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Müde öffnete ich meine Augen. 

Es war Samstag.

Ein verregneter Samstag.

Ein ungemütlicher Samstag.
Robbie war zu seinen Verwandten gefahren, Kailee probierte die neusten Schmincktipps aus und von den anderen hatte ich seit Donnerstag nichts mehr gehört.

Ich versuchte mich durch Wasser, welches ich mir ins Gesicht spritze, wach zu bekommen, aber es funktionierte nicht. Ich wollte weiter schlafen.

Einfach den ganzen Tag. 

Das ging jedoch nicht. Erstens würde Malik denken ich wäre krank und dann würde er den ganzen Tag um mich herum laufen und mich nicht aus den Augen lassen.

Außerdem wollte ich endlich mal wieder zum Skaterpark.

Bei einem verschwommenen Blick auf die Uhr erkannte ich, dass es 13 Uhr war. Pünktlich genau.

Wieso war ich immer noch müde?

"Thea!"

Ich würde durch Maliks Geschrei aus meinem Stehschlaf gerissen.
Ich zog mir eine Jogginghose und einen Pulli über, dann taumelte ich nach unten.
Ein Typ mit roten Haaren zerstörte unsere Kaffeemaschine und einer mit gepflegten braunen saß auf unserem Tisch und zockte irgendein Spiel an seinem Handy.

Ich glaube das waren James und Louis. 

Eigentlich interessierten mich die beiden nicht, denn Maliks Freunde waren alle samt ekelhaft und schleimig, aber gerade waren sie hier. Was ich ganz und gar nicht gerne sah.

"Was?" Meine Stimme klang genauso wie meine Stimmung. Müde, genervt, angepisst...

"Hat die Prinzessin nicht genug Schlaf abbekommen?" Spottete Malik und drückte mich auf eine Stuhl.

"Also, ich werde bis morgen Abend nicht da sein, da James so ein Ferienhaus ein paar Stunden von hier entfernt hat."

James? Welcher von den beiden Typen hier war das noch gleich? Der rothaarige? Der war Kailees Typ. Wenn ich so darüber nach dachte wollte ich nicht, dass sie mit diesem Typen zusammen kam. Ich wollte nicht wissen, wie viele Mädchen die bereits im Bett gehabt hatten.

Ups, ich glaube irgendwie wiederhole ich mich...

Ich war verdammt noch mal müde.

"Malik... Die hat nichts verstanden." Schloss der braunhaarige aus meinem verwirrten Gesicht.

Und du verstehst nie was, so dumm wie du aussiehst...

Das sagte ich natürlich nicht. So groß war mein Selbstbewusstsein dann doch nicht.

Malik schnaubte. "Alsoo..." er rüttelte mich an dem Schultern.

"Ist ja gut, ich versuche ja schon nicht einzuschlafen!"
James an der Kaffeemaschine fing an zu lachen.

"Wir fahren da alle zusammen hin und du bleibst hier, ist ja klar, lass das Haus stehen ja? Und wenn was ist, dann rufst du mich auf der Stelle an."

"Wieso kommt die kleine nicht einfach mit? Dann hast du kein Problem, wenn ihr was passiert." 

Mein Mund klappte auf und Malik drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu Louis um.

Nie und nimmer!

"Pfosten. Ihr seid alle samt schwanzgesteuerte Idioten, ich lass meine Schwester nicht mal zu euch, wenn dieses Haus hier abfackelt."

"Und warum jetzt?"

"Ein riesiger Fehler." 

"Fuck! Was ist das für eine scheiß KAFFEEMASCHINE?" 
Brüllte James in diesem Moment.

Ich zuckte zusammen. Ich hatte ihn schon wütend gehört. Mal waren kleine Kinder seine Opfer, mal nervige Mädchen, nur noch nie eine Kaffeemaschine.

"Wieso kommt da kein Kaffee?" Er schlug auf die Arbeitsplatte daneben.

"Du hast sie schon zerstört," antwortete ich trocken.
Der tödliche Blick des rothaarigen traf mich.

"Hey, Alter, hör auf meine Schwester so anzusehen!"

"Wie seh ich sie denn an?"

"Mörderisch." 

James wandte seinen Blick ab und ich atmete erleichtert aus. Sein Blick war unangenehm.
Malik seufzte und fuhr sich angestrengt über die hellen braunen Haare und zerstörte seine Frisur. Nicht, dass es anders ausgesehen hätte, als davor, aber Jungs hatten ja eh einen besonderen Stil.

"Ihr seid alle solche Kinder..."

James murmelte so etwas wie fick dich und schnappte sich Louis Handy.
Der sprang empört auf.

"Jungs wir müssen jetzt los, ihr könnt euch im Auto weiter streiten."

"Na dann, süße, vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal bei einer Party oder so? Magst du Alkohol?"

Oh Gott nein, ich wollte ihn nie wieder sehen.

"Das war dein letzter Tag auf dieser Erde!" Malik sprang auf und folgte Louis, der hastig aus dem Haus gerannt war.

Ohne mich weiter zu beachten folgte James den beiden.


Ocean PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt