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Kapitel 23

„Dankeschön.", sagte ich und stieg aus dem Auto. Ich schloss die Autotür und blickte auf die süßen Häuser die nebeneinander standen und eine ruhige Nachbarschaft bildeten. Ich stieg aufs Bürgersteig und suchte nach Mileys Haus.

Miley ist eine Freundin die ich bei meiner Arbeit, als ich noch im Café gearbeitet habe, kennengelernt habe. Sie hatte mich so oft unterstützt und war so oft für mich da. Ich fühlte mich schlecht dass ich sie seitdem ich von hier verschwunden bin nicht einmal angerufen habe. Und das nur weil ich nicht wusste was ich ihr sagen konnte.

Nachdem Sergio und ich diesen Moment heute Morgen am Strand erlebt hatten, zog ich mich um und ging schlafen. Am nächsten Morgen musste Sergio dringend irgendwohin aber er stellte mir einen Wagen bereit. Und jetzt stehe ich hier und will Miley nach all dieser Zeit mal besuchen gehen. Ich dachte es würde mir gut tun nachdem was alles passiert ist eine alte gute Freundin von mir zu besuchen.

Als ich ihr Haus erblickt hatte, lief ich dorthin und stieg die wenigen Stufen hoch zur Haustür. Ich klopfte paar mal und wartete aufgeregt. Nach paar Sekunden wurde mir die Tür geöffnet und Miley sah mich überrascht an. Als sie mich sah weiteten sich ihre Augen und ihre Kinnlade fiel leicht runter.
„Lucia?", sagte sie überrascht und fing an zu lächeln. Ich nickte grinsend und umarmte sie, was sie sofort erwiderte.

„Du Bitch!", schimpfte sie als wir uns wieder losließen und boxte auf meine Schulter.

„Wo warst du?! Weißt du eigentlich wie ich mir Sorgen gemacht habe?!", sagte sie und schloss die Haustür hinter mir zu. Dann führte sie mich in die Küche und zeigte auf den Stuhl an der Kücheninsel damit ich mich hinsetzten soll.

„Ist eine sehr lange und komplizierte Geschichte.", sagte ich und setzte mich hin.

„Die du mir jetzt erzählen wirst.", sagte sie und startete die Kaffeemaschine. Dann drehte sie sich zu mir um und lehnte sich an der Theke an.

„Erst muss ich wissen was alles passiert ist seitdem ich weg war.", sagte ich und sah sie bittend an.

„Wenn du nur wüsstest. Als du bei der Arbeit nicht vorbei kamst, bin ich geplatzt vor Sorge. Ich bin sogar zu dir nach Hause gegangen und hab sogar deine Eltern getroffen. Aber du warst nicht da.", sagte sie. Ich schluckte schwer als sie meine Eltern erwähnt hatte. Ich werde niemals vergessen unter welchen Bedingungen ich gelitten habe als ich noch bei denen gelebt habe. Was für Schmerzen und Kummer ich leiden musste.

„Und was haben sie gesagt?", fragte ich und knetete nervös mit meinen Händen. Miley blickte zu mir traurig und ich sah ihr an dass es ihr schwer fällt mir das zu sagen.

„Lucia, es ist nicht mehr wichtig was sie sagen oder denken.", sagte Miley und kam zu mir. Sie legte ihre Hände auf meine und sah mich leicht lächelnd an.

„Du bist die endlich los. Und das ist das einzige was jetzt zählt.", sagte sie und streichelte meine Hand mit ihren Daumen. Ich nickte und schmunzelte leicht. Dann entfernte sie sich wieder und holte zwei Tassen aus dem Schrank. 

„Ich hab sogar diesen süßen Spanier getroffen der bei euch in der Nähe wohnt. Wie war nochmal sein Name? Kyle? Miego-?", fragte sie und sah mich fragend an.

„Diego.", sagte ich leicht lachend und sie erinnerte sich wieder. Dann stellte sie die Tassen auf den Tisch und holte Zucker und Löffel.

„Er hat gesagt Er wäre ein Freund von dir. Ich hab nach dir gefragt aber er wusste genauso wie wenig wie ich.", sagte sie und setzte sich gegenüber hin.

„Super charmant war er. Hat mich sogar bis zur nächsten Busstation begleitet.", schwärmte sie und löffelte in ihrem Café. Bei dem Gedanke musste ich leicht lächeln und trank einen Schluck aus der Tasse.

„Ich hab dir doch gesagt dass unsere Gegend gefährlich ist. Du solltest es nicht riskieren wegen mir.", sagte ich und sah ich zu wie sie ihre Augen rollte.

„So schlimm war es ja nicht. Ich lebe noch.", sagte sie lachend und trank aus der Tasse. Ja sie lebt noch, aber das auch nur wahrscheinlich wegen Diego. Er hat sie bis zur Station gebracht, weil er genau weiß was passiert wäre wenn er es nicht getan hätte. Eigentlich würde es ihn nicht interessieren aber er hat es für mich getan. Weil Miley meine Freundin ist.

„Jetzt musst du erzählen.", sagte sie und sah mich neugierig an. Ich seufzte und nickte einverstanden.

„Weißt du noch diese zwei mysteriösen Männer die eines Tages mal im Café aufgetaucht sind und nach mir gefragt haben?", fragte ich und ihre Augen weiteten sich. Sie nickte und sah mich spannend an.

„Tja, diese haben mir gesagt dass mein Vater mich treffen will.", sagte ich und ihre Kinnlade fiel runter. Zwar ist das nicht die Wahrheit aber ich kann ihr nicht erzählen das ich entführt, eingesperrt, wie ein Objekt eingetauscht wurde und dann meine richtige Familie getroffen habe. Und dann gibt es die Sache dassich erfahren habe das mein Vater ein Mafiosi ist und dann habe ich Dumme noch den Verantwortlichen für all diese Dinge heute Morgen geküsst...

„Wie, dein Vater? Dein leiblicher?!", sagte sie empört und sah mich geschockt an. Ich nickte leicht und presste meine Lippen zusammen.

„Meinen leiblichen Vater und meinen älteren Bruder.", sagte ich und sie quietschte auf.

„Du hast einen Bruder?!", fragte sie aufgeregt und sah mich geschockt an.

„Und, was Jetzt? Erzähl mir mehr.", sagte sie.

„Tja, es war am Anfang schwer ihnen zu vertrauen aber irgendwann fühlte ich mich wirklich wohl. Ich weiß, sehr leichtsinnig. Aber ich habe mein lebenslang eine Familie gesucht und dann meine richtige Familie zu finden? Ich wollte sie nicht verlieren.", sagte ich die Wahrheit.

„Und, wieso haben sie dich weggeben?", fragte Miley vorsichtig und runzelte mit der Stirn. Für eine Zeit lang war es still. Denn ich hatte total verdrängt wieso ich überhaupt nicht bei ihnen war. Wegen einem Versprechen. Wahrscheinlich wusste Marcels Vater was für einen Psycho Sohn er hatte und wollte für ihn so schnell wie möglich eine Frau finden, damit er nicht alleine stirbt.

„Ich-...", stotterte ich und schluckte schwer. Plötzlich legte Miley ihre Hand auf meine und sah mich warm an.

„Du musst es mir nicht erzählen.", sagte sie und ich nickte dankend.

„Und, wohnst du jetzt bei ihnen? Wie sind sie so?", fragte sie und legte unsere leeren Tassen in die Spülmaschine.

„Miguel, mein Bruder, ist ein ziemlicher Partygänger aber hat so ein großes Herz. Seitdem ich ihn jetzt kenne war er immer für mich da und hat mich immer beschützt. Mein Vater ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und ziemlich oft unterwegs aber trotzdem hat er sein bestes getan.", erzählte ich ihr und sie hörte mir aufmerksam zu.

„Das klingt doch toll.", sagte sie und lächelte.

Wenn sie doch nur wüsste...

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