Die Sterne glitzerten sacht am Firmament, während der Mond mit voller Pracht seinen Weg durch die Äste in das Lager suchte. In einem großen Bau, in dem im Gegensatz zu Außen eine angenehme Temperatur herrschte, atmete eine Königin gerade erleichtert auf. Sie ließ den Stock zu Boden gleiten, in den sie ihre Zähne gegraben hatte, um ihre Gefährten nicht mit den Schreien zu wecken. Ein schwaches Lächeln zierte ihr filigranes Gesicht, sie sah angestrengt und müde aus. Mit leuchtenden Augen blickte sie hinab auf das Junge, welches an ihrem Bauch lag. Das weiße Fell der Kleinen stand weit aufgebauscht um Kälte abzuschirmen. Einige schwarze Markierungen vervollständigten den Pelz der jungen Kätzin. Das Junge sah ihrer Mutter ähnlich, die Königin hatte ebenfalls ein helles Fell. Ihre blauen Augen schimmerten warm. Ein dunkler Kater, wohl der Gefährte trat ebenfalls in den Bau. Sein grüner Blick wurde weich im Angesicht seines Jungen. Ein Schnurren drang aus seiner Kehle und er bückte sich zu seiner Familie. "Sie ist wunderschön", meinte der Kater, "wie du." Seine Schnauze rieb über das Gesicht der Königin und wandte sich dem weißen Jungen zu. "Wie soll sie heißen?", fragte er verzückt, während er mit der Nase das kleine Köpfchen berührte. "Ich dachte mir Mondjunges. Sie wirkt wie das hellste Licht am Nachthimmel", erwiderte die Königin geschwächt. Der Dunkle sah seine Gefährtin besorgt an.
"Alles in Ordnung?"
Mit einem Mal hustete sie. Blut begleitete das Laute Geräusch, das sich immer wieder wiederholte. Sie bekam beinahe einen Anfall. "Splitterkrähe?!" Panisch verließ der Kater die Kinderstube und stürmte in die Mitte des Lagers. "Eschenpelz!!", rief er und lief weiter, bis der Kopf eines harzfarbenen Katers aus einem Bau kam. Ruhige Augen ruhten auf dem aufgebrachten Krieger, als der Heiler mit Kräutern im Maul näher trat und in die Kinderstube trabte. Die Königin krümmte sich derweil in ihrem Nest und zwischen den Hustenanfällen versuchte sie ihr Junges zu beruhigen, das verwirrt von den lauten Geräuschen umhertappte. Eschenpelz legte seine Kräuter zu Boden und tastete Splitterkrähe ab. Seine Schnauze senkte sich wieder zu den Blättern, nahm sie hoch und neigte den Kopf vor der Königin. "Was hat sie? Was ist los?", rief der Krieger aufgeregt. "Sie hat viel Blut verloren", nuschelte der Heiler ruhig durch die Kräuter,"es geht ihr sehr schlecht." Der braune Kater wollte weitergehen, wurde aber von seinem Clangefährten aufgehalten. "Tu doch irgendwas! Rette sie!" Mitleid glomm in den bernsteinfarbenen Augen des Heilers auf. "Sie ist bereits auf ihrem Weg zum SternenClan. Ich kann nichts mehr für sie tun." Der Kater verschwand und lies den Dunkeln mit seiner sterbenden Gefährtin allein. Diese strampelte langsam weniger. "Vipernschweif...", hustete sie schwach. Sofort reagierte der Kater und kam der weißen Königin näher. "Es tut mit leid", sie wurde von einem Schwall von Blut und Schleim unterbrochen,"kümmere dich... um sie. Um Mondjunges." Sie sah von ihrem kleinen Jungen auf zu ihrem Gefährten. Ihre blauen Augen waren matt und kraftlos. Aber ein Funke war noch da. "Ich... Liebe... Dich..." Und sie schloss die Augen, atmete ihren letzten Atemzug und hauchte das Leben aus. Wie elektrisiert stand Vipernschweif da, er konnte schwören ihren Geist flüstern zu hören, dann senkte er den Kopf und leckte Splitterkrähe über die Wange. "Ich dich auch..."
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Crescent Moon
Adventure"Des Himmels größter Stern bei Nacht, kämpft mit absoluter Macht, um als Stellvertreter jener, die versagten, Ruhe zu bringen in den Schatten." Die Augen des Heilers verdunkelten sich, nachdem die Worte aus seinem Mund gekommen waren. Diese Fanfict...