𝙴𝙻𝙴𝚅𝙴𝙽

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𝓣𝓪𝓴𝓮 𝓶𝓮 𝓽𝓸 𝓪 𝓹𝓵𝓪𝓬𝓮 𝓯𝓪𝓻 𝓯𝓻𝓸𝓶 𝓱𝓮𝓻𝓮

- 𝓙𝓮𝓸𝓷𝓰𝓰𝓾𝓴 -
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Jeongguk machte sich mit seinen zwei Tüten lächelnd auf den Weg nach Hause und öffnete die Tür. Er war wie immer alleine aber diesesmal machte es ihm nichts aus, denn er war glücklich. Er hatte Freunde und sie behandelten ihn so nett, schenkten ihm Sachen und versorgten ihn mit Essen. Alles was der Dunkelhaarige aber wollte, war es nicht alleine zu sein und das war er dank den Jungs nicht. Er überlegte sich immer noch wie er seiner Mutter helfen konnte und sah von den zwei Brüdern, dass sie arbeiten gingen, um ihr eigenes Geld zu verdienen. Vielleicht sollte das Jeongguk auch tun und dafür müsste er seine Angst vor Menschen überwinden.

Er seufzte, legte die Tüten mit den Schuhen und Klamotten auf den Boden und nahm sich Jimins Skript in die Hand.

»Destiny«, flüsterte er erneut ehe er weiter im Buch las, das er zur Hälfte schon durch hatte.

Ihre Hände verhakten sich miteinander und sie sahen sich verliebt an. Lina glaubte noch nie an Liebe auf den ersten Blick bis sie auf ihn traf. Den Mann, der ihr Leben auf den Kopf stellte. Der Mann, der sie zur glücklichsten Frau der Welt machte. Er war alles für sie. Ihr Geliebter, ihr Freund, ihre Familie. Sie hatte nur ihn und das reichte ihr. Mehr brauchte sie nicht um glücklich zu sein, denn ein einziger Blick in sein wunderschönes sanftes Gesicht reichte, um ihr Herz schneller schlagen zu lassen.

Jeongguk fühlte in diesem Buch jede noch so vorkommende Emotion mit. Er verglich sich mit dem Hauptcharakter des Buches, weil es so gut passte und dachte darüber nach, dass er auch solche Menschen hatte, die ihm reichten. Alles waren. Auch wenn er die Brüder nicht so lange kannte, wusste er, dass sie ihm nur helfen und mit ihm befreundet sein wollten. Trotzdem hatte er Angst, dass die Jungs ihn verlassen würden, wenn er sie nicht mehr brauchte, denn Jeongguk wollte sich ändern. Er wollte stärker und selbstbewusster werden. Aber trotzdem wollte er mit ihnen befreundet sein. Vor allem mit Jimin.

Jimin war für ihn sogar etwas mehr als ein Freund. Er war sein persönlicher Idol zu dem er aufsah, den er hübsch und nett fand, sogar wie er sein wollte und ihn versuchte nachzuahmen. Jeongguk wollte so toll sein wie er.

Der Dunkelhaarige saß den ganzen Abend in seinem Zimmer und las das Skript bis er es durch hatte und sogar weinen musste, da Lina am Ende an einer schweren Erkrankung starb und einen Brief an Akino zurückgelassen hatte, in dem sie ihm alles über ihre Krankheit erklärte.

Jeongguk würde morgen Jimins Skript mitnehmen und es ihm dankend zurückgeben. Ihm sagen wie gut er das gemacht hatte, wenn er das überhaupt über die Lippen brachte.
Er war ziemlich müde und gähnte die ganze Zeit über, weshalb er sich bettfertig machte und sich hinlegte. Von seiner Mutter war war noch kein Mugs zu hören. Sie schien wohl auch heute bei einem ihrer Geldgeber zu schlafen.

Eomma... ich werde dir helfen und uns ein besseres Leben bescheren, so wie Jimin und Taehyungs Leben.

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Er schloss seine Augen und öffnete sie am nächsten Morgen als es klingelte.
Total überfordert und verschlafen stolperte er zur Haustüre und öffnete diese als vor ihm zwei Polizisten standen.

»Jeon Jeongguk?«

Langsam nickte er. Was wollten die Polizisten so früh hier. Er hatte doch nichts angestellt.

»Du musst mit uns kommen, wir haben deine Mutter gefunden.«

»W-was?«, flüsterte er und sah ihn aus glasigen Augen an.

»Zieh dich erstmal um und komm bitte mit uns«, sagte der Polizist, der noch ziemlich jung schien. Der andere Polizist neben ihm hatte diesen Blick voller Mitleid, den Taehyung ihm manchmal gab, wenn es ihm nicht gut ging.

Jeongguk zog sich schnell um und lief dann mit den Polizisten zu deren Auto. Er hatte Angst, unglaubliche Angst, dass seiner Mutter etwas zugestoßen war und so wie es aussah war das der Fall. Dabei hatte er beschlossen ihr zu helfen, weil er jetzt Freunde hatte.

Angekommen auf der Polizeiwache lief er in ein kleines Büro wo sich einer der zwei hinsaß und ihn bat sich gegenüber von ihm zu setzen.
Er reichte Jeongguk Bilder die er am liebsten gar nicht gesehen hätte und anfing loszuweinen.

»W-warum...«

Auf dem Foto sah man die Leiche seiner Mutter. Sie hatte wohl Schusswunden aber nicht nur das. Ihr Hals sah so aus als hätte man versucht sie zu würgen. Das waren bestimmt wieder diese dreckigen Männer, die ihre Spielchen spielten mit ihr.

Jeongguk konnte es nicht mehr ansehen und legte es weg.

»Jeongguk, wir brauchen deine Hilfe. Dieser Mörder läuft noch frei irgendwo rum. Ist dir etwas aufgefallen? Hast du jemand verdächtigen gesehen?«

Er überlegte aber es war alles so viel gerade. Er hatte seine Mutter verloren. Jetzt hatte er niemanden außer seine zwei Freunde. Immer mehr Leute verließen ihn und es würde nicht aufhören. Er schluchzte laut weshalb ein anderer Polizist ihm den Rücken strich und ihn versuchte zu beruhigen.

»D-darf ich... jemand... an-ru...fen??«

Die Polizisten sahen ihn misstrauisch an.

»Wen denn?«

»Meinen... F-freund.«

Sie nickten, doch leider kannte Jeongguk seine Nummer nicht und sah verzweifelt zu den Männern.

»Hast du die Nummer nicht?«

Er schüttelte den Kopf.

»Hast du denn kein Handy wo du nachschauen kannst?«

Er schüttelte wieder den Kopf.

»Dann sag uns doch wie dein Freund heißt und wir suchen hier nach der Nummer.«

Er nickte und sagte ihnen wen er gerne sprechen würde, was den Polizisten wohl seltsam erschien und deshalb sie mit ihm sprachen.

»Hallo? Park?«

»Ah Park Jimin. Officer Kim hier. Ich sitze hier mit Jeon Jeongguk und er hat nach Ihnen verlangt.«

»W-was?? Oh Gott... ich komme sofort. Wo muss ich hin?«

Der Polizist gab ihm die Adresse und legte auf.

»Scheint als seien sie wirklich befreundet«, sprach er zu seinem Kollegen und Jeongguk weinte einfach nur. Wieso musste alles so schief laufen? Warum mussten die schönen Momente immer von schlechten übertroffen werden? Wieso konnte er nicht wie jeder normale Mensch leben? Er wollte doch nicht mehr.

𝐁𝐞𝐚𝐮𝐭𝐢𝐟𝐮𝐥 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 ᵏᵒᵒᵏᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt