Am nächsten Morgen weckte mich eine aufgeregte Marie, welche nicht gerade sanft an meinen Schultern rüttelte.
Murrend wollte ich mich gerade umdrehen, um dann einfach weiterzuschlafen, als Marie mich aufhielt und panisch sagte:" Du kannst doch jetzt nicht einfach so schlafen. In weniger als zwei Stunden ist der Ball und dann müssen wir beide fertig sein, um unseren Mate zu finden."
Zum Ende hin wurde ihre Stimme immer höher und ich kniff meine Augen zusammen.Nucht gerade fröhlich setzte ich mich auf und nahm sie erst einmal in den Arm und flüsterte in ihr Ohr: "Hey, es ist alles gut. Wir schaffen das schon und beruhige dich. Egal wer dich bekommt, du bist einfach viel zu toll für ihn. Ich hoffe, dass dein Mate dich zu schätzen weiß."
Niedlich kichernd drückte sie mich noch einmal fest und ich merkte, wie sie versuchte sich zu beruhigen. Na ging doch.
So schälte ich mich aus meiner Bettdecke und sah Viola, wie sie ihr Kissen auf ihre Ohren drückte, um weiterschlafen zu können. Das kann sie vergessen. So ging ich zu ihr rüber und beugte mich hinunter:" An deiner Stelle würde ich aufstehen. Zain kann ab heute immerhin auch seine Mate finden und ich würde mich für ihn hübsch machen wollen."
Sofort ging ein Ruck durch ihren Körper und sie sprang förmlich aus ihrem Bett. Lachend stand Marie hinter mir und ich konnte mich auch nicht mehr halten und lachte solange, bis ich am Boden lag.
Wie meine Schwester in Schlafanzug auf ihrem Bett stand, mit dem Kissen in der Hand und einem hektischen Blick, der zeigte, dass sie gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte, war aber einfach auch zu lustig.
Irgendwann hatten wir uns dann alle beruhigt und erstellten eine Plan. Zuerst durfte ich ins Bad und draußen wartete Marie schon auf mich, welche mir die Haare und ein bisschen Schminke machte, da ich eher der natürliche Typ war.
Nach mir durfte Viola ins Bad und danach meine beste Freundin. Während Marie duschte, versuchte ich mich an Violas Haaren und war am Ende sogar selbst überrascht von mir. Sie hatte eine halboffene Frisur mit einigen Flechtungen, welche an ihrem Hinterkopf eine Rose ergaben. Es sah einfach wunderschön aus. Die restlichen Haare lockte ich ihr noch und schon war sie fertig.
Ich hoffte, dass sie Zain gefallen würde. Ich war mir so gut wie sicher, dass die beiden Mates waren. Heute würden wir es endlich wissen, da zeitgleich mit dem Alpha auch der Beta seine Seelenverwande finden konnte.
Wenn Viola nicht seine Mate war, dann wusste ich, dass in ihr eine Welt zusammenbrechen würde und so wollte ich über diese Möglichkeit gar nicht erst nachdenken.
Nachdem Marie dann auch von Viola und mir fertig gemacht wurde, zogen wir alle unser Kleider an und ich holte mein Handy, um uns zu fotografieren. Meine Freundinnen sahen so schön aus und ich war gerade einfach nur glücklich. So stellte ich mich vor die beiden und schoss ein Foto.
Sie hatten es beide nicht bemerkt und ich finde, dass in unbeachteten Momenten die schönsten Erinnerungen festgehalten werden konnten. So lächelte ich und legte mein Handy weg.
Nun war es soweit und in zehn Minuten mussten wir in der Cafeteria sein, um auf die beiden Alphas und deren Betas zu warten.
Wir drei steuerten auf die Tür zu und Viola hatte die Klinke schon in der Hand, als ich sie aufhielt und sagte: "Ich habe euch lieb. Egal, was jetzt passieren wird. Vergesst das nie. Ihr seid die besten Freundinnen, die man haben kann." Während meiner kleinen Ansprache hatten sich Marie und Viola zu mir gedreht, sodass sie mir ins Gesicht schauten. Beide strahlten mich an und so endeten wir in einer Gruppenumarmung.
Als wir uns voneinander lösten, schaute ich auf die Uhr und bemerkte, dass wir echt nicht mehr viel Zeit hatten, um genau zu sein fünf Minuten und wir mussten noch Liam abholen.
So spornte ich die Mädels an und wir rannten in Ballerinas zu Liams Zimmer, nur um dann hektisch anzuklopfen. Drinne hörte man, wie etwas umfiel und ein verwirrter Vampir öffnete die Tür. Sein Hemd hing noch halb draußen und er kämpfte immernoch mit seiner Fliege. Als ich das sah, musste ich trotz der Situation lachen.
"Viola, Marie, geht beide schon mal vor. Ich helfe Liam und komme dann sofort nach. Marie, wenn ich reinkomme, dann gibst du mir bitte ein Zeichen, wo ich mich hinstellen muss."
Marie nickte mir noch zu und dann rannten die beiden auch schon los.Schnell wandte ich mich wieder Liam zu und schlug seine Hände von der Fliege weg. Ich richtete sie, währenddessen er sein Hemd ordnete. Nach zwei Minuten hatten wir es und er nahm meine Hand, schnappte sich dann seine Kamera und gemeinsam rannten wir los.
Unser Atem verschnellerte sich. Immerhin mussten wir drei Stockwerke runter und noch über den gesamten Hof zur Cafeteria. Das schafften wir nie im Leben pünktlich.
Panik stieg in mir auf. Ich konnte Kiyan zwar noch nicht einschätzen und Milo war definitiv nicht mein Mate, aber bei einem Alpha zu spät zu kommen, war definitiv nicht gut und dann handelte es sich ausgerechnet auch noch um den Mateball und zwei Alphas.
Das wird nicht gut ankommen. Hoffen wir einfach, dass die beiden zu sehr mit ihren Mates beschäftigt sind.
Wir waren nur noch ein paar Meter von dem Eingang der Cafeteria entfernt. Noch einmal beschleunigten wir unsere Schritte und rissen die Tür auf. Alle Augenpaare richteten sich auf uns beide und ich ließ meinen Blick schnell über den Raum schweifen, um Marie zu finden. Diese winkte mir schon aufgeregt und deutete auf einen Platt neben sich.
Ich löste meine Hand von Liams und wollte gerade loslaufen, als er mich nochmal zurückhielt und mir einen Wangenkuss gab. "Viel Glück."
Ich lächelte ihn warm an, bis wir plötzlich ein ohrenbetäubendes Knurren hörten.
Ich merkte, wie meine Augen größer wurden und mit leichter Angst sah ich meinen besten Freund an.
Ich traute mich nicht mich umzudrehen, jedoch hörte ich Schritte, welche immer lauter wurde. Na toll, er kam immer mehr in unsere Richtung.
Ich löste mich aus meiner Erstarrung und wandte meinen Kopf, um einen wütenden Kiyan zu sehen. Seine Augen leuchteten in einem strahlenderen Blau als sonst und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm lösen. Meine gesamte Aufmerksamkeit hatte einzig und allein Kiyan.Als er bei mir ankam, umarmte er mich und drehte uns so, dass ich Liam direkt ins Gesicht sehen konnte. Seine Nase vergrub er an meinem Hals und ich war mir nicht ganz sicher, was ich mit meinen Händen machen sollte.
Immerhin ist das Kiyan, welcher sich nicht so gut mit mir verstand.
Auf einmal vernahm ich ein leises Schnurren an meinem Ohr und schmolz dahin. Das ist ja so süß.Ich bemerkt gar nicht, wie ich meine Arme um ihn schloss und mich an ihn lehnte. Sofort schnurrte er noch etwas lauter und ich hörte ihn immer wieder dasselbe murmeln: "Meine Mate, ganz allein meine Mate. Nur meins."
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Soulmate - into the unknown
WerewolfLe plus fort est l'amour et non le destin. (Das stärkste Band ist die Liebe und nicht das Schicksal.) Amalia lebt in einer Welt voller Übernatürlichem. Aufgewachsen in ihrer Familie, die nur aus Werwölfen besteht und mit einem besten Freund an ihrer...