𝚃𝚆𝙴𝙽𝚃𝚈𝙾𝙽𝙴

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𝓙𝓾𝓼𝓽 𝓪 𝓫𝓵𝓲𝓷𝓴 𝓸𝓯 𝓪𝓷 𝓮𝔂𝓮 𝓬𝓸𝓾𝓵𝓭 𝓶𝓪𝓴𝓮 𝔂𝓸𝓾 𝓭𝓲𝓼𝓪𝓹𝓹𝓮𝓪𝓻

𝓙𝓲𝓶𝓲𝓷
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Er lag eine Weile schon in seinem Bett und konnte kaum schlafen. Immer wieder dachte er an die Szene im Wohnzimmer. Daran wie Jeongguk genau das zitierte, was er mit so viel Emotionen schrieb. Nur Jeongguk hatte er dieses Buch gezeigt in der Hoffnung, ihm so vermitteln zu können wie er sich fühlte ihm gegenüber. Aber Jeongguk verstand es nicht und Jimin nahm ihm das nichtmal übel. Der Jüngere hatte diese Art Emotion, diese Art Liebe noch nie wirklich erfahren dürfen.

Seufzend drehte sich Jimin auf die Seite. Es war unangenehm ruhig und die Stille bedrückte ihn. Das einzige was er hörte war der Wind, der gegen das Fenster peitschte und das ticken seiner Uhr auf dem kleinen Nachttisch.

Jeongguk und Taehyung haben bestimmt eine Menge Spaß... vielleicht sollte ich aufgeben. Er scheint ihn mehr zu mögen. Taehyung.

»Hyung? Jimin... hyung?«, kam es plötzlich von der anderen Seite der Tür.

Jeongguk...

Er tat so als würde er schlafen und versuchte nicht nervös zu werden als der Dunkelhaarige die Tür öffnete, um sie kurz daraufhin wieder zu schließen. Jimin spürte ein leichtes Gewicht auf der Matratze und schluckte etwas.

Liegt er etwa neben mir??

»Jimin Hyung...« ,flüsterte Jeongguk und strich mit dem Finger über seine Wange.

»Du schläfst schon. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich dachte nicht, dass es dich so verletzen würde«, sprach er leise weiter.

»Ich weiß, dass ich mich morgen nochmal entschuldigen sollte aber... ich musste es dir jetzt sagen, selbst wenn du mich vielleicht nur in deinen Träumen oder gar nicht hörst. Weißt du Hyung... ich hab viel nachgedacht und dieses eine Jahr hat mir sehr geholfen... mich aufzurappeln und über einiges nachzudenken. Die Therapie, die Schule, mein Training. Alles lief so gut, dass ich mir über andere Sachen Gedanken gemacht habe. Zuerst dachte ich, dass das was ich fühle falsch sei, naja, dann hast du heute gesagt, dass du Jungs magst.«

Jimin wollte am liebsten seine Augen aufschlagen und Jeongguk ansehen aber er traute sich nicht. Außerdem würde dieser vielleicht aufhören zu reden, weshalb er weiterhin so tat als würde er schlafen. Jeongguk strich immer noch über die Wange des Älteren und sorgte dafür, dass ihm seine Strähnen nicht immer vor sein Auge fielen.

Was meint er damit? Wie fühlt er sich? Mag er Jungs?

»Ich habe dich lange bewundert, Jimin Hyung. Und auch Tae Hyung aber ... ich weiß nicht. Irgendwie, so wie du es eben in deinen Büchern schreibst... habe ich mich in dich ... verliebt.«

Verliebt? In mich?

Er war immer noch unfähig seine Augen aufzuschlagen, jedoch klopfte sein Herz in einem unnatürlichem Tempo und die Hitze stieg ihm bis zum Kopf. Er spürte den warmen Atem seines Gegenübers auf sich, das ihm deutlich machte, dass das kein Traum war sondern die Realität.

»Jimin-ssi.... ich sag immer, dass du so schön bist und ich bin schüchtern, ärger dich deshalb und verletze damit manchmal deine Gefühle. Es tut mir Leid.«

Der Jüngere seufzte und setzte sich wieder auf, um Jimin richtig zuzudecken.

»Hyung. Egal was passieren sollte... du wirst die erste Person sein, die ich geliebt habe und auch die letzte. Auch wenn du mich nicht hören kannst... ich werde es dir nochmal sagen, wenn du wach bist.«

Jimin spürte einen sanften Kuss auf seiner Stirn bevor sich das Gewicht von seinem Bett hob.

»Gute Nacht... Jimin.«

Die Tür öffnete sich und Jeongguk verschwand aus dem Zimmer, ließ den verwirrten Älteren zurück, der sich aufsetzte und seine Hand in sein Oberteil krallte. Genau da, wo sein Herz lag, genau da, wo es am meisten weh tat. Wieso öffnete er seine Augen nicht einfach und sagte ihm, dass er genauso fühlte? Wieso... war er plötzlich so nervös und rührte sich kein bisschen? Seufzend warf er sich mit dem Rücken voraus aufs Bett und schloss seine Augen. Er war glücklich, mehr als das. Er war vor Freude außer sich und könnte in tausend Stücke explodieren.

Morgen sag ich ihm, dass ich alles gehört habe. Morgen werde ich ihm meine Gefühle gestehen.

Glücklich schloss er seine Augen, dachte an den Jüngeren und wie schnell sich seine Laune von null auf hundert wechselte. Er dachte nicht an Taehyung und daran, dass er schon andere Pläne mit Jeongguk hatte, von die der Blonde erst am nächsten Tag erfahren würde.


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Am nächsten Morgen

Motiviert und glücklich stand der Blonde auf, rannte aus dem Zimmer und klopfte sofort beim Jüngeren an.

»Jeonggukgieeee, bist du schon wach? Jeonggugkie~«

Er öffnete die Tür des Jüngeren, jedoch war dieser nicht in seinem Bett und das Bett sah auch nicht so aus, als hätte jemand darin geschlafen. Jimin lief im Zimmer umher und war ziemlich verwirrt.

»Vielleicht schläft er ja bei Taehyung....«

Er lief zum Zimmer seines Bruders, klopfte kurz an aber als niemand antwortete, öffnete er sie.

»Tae-«

»-hyung.«

Auch das Zimmer seines Bruders sah so aus als hätte niemand wirklich die Nacht darin verbracht. So langsam breitete sich Panik in dem Blonden aus und er rannte sofort durch das ganze Haus, sah in jedes einzelne Zimmer.

Wo... wo sind sie? Jeongguk? Taehyung? Vielleicht sind sie ja trainieren gegangen oder einkaufen? Ja, bestimmt sowas und dann wollte sie mich nicht aufwecken... das kann ich mir bei beiden vorstellen.


Er lief  in das Wohnzimmer und setzte sich erstmal auf die Couch.

Gestern saßen sie hier noch und lachten zusammen, tranken, machten sich übereinander lustig. Der Tisch war leer, aufgeräumt und nur ein Zettel lag auf diesem, der Jimin vorher nicht aufgefallen war. Schnell lief er zum Tisch und setzte sich mit dem Zettel in der Hand hin. Etwas neugierig und nervös las er ihn sich durch.

Jimin,

wenn du aufwachst, werden wir schon weg sein. Jeongguk und ich. Lass mir bitte diese Jahre mit Jeongguk und versuch uns nicht zu finden. Ich bitte dich. Ich werde gut auf ihn aufpassen und ihm meine ganze Liebe geben. Jimin. Es tut mir leid.

Taehyung

𝐁𝐞𝐚𝐮𝐭𝐢𝐟𝐮𝐥 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 ᵏᵒᵒᵏᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt