18. Weitreichende Folgen

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Emily

Ich krabble über den Öl beschmierten Boden, bis ich aus seiner Reichweite bin und sicher aufstehen kann. Ich meine, was war das gerade? Was um Himmels Willen hat mich da geritten? Das ich Matthew beinahe gerieten .. STOP!
Ich eile den Flur entlang und versuche meine Gedanke in die hinterste Ecke meines Verstandes zu packen, denn ich wahrscheinlich eh schon verloren habe. Ich meine .. Nein, hör auf darüber nachzudenken!
Ich weiß nicht was ich tun soll, dass einzige was meinem hochqualifizierten Kopf einfällt ist: Renn!
Da mir nichts anderes in den Sinn kommt, halte ich dies für die beste Lösung. Ich fange an schneller zu laufen, über den Flur, bis zu einer Tür, die in den Garten führt. Vorbei an kunstvoll angelegte Beeten, einem überdimensionierten Pool, über den gepflegten englischer Rasen. So lang ich konnte, was nicht lang war.
Da stand ich also, mit den Händen auf den Knien und keuchend, als könnte ich in der Zeit zurück rennen, um das Geschehen rückgängig zu machen. Aber das ist reines Wunschdenken. Mein Kopf fühlt sich gleichzeitig so leer, als auch so voll an. Das einzige was ich zu 100% weiß ist: ich bin verwirrt.
Ich muss mich beruhigen und ein kühlen Kopf behalten, beziehungsweise bekommen. Meinem Atmen kontrollierend, lasse ich meine Zehen ins Gras greifen und versuche mich darauf zu konzentrieren. Werde jedoch durch mein vibrierendes Handy, in meiner Hosentasche gestört.

Hey Du,
Ich hoffe du hast genauso schrecklich geschlafen, wie ich ohne dich.
Du hast dich nicht noch mal gemeldet. Ich hoffe es ist alles in Ordnung, falls du Hilfe brauchst, ich bin nur einen Anruf entfernt.
Komm schnell zurück zu mir.
Ich liebe dich,
Adam

Ich muss es ihm sagen! Sofort. Ich muss es ihm erklären und ich muss hier verschwinden, aber wenn ich es ihm jetzt sage, wird er mich dann je wieder so ansehen? Werde ich je wieder solche Nachrichten von ihm bekommen ?
Aber eins hab ich mir geschworen keine neuen Lügen, die alten sind schon derartig riesig an Masse, dass sie unmöglich für immer unter dem Teppich bleiben. Doch mehr verkraftet keine Beziehung.
Ich atme noch einmal tief durch und drücke dann den Telefonbutton, der das Ferngespräch einleitet.

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A: Was für eine schönen Überraschung
E: Hei ... Es ist etwas passiert.
A: Geht es dir gut ?
E: Ja! Nein!... körperlich geht es mir gut.
A: Emily, was ist passiert? Bist du sicherlich nicht verletzt?
E: Nein, mir fehlt nichts, ... doch vielleicht fehlt es mir an geistiger Klarheit/
A: Verdammt Emily. Was ist passiert?
E: Wenn du mich ausreden lassen würdest, wüsstest du es schon längst.
A: Dann mach es verdammt nochmal nicht so spannend. Ich mache mir gerade unglaubliche Sorgen.
E: Du weißt, dass ich hier in Los Angeles aufgewachsen bin. Und natürlich hatte ich auch den ein oder anderen Freund (In Gedanken verbessere ich mich mit: nur ein Freund).
A: Ja?
E: Der Eine ist jetzt geschäftlich mit meinem Onkel verbunden und so haben wir uns zufällig bei eine Termin, bei dem ich meinen Onkel begleitet habe, getroffen. Wir sind ins Gespräch gekommen, darüber wir unsere Leben verlaufen sind und wie glücklich wir in unseren Beziehungen sind (ich werde in der Hölle landen), aber dann ... irgendwie ...haben wir uns geküsst. 
Es hatte nichts zu bedeuten und es war auch nur eine Sekunde. Mir ist ganz schlecht deswegen!
Ich wusste nicht, ob ich es dir überhaupt erzählen soll, da es ... da er ... mir nichts bedeutet ... aber ich wollte nicht, dass es solche Geheimnisse zwischen uns gibt ... ich meine das haben wir uns geschworen ... ich fühle mich so schrecklich und  hab auch keine Ahnung wieso überhaupt .. ich musste es dir erzählen .. Ich bin grauenhaft ... es tut mir leid!
A:...
E: Bitte sag etwas
A:... Ich bin in der Kanzlei, Emily. Ich muss auflegen. Bis dann.
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Er hat aufgelegt, einfach so, aber was hab ich auch erwartet? Das er mir ein Freifahrtschein ausstellt und mir sofort vergibt. Ich lasse mich auch den Boden gleiten und kneife die Augen zu, drücke die Tränen weg. Kann die Sonne nicht einfachmal verschwinden. So liege ich da, mitten in diesem Garten und fühle mich so unglaublich verloren und schmutzig, wie noch nie zuvor.

Ein Schatten legt sich über mein Gesicht. „Em, dass es so kommt, wollte ich nicht, glaub mir.  Aber es ist nun ist es so und wenn du darüber nachdenkst, dann wird dir auch bewusst werden, das dies unausweichlich war. Du hättest es gleich beenden sollen. Es heraus zu zögern, wird es nicht leichter machen.", sagt er so ruhig und bestimmt, so als würde er mit einem trotzigen Kleinkind sprechen. Ich setzt mich auf und starre ihn nieder. Versuche es. „Sei ja ruhig! Du bist doch an all dem Schuld!", motze ich. Er lächelt darauf: „Du warst nicht gerade passiv" Ich ziehe nur scharf Luft ein und wende mich ab von ihm. „Ich denke, wir haben lang genug gespielt. Es wird Zeit alles in geregelt Bahnen zu bringen. Wir beide fliegen morgen nach New York und werden deine dortigen Verpflichtungen beseitigen!"

 Wir beide fliegen morgen nach New York und werden deine dortigen Verpflichtungen beseitigen!"

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