15. Drool

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Matthew

Ihre Frage lässt mich einfrieren. Ich lege die Akten zurück auf den Tisch und sehe in ihre mit Tränen gefüllten Augen. „Dein Onkel hat nicht mit dir geredet.", stelle ich fest. Ich bewege mich langsam auf sie zu. Nehme behutsam die Bilder aus ihren schmalen, zierlichen Fingern und führe sie zur Couch. Doch sie stoppt mich: „Ich setze mich nicht auf eine Couch, dessen Besitzer ich nicht kenne." „Em, sicher dass du stehen willst?", frag ich ruhig nach. „Nein", sagt sie leise und sieht zu mir hoch. Ich verliere mich in ihren Augen und fühle mich auf ein Mal so gebraucht. Ich habe das dringende Bedürfnis sie vor dem Folgenden zu schützen, aber sie hat das Recht es zu erfahren und ich die Pflicht es ihr zu sagen. „Der Boden wäre in Ordnung, glaube ich.", sagt sie leise und begibt sich sofort runter. Ich bin so ein schrecklicher Mensch, denn Bilder wie sie vor mir auf den Boden kniet und andere Dinge mit mir anstellt kommen mir in den Kopf. Ich rufe mich selbst zur Vernunft und begebe mich ebenfalls auf den Boden, lehne mich mit den Rücken an die Couch während sie mich nur erwartungsvoll ansieht. „Weißt du noch, als wir über deinen Opa geredet haben?", frag ich. Dafür bekomme ich allerdings nur ein „Mhm!" „Wir glauben ... dass... dein Vater nicht tot ist und dies sein Haus ist.", sage ich vorsichtig ruhig und beobachte jeder ihrer Regungen. War das zu schnell? Ich hätte weiter ausholen soll und ihr ein wenig Zeit lassen sollen, aber gesagt ist gesagt. „Wie soll das Möglich sein? Er wurde ermordet.", behauptet sie weiter. Es tut mir so weh, sie so zu sehen: „Em, wir glauben, er hat uns seinen Tod nur vorgetäuscht." „Das hätte er nie. Er hätte Mom und mich niemals verlassen. Er wäre nie gegangen, niemals. Es gab nichts, was ihn von uns hätte fern halten können. Er hätte auch nie zugelassen des irgendjemand meiner Mom Schaden zu fügt. Er wäre niemals gegangen.", unterbricht sie mich und die Tränen laufen ihr übers Gesicht. Ich ziehe sie auf meinen Schoß und lege Ihren Kopf an meine Brust. Ich kann ihr mit Worten nicht weiter helfen, nur mit körperlicher Nähe. „Niemals!" murmelt sie weiter und durchweicht langsam mein T-shirt. Ich küsse ihren Scheitel , schließe meine Arme um ihren Körper und ziehe sie noch mehr an mich. Ich muss mich unweigerlich fragen, wem diese Nähe mehr hilft. Ihr oder mir?
Irgendwann beruhigt sie sich langsam wieder und sitzen wir einfach nur stumm da. „ Bring mich bitte hier weg.", flüstert sie mir leise zu. Ich erhebe mich mit ihr in den Armen und mache ich auf den Weg, zu dem Ort den ich ihr schon lange zeigen will.
Behutsam lasse ich sie auf den Beifahrersitz gleite, jogge ums Auto und setze mich schnell auf den Fahrersitz. Sie hat sich an die Fensterseite gelehnt, weint still vor sich hin. Bemüht sich jedoch sich zu beruhigen, aber jedes Mal wird es nur noch schlimmer. Ich kann sie nicht mehr, das mit sich selbst ausfechten lassen und lege meine Hand auf ihr Knie. Sie hebt langsam den Kopf und sieht mich an, während ich mich zwinge weiter auf die Straße zu blicken. Sie rutscht in ihrem Sitz zu mir heran. Es vergehen Minuten, bis sie mich fragt : „Seit wann wusstest du es?" „Erst seit heute Morgen. Und du warst schon weg. Zudem dachte ich, dass es dir dein Onkel sagt und du somit besser damit zurecht kommst. Es tut mir weh dich so zu sehen, Em." antworte ich ihr schnell. Sie legt nur still ihre Hand auf die Meime über ihrem Knie.
Als wir angekommen sind, war sie schon längst eingeschlafen. Aber ich war trotzdem so aufgeregt, als wäre sie wach.
Ich hebe sich langsam aus dem Auto. Sie soll weiter schlafen. Ich trage sie über die Schwelle und es fühlt sich so dermaßen Richtig an, das mir mein Herz schmerzt. Der Gedanke kommt mir, dass es so sein sollte. Das sie nicht mit einem schleimigen Rechtsverdreher zusammen sein sollte, zugegebenermaßen er hat uns geholfen, aber hätte ich damals gewusst, dass er irgendwann mit Emily schläft, hätte ich ihn verschwinden lassen und nicht dafür gesorgt, dass er so schnell aufsteigt. Ich bin auf den Weg ins Schlafzimmer, in unser zukünftiges Schlafzimmer. Bemühe mich die Decke zurück zuschlagen ohne das Emily in meinen Armen aufwacht. Lege sie langsam aufs Bett, ziehe ihr Schuhe und Hose aus. Sie hat wundervoll Beine, bevor ich jedoch eine Straftat begehe, decke ich sie schnell zu. Ich erinnere mich nur Bruchstückhaft an gestern Abend, aber so ähnlich ist es auch vonstatten gegangen. Ich ziehe mich selbst bis auf die Boxer aus und lege mich auf meine Seite. Ich atme ruhig durch und fühle die reinste Glückseligkeit, besonders als sich ein warme Körper an meinen schmiegt und ein sehr harte Kopf sich auf meine Brust bettet. Ich glaube sie fängt an zu sabbern.

 Ich glaube sie fängt an zu sabbern

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