tut mir leid. Jetzt denkt jeder bestimmt dass du eine aggressive Braut als Freundin hast.", sagte ich und sah beschämend auf den Boden.

„Lucia, ich bin stolz dich als meine Freundin zu haben. Du hast ihr gezeigt wer der Boss ist und als ich sah wie du ihr eine Faust gegeben hast, dachte ich mir das ist mein Mädchen.", sagte er grinsend, was mich zum Lachen brachte.

„Das hat aber weh getan.", sagte ich und zeigte meine rote Hand. Sergio lachte auf und küsste auf meine Handfläche.

„Lass uns weg fliegen.", sagte er, woraufhin ich ihn verwirrt ansah.

„Du brauchst eine Auszeit, ich brauch eine Auszeit. Lass uns auf die Malediven, Italien oder Spanien. Wohin du auch willst, ich bring dich dahin.", sagte er und sah mich anflehend an.

„Was ist aber mit Miguel und deiner Arbeit?", fragte ich ihn besorgt.

„Sie werden es ja wohl auch eine Zeit lang ohne uns schaffen.", sagte er. Ich überlegte erst bevor ich dann langsam nickte.

„Lass es uns machen.", sagte ich, was ihn zum  Lächeln brachte.

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