Kapitel 6

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Auf einmal bist du da
Und ich bin nicht mehr wie ich war
Wie vor dir

~ „Vor dir", Madeline Juno

Eigentlich wusste er selbst nicht, was in ihn gefahren war. Wie, bei Merlin, konnte er sich plötzlich so zu Hermine Granger hingezogen fühlen? Es war ja schon fast absurd. Jedoch machte es ihm Spaß, sie liebevoll zu necken – ganz anders als früher – und in ihrer Nähe zu sein. Es war, als hätte ein Blitz in ihn eingeschlagen und seine Persönlichkeit um 360 Grad gedreht. Wirklich erklären konnte er sich nicht, warum er plötzlich Gefallen an Hermine gefunden hatte, aber er wollte auf jeden Fall herausfinden, was das Ganze für ihn war – Spaß oder doch Ernst?
In Ruhe lassen würde er sie jedenfalls auf keinen Fall, ob es ihr gefiel oder nicht.

Eine neue Schulwoche brach an und Hermine machte sich auf den Weg zum Frühstück. Sie war fest entschlossen, sich heute nicht von Draco ablenken zu lassen und sich voll und ganz auf den Unterricht zu konzentrieren.
„Harry hat übrigens geschrieben. Ich habe ganz vergessen, dir davon zu erzählen", meinte Hermine zu Ginny, als sie nebeneinander am Tisch saßen. „Er meinte, es läuft gut."
„Das ist schön zu hören." Die Rothaarige lächelte, jedoch war es eher ein trauriges Lächeln. Hermine vermutete, dass sie traurig war, weil Harry ihr schon länger nicht mehr geschrieben hatte. Sie legte eine Hand auf ihre. „Kopf hoch, er wird sich schon noch melden", sagte sie.
Nach dem Frühstück ging Hermine zu ihrer ersten Unterrichtsstunde. Arithmantik. Sie mochte das Fach sehr gerne, weshalb es ihr immer wieder Spaß machte, den Unterricht zu besuchen. Tatsächlich lief es ziemlich gut, sich auf den Unterricht zu konzentrieren, stellte sie fest.
Zumindest bis zum Wochenende...

Draco saß am Slytherintisch und beobachtete Hermine, die sich angeregt mit einer Schülerin aus ihrem Haus unterhielt. Sein Plan war, die Braunhaarige heute beim Ausflug nach Hogsmeade einzuladen und vielleicht ein Butterbier mit ihr zu trinken. Er konnte sich vorstellen, dass sie davon wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein würde, aber er könnte sie schon irgendwie überreden.
„Na? Lust, nachher ein Butterbier mit mir zu trinken?", wollte Blaise von ihm wissen. Er hatte ihn von der Seite angestupst, was Draco aus seinen Gedanken brachte.
„Hab schon was anderes vor", meinte der Blonde und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Ah, ich ahne es." Blaise deutete mit wackelnden Augenbrauen auf den Gryffindortisch, was Draco dazu brachte die Augen zu verdrehen. „Bei Merlin, Blaise..."
Sein bester Freund lachte. „Ich werde schon jemand anders finden, der etwas mit mir unternimmt. Viel Spaß mit deiner Flamme." Mit diesen Worten stand er auf und ließ Draco alleine.
Er schüttelte den Kopf, musste aber grinsen. Dieser Tag würde gut werden, das spürte er.

Hermine hatte sich in einen dicken Schal, eine Mütze und eine dicke Jacke eingemummelt, als sie mit den anderen Schülern durch die Straßen von Hogsmeade lief. Es war kalt geworden und sie steckte die Hände in die Jackentaschen. Die junge Gryffindor merkte, wie sich ihr jemand von rechts annäherte.
„Granger, heute schon was vor?", fragte Draco und lächelte sie freundlich an.
De Braunhaarige räusperte sich. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht."
„Warum so abweisend?"
„Bei Merlin, Draco, ich sagte dir doch, du sollst mich in Ruhe lassen", erwiderte sie.
Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie ein Stück weit hinter der Schülergruppe liefen und sich während des kurzen Gesprächs von der Gruppe entfernt hatten.
„Geh mit mir nachher ein Butterbier trinken, dann lasse ich dich in Ruhe, versprochen!" Natürlich war das glatt gelogen, aber vielleicht schaffte er es ja, dass sie am Ende des Tages gar nicht mehr in Ruhe gelassen werden wollte.
Hermine verdrehte die Augen. „Wenn es sein muss", willigte sie schließlich ein.

Draco freute sich wie ein kleines Kind, als er mit Hermine an einem Tisch saß, ein schönes Butterbier vor sich. Dass sie schließlich doch eingewilligt hatte, eines mit ihm trinken zu gehen, hatte ihn überrascht und er wollte es sie nicht bereuen lassen.
Vielleicht war sie ja doch gar nicht so abgeneigt von ihm, wie sie die ganze Zeit tat.
„Hmm, lecker", sagte Hermine, nachdem sie einen Schluck von ihrem Getränk getrunken hatte.
Draco grinste amüsiert. „Du hast da noch ein wenig Schaum", sagte er und deutete auf ihren Mund.
Die Braunhaarige wurde rot und wischte mit ihrer Serviette darüber, jedoch erfolglos.
„Immer noch", meinte der Slytherin, beugte sich zu ihr herüber, nahm ihr die Serviette aus der Hand und fuhr ihr sanft damit über den Mundwinkel.
Hermine hatte den Atem angehalten und atmete erleichtert aus, als er sich wieder von ihr entfernt hatte. Es war gar nicht gut, wie sie plötzlich auf ihn reagierte, fand sie.
„Danke", sagte die Gryffindor, um die Stille zu durchbrechen, die plötzlich eingetreten war.
„Ich habe gehört, du hast Arithmatik belegt", begann Draco nach einer Weile ein Gespräch und traf damit auch voll ins Schwarze. Hermine berichtete begeistert von dem Unterrichtsfach und er schmunzelte über ihren Elan. Tatsächlich unterhielten sich die beiden gut und lachten viel. Alle Vorurteile waren auf einmal vergessen. Es fühlte sich einfach wunderbar an, so sorglos mit Hermine zu reden, stellte Draco fest. Er wollte das unbedingt wiederholen, auch wenn der Tag noch gar nicht vorbei war.

Hermine stellte fest, dass sie völlig vergessen hatte, dass sie eigentlich wütend auf den Slytherin war und eigentlich wollte, dass er sich von ihr fernhielt. Sie musste zugeben, dass er ein guter Zuhörer war und ihr der Tag ausgesprochen gut gefallen hatte. Die beiden Schüler verließen das Restaurant lachend und gingen die Straße entlang. Ein paar Drittklässler, die wohl das erste Mal in Hogsmeade waren, kicherten, als sie an ihnen vorbeiliefen.
„Das war toll! Gib schon zu, dass es dir auch gefallen hat", sagte Draco und schaute sie grinsend von der Seite an.
Hermine schmunzelte. „Es war einfach schrecklich, Draco. Dass ich mich überhaupt dazu habe überreden lassen..." Sie schüttelte den Kopf.
„Du hast recht, es war einfach furchtbar. Das dürfen wir nie wieder machen", erwiderte der Blonde. Die beiden lachten. Ein ungewohntes Gefühl.
„Nein, mal im Ernst. Es fällt mir schwer, es zuzugeben, aber es hat mir wirklich gefallen", gab Hermine zu.
Draco triumphierte innerlich, versuchte sich jedoch nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn das tatsächlich freute.
„Hör mal..." Er blieb stehen und auch Hermine hielt inne. Der Slytherin legte eine Hand an ihren Arm, was ihr Herz dazu brachte, unkontrolliert zu schlagen.
Bei Merlins Bart, lass das..., dachte Hermine.
„Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir nicht zu nahe treten wollte, letztens auf dem Astronomieturm. Ich wollte bei dir nicht den Eindruck erwecken, nur mit dir zu spielen. Ich weiß zwar selbst noch nicht, was das alles zu bedeuten hat, aber ich möchte es unbedingt herausfinden, Hermine", sagte Draco. Es fiel ihm schwer, sich vor ihr zu öffnen. Dass er sie das erste Mal beim Vornamen genannt hatte, brachte Hermine zum Lächeln.
„Ich glaube, zwischen uns hat sich etwas verändert", gab auch Hermine zu und sah ihm in die Augen.
„Lass uns das zusammen herausfinden. Lass uns das langsam angehen." Draco lächelte und drückte kurz ihren Arm.

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Nach einiger Zeit kommt hier mal wieder was von mir. Mich würde interessieren, was ihr zur Story bisher sagt! Gebt mir gerne Rückmeldung :-)

I'll be good [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt