MIRROR |||| Behind the Escutcheon!

17. I Like You

Wolltest du ihr nicht noch was sagen?

Ach ja. Egal. Mache ich dann wann anders. Das nächste mal wenn ich sie sehe.
Sie ist sowieso jetzt gerade etwas geladen und meine Wenigkeit ist wohl der Grund dafür. Deswegen wäre es für mich jetzt keine gute Idee, da wieder zurück zu gehen.

,,CHRIS?"
Geschockt, das ich eventuell erkannt worden bin, drehte ich mich um. Sah aber Noah aus dem Laden torkeln und sich wild umschauend.
Sie drehte sich einige Male im Kreis und obwohl ich nur wenige Meter von ihr entfernt stand, schien sie mich nicht zu bemerken.

Dann blieb sie jedoch stehen und schaute in meine Richtung. Wie von der Tarantel gestochen lief sie los, lief jedoch an mir vorbei Richtung Fußgängerampel. Dort blieb sie vor einem dunkelgekleideten Typen stehen und fasste ihn am Arm.
,,Warte, Chris."
Als dieser sich aber umdrehte, bemerkte sie, dass dieser nicht der Chris war, den sie gesucht hatte.
Sie verbeugt sich schnell und murmelte irgendwas vor sich hin, während der Typ sich genervt wieder umdrehte und über die Straße ging.
So langsam amüsierte es mich, wie Noah sich suchend umsah und mich einfach nicht bemerkte.
Mit gemütlichen Schritten ging ich auf sie zu und als sie dann auch noch auf die Uhr sah und 'Shit' rief, musste ich lachen.

Sie stand jetzt mit dem Rücken zu mir und kam so langsam bei ihr an, als ich bemerkte, dass sie tatsächlich meine Jacke trug. Oder eben die ehemals meine Jacke.
Grinsend stellte ich mich neben sie.
,,Tatsache. Die Jacke steht dir ja wirklich besser als mir." flüsterte ich ihr dann ins Ohr, woraufhin sie sich sehr erschrak und sprang in die Luft.
Fast wollte sie sich wieder auf die Erde legen, wenn ich sie nicht in letzter Minute an ihrer Taille umfasst hätte.
,,Gott, das ist jetzt schon das zweite Mal heute. Hast du keine anderen Hobbies?" sagte sie schmollend, was mich kichern ließ.

,,Chris reicht eigentlich vollkommen und doch ich habe andere hobbies, aber irgendwie macht das Spaß." sagte ich und schmiegte meine Wange an ihre aufgeplusterte Wange.
,,Aha." gab sie genervt von sich. Zumindestens schien es mir so.
Dann drehte sie sich in meinen Armen um und sah mich an.

Jetzt ist wohl die nächste Gelegenheit.

,,Ich muss mit dir reden." sagte ich dann.
,,Ich auch mit dir."
Jetzt fing mich jedoch wieder meine Nervosität.
,,Fang du an."
Jedoch schüttelte sie mit dem Kopf.
,,Nein, du. Du wolltest zuerst."
Okay, com'on Chris. Du schaffst das.
,,Der Kuss gestern...ich...ähm...ich mag dich. Wirklich." stotterte ich udn sah sie hoffnungsvoll an.
Einen Augenblick sah sie mich einfach nur mit großen Augen an, dann öffnete sie aber doch noch ihren Mund und setzte zum reden an.

,,O-okay." sie machte eine kurze Pause. ,,Wow-ich...es ist nicht so, dass ich dich nicht mag, aber-"
,,Schon okay." unterbrach ich sie. ,,Ich handle wieder zu vorschnell." sagte ich und ließ sie los.
Einen Augenblick sah ich sie noch an, sie senkte jedoch ihren Blick.
Dies tat ich ihr dann nach, jedoch als sie kurz darauf ihre Arme um ihren Körper schlang, sah ich wieder zur ihr auf.

Mir fiel ein, dass sie auch mit mir reden wollte. Also hakte ich nach.
,,Worüber wolltest du eigentlich mit mir reden?" sagte ich emotionsloser als ich eigentlich wollte.
,,Ich wollte dir nur persönlich sagen, dass ich morgen nach Hause fliegen werde und-"
,,Du haust also wieder ab, ja?" jetzt fachte etwas Wut in mir auf, welche ich wohl deutlich in meiner Stimme zu erkennen gab.
,,Chris, ich-" setzte sie an und sah mir diesmal in die Augen, jedoch unterbrach ich sie wieder.
,,Ist das so eine Masche von dir? Dich in das Leben anderer zu schleichen, mit ihnen zu flirten und dann einfach abzubauen, bevor es ernst werden könnte?" fuhr ich sie an und schrie schon fast. Sie senkte wieder ihren Blick. Mir war in dem Moment echt egal, das die Blicke vieler Passanten auf uns lagen.

,,Ich will gar nicht wissen, wie vielen Leuten du so das Herz gebrochen hast." machte ich weiter. Atmete dann aber einmal ein und aus, bevor ich dann mit ruhiger Stimme sagte: ,,Mich eingeschlossen."
Ich war verletzt. Und das sollte sie wissen.
Ich wollte sie nicht mehr länger sehen, also drehte ich mich um und ging über die wieder grüne Fusgängerampel.
Währenddessen warf ich mich einen Satz zu ihr, ehe ich mich ganz auf der Straße befand.
,,Hab noch ein schönes Leben Noah Preußker."

Ich überquerte die Straße ohne mich noch einmal umzudrehen und kam heile drüben an, obwohl es schon wieder rot wurde.
Einige Autos hupten sogar schon und zur Entschuldigung hob ich bloß meine Hand und zog mir dann meine Snapback tiefer ins Gesicht, damit keiner die Tränen sehen konnte, die mir jetzt über die Wangen liefen.
So schnell ich konnte ging ich zum Parkplatz und stieg in den Van ein.
Ich verschwendete keine weitere Sekunde mehr davon, aus der Stadtmitte zu verschwinden.