Kapitel 21

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Oh I think you do it on purpose
You make me nervous
You make me nervous
Tryna gain my composure
But we're both far from sober
And the night's far from over

~ „NERVOUS", Jake Miller & TOMOS

Durch einen Schrei wurde Hermine aus dem Schlaf gerissen. Sie schreckte auf und saß sofort senkrecht im Bett. Draco neben ihr atmete hektisch, Schweiß glänzte in seinem Gesicht und auf seiner nackten Brust, die sich schnell ob und senkte. Er lehnte an der Rückseite des Bettes, hatte sich scheinbar schon aufgesetzt.
„Draco, beruhige dich", sagte Hermine sanft, während sie sich hinsetzte und strich ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich... hatte einen Albtraum", hauchte er, die Augen weit aufgerissen.
Das hatte Hermine sich auch schon selbst zusammenreimen können, jedoch wollte sie ihm das jetzt nicht unter die Nase reiben.
Die Braunhaarige sprach einige Zeit lang beruhigende Worte und versuchte, ihn dazu zu bringen, wieder ruhiger zu atmen, bemerkte aber, dass sich seine Brust immer noch unkontrolliert hob und senkte.
„Draco. Draco!", riss sie ihn aus seiner Starre.
Der Blonde sah sie an. „Ich... ich habe ihn gesehen und..."
„Schhhh...", fiel Hermine ihm ins Wort. Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihre Brust.
Normalerweise hätte Draco einen anzüglichen Kommentar dazu abgegeben, jedoch nicht heute.
„Konzentrier dich auf meinen Herzschlag. Atme ruhig ein und aus", sagte sie und sah ihm dabei fest in die Augen.
Tatsächlich schien es diesmal zu helfen, denn Dracos Atmung beruhigte sich langsam.
„Alles wieder gut?", fragte die junge Frau schließlich vorsichtig, woraufhin Draco nickte.
Er lehnte seine Stirn an ihre und schloss die Augen. „Danke", murmelte er. „Ich... habe in letzter Zeit öfter solche Albträume. Tut mir leid, dass ich dich wach gemacht habe."
Hermine legte eine Hand an seine Wange. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Es ist alles gut." Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Schlaf noch ein bisschen. Es ist mitten in der Nacht."
Draco nickte und legte sich wieder hin. Es dauerte eine Weile, aber schon bald war er wieder eingeschlafen, wie Hermine an seinen regelmäßigen Atemzügen erkannte.
Auch sie driftete wieder ins Land der Träume ab.

Ein paar Tage waren vergangen. Hermine und Draco hatten heute vor, an einen nahegelegenen See zu fahren. Er war relativ bekannt und im Sommer bei Hexen und Zauberern sehr beliebt, weshalb die beiden hofften, dass nicht zu viel Betrieb dort war.
Heute war ein äußerst warmer Sommertag. Kaum war man nach draußen getreten, fing man schon an zu schwitzen. Die beiden bahnten sich einen Weg durch das relativ hohe Gras nach unten und Hermine zog Handtücher und einen kleinen Sonnenschirm aus ihrer Tasche.
Ihren Bikini hatte sie unter ihre normale Kleidung gezogen. Draco hatte sich schon das T-Shirt ausgezogen und ging zum Wasser, um die Temperatur zu fühlen. Hermine betrachtete seinen Rücken, der in der Sonne glänzte und an dem sich leichte Muskeln abzeichneten.
Sie blinzelte und zog sich dann selbst ihre Kleidung aus. Eine verschwitzte Strähne klebte an ihrer Stirn und sie strich sie sich aus dem Gesicht.
Glücklicherweise waren noch nicht viele Leute am See. Das Wasser war klar, einige Bäume standen am Ufer und spendeten Schatten und ein paar Meter weiter neben ihnen saßen zwei junge Frauen auf ihren Handtüchern und unterhielten sich. Dahinter saßen weitere Leute als Grüppchen zusammen. Man hörte, wie sie redeten und dann lachten.
„Kommst du auch mal irgendwann?", hörte sie Draco fragen, der schon komplett im Wasser gewesen war und nun auf sie zukam. Wasser tropfte von ihm und perlte an seiner Haut ab.
„Später vielleicht. Ich möchte erstmal die Sonne genießen", erwiderte die Braunhaarige und drehte sich um, um ihr Handtuch auszulegen.
„Oh nein, das wirst du nicht", sagte Draco mit einem Mal an ihr Ohr und hatte sie in der nächsten Sekunde vom Boden gehoben. Mit einem Arm unter ihren Kniekehlen und einem unter ihrem Rücken trug er sie Richtung Wasser.
„Draco, was soll das? Lass das", rief Hermine und schlug ihm auf die Brust. Doch der Blonde lief unbeirrt weiter. Bis zu den Waden war er schon im Wasser.
„DRACO!", kreischte Hermine. „Lass mich sofort runter!"
„Wie Sie wünschen", antwortete Draco und tauchte mit ihr unter Wasser. Schnell kamen die beiden wieder an die Oberfläche. Die junge Frau tauchte prustend auf, während Draco sich locker die Haare aus dem Gesicht strich.
„Oh, das wirst du büßen", sagte Hermine und kniff ihre Augen zu Schlitzen zusammen. Wasser lief aus ihren Haaren in ihr Gesicht, und verschwand unter ihrem Kinn. Sie holte aus und Draco wurde von einer Ladung Wasser getroffen. Dieser ging zum Gegenangriff über und auch Hermine wurde noch nasser als sie ohnehin schon war.
Die beiden lachten und Draco schwamm auf sie zu und nahm sie in den Arm. Sie schlang die Beine um seine Hüfte und ließ sich von ihm durchs Wasser tragen.
Der Blonde drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, zog sie noch näher an sich und lächelte sie dann an.
„So schlimm ist das Wasser doch nicht, hm?", fragte er.
„Trotzdem – mach das nie wieder." Hermine boxte ihn gegen die Schulter.
Die beiden blieben noch kurz im Wasser und schwammen dann zum Ufer, wo sie sich auf die Handtücher legten und für ein paar Minuten die Augen schlossen, um diesmal wirklich die Sonne zu genießen.

Es war schon Abend, als Hermine und Draco ins Manor zurückkehrten.
„Wünscht Master Draco, dass Trixy etwas zum Abendessen macht?", erkundigte sich die Hauselfe im Flur. Mal wieder war sie direkt nach ihrer Ankunft vor ihnen aufgetaucht.
„Unbedingt! Danke, Trixy", antwortete Draco, woraufhin das kleine Geschöpf mit einem Plopp wieder verschwand.
„Ich glaube, ich würde gerne duschen", meinte Hermine, als sie ihre Tasche in Dracos Zimmer abgestellt hatte.
Er hob die Augenbrauen und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Hermine schnitt ihm gleich das Wort ab: „Alleine!" Sie lachte.
Draco sah gespielt traurig auf den Boden und schob die Unterlippe vor, was sie noch mehr zum Lachen brachte.

Das Essen hatte wirklich lecker geschmeckt, musste Hermine zugeben und nach dem langen Tag am See hatte sie wirklich Hunger gehabt.
Hermine brachte ihre Teller in die Küche, wo die Hauselfen sie spülen würden und stellte auch die Gläser auf der Theke ab, als sie spürte, wie Draco von hinten die Arme um sie schlang.
Er verteilte zarte Küsse auf ihrem Hals, was ihr mal wieder eine Gänsehaut bescherte und sie drehte sich in seinen Armen um.
Dracos Augen funkelten, obwohl sie eine dunklere Farbe angenommen hatten. Ihre Gefühle schienen sich darin widerzuspiegeln und für einen kurzen Moment versank sie in diesem wunderschönen Grau.
Sie seufzte leise, als er seine Tätigkeit wieder aufnahm und sie somit aus ihren Gedanken riss.
Hermine spürte erneut, wie sie eine Gänsehaut bekam, als der Blonde ihr etwas ins Ohr flüsterte und dann seine Hand mit ihrer verschränkte und sie über den Flur in sein Zimmer zog.
   Diesmal leistete sie keinen Widerstand und betrachtete Dracos zitternde Finger, die nach dem Saum ihres Shirts griffen und bald waren ihre Kleider nur noch ein Haufen auf dem Boden...

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Wow, was geht denn mit den Aufrufen dieser Geschichte ab? Es freut mich riesig, dass sie euch so gut gefällt und immer wieder neue Leser dazukommen! <3

I'll be good [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt