14 - Lee Felix

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Langsam gingen wir wieder zu Woojin nach Hause. Chan hatte sich mittlerweile etwas beruhigt, doch er war immer noch nicht in der Lage koreanisch zu sprechen. Vielleicht wird er sich heute Abend komplett beruhigt haben, dann kann Woojin auch mit ihm reden, ohne mich als Übersetzer zu benutzen.

Bei Woojin angekommen, schloss ich die Tür auf, denn Woojin hatte mir seinen Schlüssel zuvor mitgegeben. Im Wohnzimmer erwarteten uns die anderen schon bereits während wir unsere Rucksäcke einfach in die nächstbeste Ecke warfen, wo sie nicht im Weg waren. Wir alle saßen nun auf den Sofas und Sesseln die hier standen und schwiegen. Die Stimmung war sehr drückend und irgendwie wusste keiner, was er sagen sollte. Ich sah mich um und entdeckte Jisung und Minho am kuscheln und wie sie lächelnd auf Minhos Handy sahen. Heimlich machte ich ein Foto von den beiden und schickte es ihnen, worauf ich beobachten konnte, wie Minho sein Handy etwas näher zu sich zog, es dann mit großen Augen betrachtete, ehe er mich wütend anfunkelte. Jisung Riss Minho sein Handy aus der Hand, als hätte er kein eigenes und starrte das Display anders wie Minho mit einem Lächeln an.

,,Das ist voll süß, danke Felix." bedankte sich Jisung bei mir worauf uns die anderen, die nichts davon mitbekommen hatten verwirrt ansahen. Ich zeigte den anderen das Bild, worauf diese sich ein 'naw wie süß' nicht verkneifen konnten. Minho sah uns nur finster an, aber als er zu seinem Freund runter sah, schien alles wieder vergessen zu sein.

Irgendwann gingen alle, die nicht bei Woojin über Nacht blieben wieder und nun saßen wir zu dritt auf einem Sofa. Vielleicht sollte ich mal versuchen mit Chan koreanisch zu reden? Vielleicht hatte er sich ja mittlerweile so beruhigt, dass er wieder koreanisch reden kann. Für mich wäre es ja kein Problem, wenn Chan Englisch sprach, doch soweit ich Weiss, kann Woojin kein Englisch, weshalb ich nur darauf hoffte, dass ich nicht mehr als übersetzer benötigt werde. Ist ja fast wie im Kindergarten, wenn sich zwei Freunde streiten und der dritte sich als Postbote ausgeben muss, bis die beiden sich wieder vertragen haben.

,,Felix, du siehst ziemlich müde aus, willst du dich hinlegen?" fragte mich Woojin plötzlich worauf ich ehrlich gesagt nicken musste. Ich fühlte mich wirklich schwach und müde, meine Augen wären fast zugefallen, weil ich so müde war. Außerdem war der Tag viel zu viel für mich, darum war ich froh, wenn ich mich endlich in ein warmes und weiches Bett legen konnte. Woojin, der nebenbei bemerkt in Chans Armen lag, setzte sich auf um aufstehen zu können. Chan kommentierte dies erst mit einem fragenenden Blick, doch stand er auch auf, als er mich ansah.

,,Geht es dir besser?" fragte ich Chan absichtlich auf koreanisch, nur um zu wissen ob er auch wieder diese Sprache verstehen konnte. Er nickte daraufhin, worauf Woojin und ich lächeln mussten, denn er schien verstanden zu haben, was ich sagte.

,,Was lächelt ihr denn jetzt so?" fragte er dann unwissend was Woojin mit einem verwirrten Blick kommentierte und auch ich überlegen musste, warum er nicht wusste, warum wir uns freuten. Dann fiel mir wieder ein, dass Chan immer vergaß, dass er Englisch sprach, wenn er traurig war. Es war als würde er es nie realisieren.

Ich winkte seine Frage nur ab. Stattdessen fragte ich Woojin, wo dass Gästezimmer war, was er mir damit beantwortete, dass ich ihm und Chan folgen sollte.

,,Machs dir gemütlich. Falls du nicht schlafen kannst, komm in mein Zimmer, es ist das neben diesem. Gute Nacht." sagte Woojin mir als wir vor einer weißen Tür im oberen Stockwerk zum stehen kamen. Er lächelte mich noch warm an, ehe ich zu Chan sah, der dies ebenfalls tat.

,,Gute Nacht, Felix." sagte Chan noch, ehe ich die Tür zum Gästezimmer aufmachte und darin verschwand. Es war ein ganz einfach gehaltenes Zimmer mit weißen Möbeln und einem sehr bequemen Bett. Ich ließ meine Tasche fallen und schmiss mich einfach auf das Bett drauf, nur um mich ein wenig zu entspannen. Es tat gut, nach so einem schrecklichen Tag wieder in einem weichen Bett zu liegen, auch wenn es nicht mein eigenes war. Doch irgendwann musste ich ja auch wieder aufstehen um mich fertig zu machen. Also ging ich zu meiner Tasche und kramte meine Zahnbürste, Zahnpasta und Klamotten zum schlafen raus und ging damit in das Bad, was zum Gästezimmer gehörte. Was ein Luxus. Ich zog mich um und putzte meine Zähne, ehe ich dann wieder aus dem Bad ging um mich endlich in das bequeme Bett zu kuscheln, auf welches ich mich ehrlich gesagt sogar ziemlich freute. Ich schaltete das Licht aus und starrte aus dem riesigen Fenster, hinter welchem sich ein Balkon befand. Mehrmals hatte ich versucht meine Augen zu schließen, doch sah ich immer wieder Changbin oder meine Eltern vor mir. Wie bequem dieses Bett auch war, ich konnte nicht anders und stand auf um auf diesen Balkon zu gehen. Ich nahm mir vorher noch eine Wolldecke mit nach draußen, damit es nicht so kalt war und setzte mich anschließend auf die Hollywood-Schaukel. Während ich die Sterne beobachtete, sang ich ganz leise ein Lied vor mich hin und ließ meine Gedanken freien lauf. Hoffentlich wird bald alles besser.

𝑹𝒊𝒄𝒉 𝑩𝒐𝒚 || 𝒄𝒉𝒂𝒏𝒈𝒍𝒊𝒙 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt