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[Don't worry about people from your past, there is a reason they didn't make it to your future]

Kapitel 09

„Wieso hast du mich in ein Waisenhaus gebracht?". War meine erste Frage, die ich meinem Vater stellte. Er sah mich mit Reue in seinen Augen an und seufzte.

„Es ist eine lange Geschichte. Als deine Mutter gestorben ist, warst du erst drei Jahre alte und dein Bruder, Miguel, war erst sechs Jahre alt. Nach ihrem Tod war ich komplett am Boden zerstört. Ich wusste nicht was ich tun sollte und war ziemlich verzweifelt. Meine einzige Rettung war es mich abzulenken. Leider griff ich nach Alkohol und Casino Spielen. Ich vernachlässigte euch und meine ganze Aufmerksamkeit gilt dem Spielen.", erzählte er und machte eine lange Pause.

Man sah ihm an dass es ihm ziemlich schwer fiel darüber zu reden, aber ich muss die Wahrheit kennen.

„Eines Nachts war ich wieder im Casino und war total betrunken. Mein jahrelanger Feind, Enrique Garcia war zufällig auch dort. Er wollte das ich mit ihm eine Runde spielen würde. Der Gewinner bekommt eine Sache vom Verlierer. Natürlich war ich zu stolz um abzulehnen und spielte mit ihm. Und er gewann. Sein Preis: Meine einzige Tochter seinem ältesten Sohn zu versprechen.", erzählte er und blickte dann mir in die Augen.

Ich sah ihn geschockt an und mein Herz raste wie wild. Mich mit jemanden zu verheiraten?!

„Ich habe erst Nachhinein gemerkt was für einen Mist ich gebaut hatte. Das einzige worüber ich mir dann sicher war, alles zu tun um dich zu retten. Denn die Garcia Familie ist nicht ohne Grund seit Jahren unser Feind. Sie sind einfach nur kalte, böse und schreckliche Menschen. Dich mit seinem Sohn, der genauso wie sein Vater ist, zu verheiraten war für mich ein Albtraum.", sagte er.

„Deswegen hast du mich ins Waisenheim gebracht. Damit sie mich nicht mehr finden.", sagte ich und er nickte.

„Ich hatte keine andere Wahl. Egal wo ich dich hingebracht hätte. Sie hätten dich gefunden.", sagte er und legte seine Hand auf meine. Zögernd entfernte ich meine Hand und legte sie auf meinem
Bein. Ich saß da einfach, ohne ein Wort zu sagen und blickte runter zu meinen Händen. Das war einfach viel zu viel für mich und ich wusste nicht wie ich das ganze verarbeiten sollte. Das ganze kommt mir so surreal vor. Als ob es nur ein schlechter Traum wäre.

„Ich glaub ich brauche ein wenig Zeit für mich.", sagte ich und stand auf. Erst wollte Miguel was sagen, doch mein Vater stoppte ihn und nickte zu mir.

„Nimm dir soviel Zeit wie du brauchst.", sagte er und lächelte. Dann drehte ich mich um und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Auch wenn es ziemlich schwer war in diesem Schloss mein Zimmer zu finden, schaffte ich es dennoch und schmiss mich auf das weiche Bett. Ich lag da einfach und starrte auf die Decke. Sollte ich ihm verzeihen? Er sah ziemlich mitgenommen aus und man merkt ihm an das er es bereut. Aber andererseits litt ich als Kind durchgehend und hatte nicht mal eine Kindheit. Und das alles nur weil mein Vater ein Spiel verlor und ich dadurch mit dem Sohn seines Feindes versprochen worden bin.

Plötzlich klopfte es an der Tür und jemand kam mit langsamen Schritten ins Zimmer. Ich blickte hoch und sah in das Gesicht von Miguel.

„Darf ich reinkommen.", fragte er und lächelte mich leicht an.

„Du bist ja schon drinnen. Aber komm rein.", sagte ich und setzte mich auf das Bett hin. Er schloss die Tür und setzte sich ebenfalls auf das Bett neben mich hin.

„Du weißt wer ich bin?", fragte er mich unsicher. Miguel war auch ziemlich groß und hatte wie ich braune Haare und braune Augen. Dazu hatte er aber noch zwei Grübchen, während ich nur einen hatte.

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