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Kapitel 34

Langsam öffnete ich meine Augen und befand mich in einem Lagerhaus wieder. In der Dunkelheit saß ich auf einem Stuhl gefesselt und war komplett alleine. Panisch sah ich mich um und erkannte nichts was oder wer mir helfen konnte. Verzweifelt lies ich meinen Kopf hängen und kämpfte mit meinen Tränen. Während ich dachte dass ich meine schlimme Vergangenheit endlich hinter mir lassen konnte, wurde meine Zukunft zu einem Albtraum.

Plötzlich gingen aber die Toren auf und eine große Gestalt kam auf mich zu gelaufen. Da es aber zu dunkel war und mir meine Tränen meine Sicht dazu noch verschlechtern, erkannte ich nicht wer diese Person. Die Person kniete sich mit einem Bein zu mir runter und legte seine Hand auf meine Wange.

„Marcel?", fragte ich mit zerbrechlicher Stimme und sah mir den großen Mann genauer an. Er hatte einen besorgten Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht und krauste mit der Stirn.

„Ich hol dich hier raus.", sagte er und fing an meine Fesseln zu lösen. Verwirrt darüber was er hier machte, sah ihn dabei zu wie er gestresst die Seile auf dem Boden warf und dann wieder aufstand. Er legte seine eine Hand unter meine Knie und die andere legte er auf meinem Rücken. Dann hob er mich wie eine Braut hoch und lief wieder zu den Toren, wo er reingekommen war. Da ich zu schwach war um zu reden, legte ich meinen Kopf auf seine Brust und schloss wieder meine Augen. Da meine ganze Stärke meinen Körper verlassen hatte, bannten sich die ganze Zeit Tränen aus meinen Augen und liefen meine Wange runter. Ich wollte nicht weinen aber der Gedanke an meinem Vater brachte mich dazu. Draußen umhüllte mich sofort die Kälte, woraufhin ich mich näher an Marcel schmiegte. Dieser bemerkte dies und drückte mich näher zu sich. An einem Auto angekommen, öffnete er die Beifahrertür und legte mich vorsichtig ins Auto. Dann schloss er die Tür und stieg selber auf der anderen Seite an. Sofort startete er dann den Motor und fuhr davon.

Da mich die Müdigkeit übernahm, schlief ich mit Tränen in den Augen und die Erinnerung an meinem Vater ein.

Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber als ich wieder wach wurde, war es immer noch nachts. Nur fuhr das Auto nicht mehr sondern stand mitten auf der Straße. Verwirrt blickte ich auf und bemerkte dass Marcel mit jemanden sprach. Als ich diese Person als Sergio identifizieren konnte, seufzte ich erleichtert aus und sprang förmlich aus dem Auto. Sergios Blick glitt sofort zu mir, woraufhin auch Marcel auf mich aufmerksam wurde. Mit schnellen Schritten lief ich auf Sergio zu und fiel um seinen Hals. Er drückte mich fest zu sich und versteckte seinen Kopf in meinen Haaren.

„Sergio.", sagte ich mit weinerlichen Stimme und nahm seinen vertraulichen Duft ein.

„Keine Sorge. Ich bin da.", sagte er und strich durch meine Haare.

„Du bist in Sicherheit.", sagte Sergio und lies mich wieder los. Dann zog er seinen Jackett aus und legte diese über meine Schulter, da ich am ganzen Körper zitterte. Dabei sah uns Marcel die ganze Zeit stumm an.

„Ich bring dich von hier weg.", sagte Sergio, legte seine Hand auf meinen Rücken und wollte mich zu seinem Auto führen. Doch ich blieb stehen und drehte mich wieder zu Marcel um. Dieser blickte auf dem Boden und krauste mit der Stirn. Mit schnellen Schritten lief ich auf ihn zu, woraufhin er mich geschockt und verwirrt zugleich ansah.

„Dankeschön.", sagte ich und küsste ihn an der Wange. Überrascht blickte er mich an und lächelte mich dann warm an.

„Pass auf dich auf.", sagte er und blickte mir tief in die Augen.

„Du aber auch.", sagte ich und drehte mich wieder um und ging auf Sergio zu. Sergio legte seinen Arm um meine Schulter und brachte mich zu seinem Auto. Wir stiegen ein und er fuhr sofort davon. Im Rückspiegel konnte ich noch erkennen wie Marcel uns hinterher sah. Und dieser Anblick zerbrach mir irgendwie das Herz.

„Du weißt nicht was für Sorgen ich mir gemacht habe. Ich bin Amok gelaufen um dich wieder zu finden.", sagte Sergio, der dann meine Hand nahm und sie dann leicht küsste.

„Kannst du mir sagen was eigentlich los ist? Mein Kopf ist total durcheinander und ich verstehe gar nichts mehr.", sagte ich und blickte zu ihm verzweifelt.

„Schlaf du erstmal und erhole dich. Ich werd dir alles noch gründlich erklären.", sagte er und sah mich warm an. Ich nickte einverstanden und er blickte dann wieder auf die Straße. Während ich dann meine Augen schloss und wieder einschlief, ließ Sergio kein einziges Mal meine Hand los. Dadurch fühlte ich mich sicher und geborgen.

Ich spürte nach einiger Zeit wie ich sanft auf ein Bett gelegt worden bin und wie mir eine Decke zugezogen wurde. Meine Augen flatterten auf und ich sah wie Sergio mich besorgt ansah.

„Wo sind wir?", fragte ich mit zerbrechlicher Stimme und blickte mich verwirrt um.

„Bei mir.", sagte er und strich mir eine Strähne zurück.

„Es ist noch viel zu spät, cielo. Schlaf du.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Kannst du bei mir schlafen?", fragte ich und hielt seine Hand fest. Er lächelte mich warm und nickte. Dann zog er schnell sein T-Shirt aus und legte sich neben mich aufs Bett. Er legte seinen starken Arm um mich und drückte mich enger zu sich. Meine Hand und meinen Kopf legte ich auf seine Brust und seufzte erleichtert aus. Dann schloss ich meine Augen und genoss die Geborgenheit.

Während ich einschlief, strich mir Sergio beruhigend durch die Haare und gab mir immer wieder einen Kuss auf dem Kopf. So schlief ich dann in den Armen meiner ersten großen Liebe ein.

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