Dann löst Alec sich langsam von mir und schaut mir in die Augen. Was wird er wohl denken? Warum hat er mich vor den anderen Vampir beschützt? Wieso ... hat er mich nicht einfach sterben lassen?
Die Gedanken rasen durch meinen Kopf, einer nach den anderen und mein Atem geht viel zu schnell. Seine Lippen sind meinen viel zu nahe, ich muss mich beherrschen. Seine Augen lösen sich in den Sekunden kein einziges Mal von meinen und mein Körper ist wie erstarrt.
Und dann ... kurz bevor unsere Lippen sich treffen können, dreht er den Kopf zur Seite. Erst dann kann ich mich wieder bewegen, erst dann kann mein Verstand wieder einiger Maßen normal arbeiten.
Was machte er nur mit mir? Wieso schlug mein Herz bei ihn so viel schneller und setzte dann immer wieder aus?
Er richtet sich auf und hilft auch mir auf die Beine. Seine Hand ist wie erwartend eisig.
,,Warte!", kann ich gerade noch hervor bringen, bevor er nur auf die Idee kommen kann zu verschwinden. Dann streift sein Blick wieder meinen.
,,Es wäre das beste wenn ich jetzt gehe.",murmelt er ohne den Blick wieder abzuwenden.
,,Nein.", meine Stimme ist fester als erwartet, ,,ich will nicht das du jetzt wieder gehst."
Er schmunzelt und lacht leise. Dann kneift er die Augen zusammen und mustert mich.
,,Du hast die Frau doch vorhin gesehen, oder? Wieso fängst du nicht an zu schreien, wie es jeder gewöhnliche Mensch tun würde? Wieso hast du keine Angst?"
Er tritt einen Schritt näher an mich heran.
,, Wenn du mir böses wolltest, hättest du es schon längst getan."
,, Ich müsste noch nicht einmal bis drei zählen und schon wärst du tot."
Meine Knie werden weich, die Drohung in seiner Stimme ist unverkennbar.
,, Ich bin ein Monster, ein Monster das zum töten gemacht wurde."
Ein Schauer überfährt mich. Ich habe Angst, obwohl ich es nicht will. Tötet er mich doch?
,, Warum hast du mich dann gerettet? Du hast mich beschützt. Du bist kein Monster."
Er kommt mir ganz nah, seine Lippen kurz vor meinen Ohr.
,, Vielleicht war das ja auch alles beabsichtigt. Vielleicht wollte ich dich ganz alleine für mich haben."
Ich zucke zusammen.
Seine Augen schimmern rot, begierd von der Jagd.
Er hält mich fest in seinen Griff. Er ist meiner Halsschlagader nahe. Zu nahe.
,, Was..." Alec sieht auf.
Menschen stehen am Eingang der Gasse. Und er ist abgelenkt.
Einen kurzen Moment lässt er los und ich entreiße ihn meinen Arm. Dann renne ich. Renne auf die Menschenmenge auf den Marktplatz zu und drängle mich zwischen ihnen. Meine einzige Chance war es jetzt mich in einen Vampir zu verwandeln. Doch dafür muss ich mich Konzentrieren können und dafür benötige ich Ruhe. Oh Gott.
Die Menschen rufen mir irgendwelche Beschimpfungen nach, als ich mich an ihnen vorbei dränge. Dann komme ich endlich am anderen Ende an. Ich hasste dieses Gedränge.
Schnell stelle ich mich in einer der Gassen die nun vor mir lagen.
Ich versuche mich zu entspannen, meinen Körper einfach sich selbst sein zu lassen. Die angespannten Muskeln zu lösen, meine Kopfschmerzen zu ignorieren und die Angst zu überwinden. Langsam atme ich aus. Dann spüre ich die gewohnte Hitze, auf die ich solange verzichtet habe. Mein Atem wird schneller und dann -
,, Du machst es einen nicht gerade leicht."
Ich öffne die Augen und taumle zurück gegen die Wand. Alec.
Sofort verschwindet die Hitze wieder und meine Muskeln spannen sich an.
,, Du darfst mich nicht tö-"
Weiter komme ich gar nicht erst. Alecs Arme stützen sich rechts und links von mir an die Wand.Er drückt seinen Körper an meinen und ich spüre die Kraft in ihn. Und dann, ganz sanft legen sich seine Lippen auf meine.
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Und ich habe es nie bemerkt? (Alec Lovestory)
FanfictionEs gibt Tage, an denen einem alles genommen wird. Der Vater, dann auch noch die Mutter und schließlich die Menschlichkeit. Tage, an denen man vor Hass vergeht, bis ... ein Lichtblick kommt. Und für mich war es meine Gabe. Es gibt Tage, an den das Sc...