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Kapitel 27

Ich stieg aus dem Taxi der dann direkt auch schon weiter fuhr. Eine kalte Brise kam mir entgegen weshalb ich meine Arme um mich schlang. Es war kurz vor Mitternacht weshalb die leicht beleuchtete Straße ziemlich gruselig aussah. Ich blickte mich um und erkannte eine Klippe die von Zäunen umgeben war. Davor stand eine Bank wo mich Marcel treffen wollte. Mit langsamen Schritten lief ich dorthin und blickte auf die funkelten Lichter die die Stadt von sich gab. Ich genoss die beruhigende Stille und schloss meine Augen.

Plötzlich nahm ich eine Gestalt neben mir wahr weshalb ich erschrocken zur Seite sah. Marcel stand neben mir und blickte ebenfalls in die Weite. Da er mir viel zu nahe stand ging ich noch einen Schritt zur Seite. Er bemerkte dies und fing an leicht zu grinsen. Dann blickte er zu mir und hob seine Augenbrauen hoch.

„Weißt du eigentlich wie sehr ich dich verabscheue.", sagte ich und funkelte ihn böse an.

„Und trotzdem bist du hier.", sagte er und sah mich arrogant an.

„Liegt wohl daran weil du mich bedroht hast?!", sagte ich wütend, worauf er anfing leicht zu lachen.

„Sonst wärst du nicht gekommen, amor. Ich musste einen Weg finden um dich wieder zu sehen.", sagte er und holte eine Zigarette raus. Diesen zündete er an und steckte es in seinen Mund. Ich rollte mit den Augen und ballte meine Hände zusammen.

„Was willst du von mir?", fragte ich und versuchte mich zusammen zu reißen.

„Das weißt du ganz genau."

„Und du erwartest von mir ernsthaft dass ich mit dir einfach so heirate?! Es ist mir scheiß egal wer du bist, wie viel Macht und Geld du hast. Ich werde nicht mit dir heiraten!", sagte ich wütend. Erst war er still und sah mich einfach nur stumm an.

„Okey.", sagte er stumm, worauf ich ihn verwirrt ansah.

„Lucia, dein Vater hat dich mir meinem Vater versprochen. Auch wenn er es nicht wollte, hat er verloren und musste dafür bezahlen. Ich entscheide was mit uns passiert, nicht du.", sagte er monoton.

Plötzlich hörte man aus der Entfernung laute Autoreifen quietschten. Erschrocken blickte ich zur Seite und sah ein schwarzes Lamborghini etwas von uns weiter entfernt parken. Aus diesem stieg Sergio aus, schlug die Autotür zu und kam mit aggressiven Schritten zu uns. Marcel neben mir seufzte genervt aus und rollte mit seinen Augen. Als Sergio bei uns war stellte er sich beschützerisch vor mich und spannte sich mit dem ganzen Körper an.

„Sergio, was machst d-." fragte ich verwirrt doch ich wurde von ihm unterbrochen.

„Ich werd noch mit dir reden.", sagte er wütend und drehte sich dann wieder zu Marcel um.

„Musst du dich bei jeder Scheiße einmischen?", fragte Marcel genervt und kniff seine Augen zusammen. Sergio ballte seine Hände zusammen und seine Ader am Arm bebte schon vor Wut.

„Wenn es um sie geht dann mische ich mich ein, Marcel.", sagte Sergio aggressiv und ging einen Schritt auf Marcel zu. Erschrocken sah ich auf sein Hinterkopf und schluckte schwer auf.

„Und trotzdem werde ich dir dein Mädchen vor deinen Augen wegnehmen. Wie ich es schon immer gemacht habe.", sagte Marcel und lachte ironisch auf. Sergio tickte komplett aus und krallte sich an den Kragen von Marcel und zog ihn näher zu sich.

„Ich werd dich eigenhändig umbringen wenn du sie auch nur anfasst.", schrie Sergio und wurde noch nur aggressiver. Ich zuckte vor Schreck zusammen und wusste nicht was ich machen sollte.

„Wird aber passieren da wir verlobt sind.", sagte Marcel, woraufhin Sergio und ich ihn erschrocken ansahen. Sergio lies ihn langsam wieder los und drehte sich zu mir um.

„Willst du ihn nicht aufklären, amor.", sagte Marcel und grinste schief. Ich sah ihn vernichtend an und kniff wütend meine Augen zusammen.

„Was sollst du mir aufklären?", sagte Sergio und sah mich fragend an. Ich seufzte nur und blickte auf den Boden.

„Wenn unsere Prinzessin es nicht sagen will dann mache ich es halt. Ihr Vater hat meinem Vater sie für mich als wir noch Kinder waren versprochen. Und jetzt ist es meine Entscheidung ob ich sie heirate oder nicht.", sagte Marcel währenddessen Sergio mich die ganze Zeit ansah. Da ich nicht wusste was ich sagen sollte, blickt ich ihm unbeholfen in die Augen. Plötzlich drehte sich aber Sergio wieder zu Marcel um, zog eine Knarre raus und zielte es auf ihn.

„Wenn ich dich jetzt hier abknalle kannst du nichts mehr entscheiden weil du dann mause Tod bist.", knurrte Sergio und lud die Waffe auf. Erschrocken sah ich ihn an und versuchte ihn an seiner linken Hand von Marcel weg zu zerren.

„Sergio, leg die Waffe runter.", bat ich ihn und sah ihn anflehend an. Er aber ignorierte mich komplett da er völlig auf Marcel konzentriert war.

„Sergio, bitte...", versuchte ich es nochmal und zog ihn an seinem Arm.

„Wenn ich ihn hier abknalle, sind wir ihn los.", sagte Sergio und sah weiterhin Marcel an.

„Wenn du ihn abknallst, dann stirbt eine Menschenseele. Ich will nicht dass du für mich jemanden umbringst.", sagte ich und er blickte dann zu mir. Ich blickte ihn anflehend an und legte meine andere Hand auf die Hand mit der er die Waffe hielt. Langsam drückte ich diese runter und nahm es aus seiner Hand. Marcel sah uns währenddessen Stirnrunzelnd und aufgenervt an.

„Das nächste Mal wird sie nicht da sein um dir deinen Arsch zu retten.", sagte Sergio, nahm mich an die Hand und zerrte mich von Marcel weg. Er lief wieder zu seinem Wagen während ich ihm hinunterstürzte. Er öffnete mir die Tür und ich stieg ein. Dann lief er auf die andere Seite und stieg ebenfalls ein. Er nahm die Waffe aus meiner Hand, schmiss es auf den Rücksitz, startete das Auto und fuhr mit voll Gas davon.

„Wie konntest du mir sowas verheimlichen?", schrie er plötzlich auf und fuhr mit schneller Geschwindigkeit den Berg herunter.

„Ich hab kein Grund gesehen es dir zu erzählen.", sagte ich und blickte auf sein Seitenprofil. Er blickte von der Straße auf und sah mich dann sauer an.

„Keinen Grund?! Er will dich heiraten und hat auch die Möglichkeit! Hättest du es mir früher gesagt könnte ich auch eine Lösung finden!", sagte er wütend und blickte wieder auf die Straße.

„Von wo sollte ich denn wissen dass mein Entführer mich von einer Zwangsheirat retten will!", schrie ich dann auch auf und seufzte verzweifelt aus.

„Ich dachte ich bin mehr als nur dein Entführer!", schrie er auf und schlug mit voller Kraft gegen seinen Lenkrad. Erschrocken zuckte ich auf und sah ihn mit geweiteten Augen an. Er seufzte auf und versuchte sich zu beruhigen. Unentschlossen was ich machen soll sah ich ihn verzweifelt an.

„Hat dir der Kuss gar nichts bedeutet?", fragte er diesmal ruhiger und blickte von der Straße wieder zu mir. Als ich nichts antwortete, nickte er dann leicht und sah dann wieder auf die Straße.

„Sergio...", fing ich an leise zu sagen.

„Wie hast du dir das mit uns vorgestellt? Es gibt so viele Dinge die das was wir haben uns verbietet.", sagte ich und sah ihn reuevoll an.

„Hast du nichts von Liebe kennt keine Grenzen gehört?", fragte er mich und sah mich von der Seite an. Überrascht blickte ich zu ihm und sah ihn mit geweiteten Augen an.

„Ist das wirklich Liebe was du für mich verspürst?", fragte ich erschrocken. Er stoppte plötzlich das Auto und ich bemerkte dass er etwas weiter von dem Anwesen meines Vaters geparkt hat.

„Anscheinend bin ich es nur.", sagte er etwas enttäuscht und drehte seinen Kopf von mir weg.

„Es ist besser wenn du jetzt aussteigst.", sagte er und sah mich wieder an.

„Sergio...", sagte ich aber er unterbrach mich indem er auf meine Seite rübergebeugt kam und mir die Autotür öffnete. Ich schluckte schwer auf und runzelte mit der Stirn.

„Wie du willst.", sagte ich enttäuscht und stieg aus. Langsam machte ich die Tür wieder zu und Sergio startete seinen Motor. Mit quietschenden Reifen fuhr er dann davon und ließ mich auf den Straßen zurück. Verzweifelt seufzte ich auf und blickte auf die Sterne.

Was ist nur los mit mir?

SÓLO TUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt