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Kapitel 27

Den nächsten Tag schwänze ich wieder und fahre zu Matteo nach Hause, weil ich weiß das er heute frei hat. Ich habe ihn vermisst und muss mit ihm über einige Sachen sprechen.

Sein Mitbewohner Vincent macht mir die Tür auf. Ehe ich nachfragen kann, zeigt er mit seinem Finger in den Flur, weshalb ich mich auch auf den Weg in sein Zimmer mache.

Ich denke nicht daran zu klopfen und platze deswegen in einen Matteo rein der Oberkörperfrei in seinem Zimmer steht. Dennoch lasse ich mich nicht davon beirren. «Du solltest in der Schule sein.» bemerkt er sofort, aber ich weiß das er sich trotzdem freut mich zu sehen. Leicht lächelnd drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen.

Jedoch rechne ich nicht damit, dass er den Kuss vertieft und mich hochhebt. Reflexartig schlinge ich meine Beine um seine Hüfte und seufze auf, als er mit seiner Zunge über meine Unterlippe streift. Doch plötzlich sehe ich Travis vor meinen Augen, weshalb ich mich abrupt von meinem Freund löse.

«I- Ich muss mit dir reden.» sage ich nervös und er lässt mich los. Er zieht sich noch ein Shirt an, bevor wir uns gemeinsam auf sein Bett setzen. Verunsichert legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel. «Ist alles in Ordnung?»

«Du machst mir das Leben schwer.» sage ich seufzend. «Außerdem haben wir die komplizierteste Beziehung. Aber ich beschwere mich nicht, denn du bist alles was ich brauche.» Glaube ich.

Bevor er etwas dazu sagen kann hebe ich meine Hand, da ich noch etwas ergänzen möchte. «Matteo.. Ich liebe dich.» Seine Augen weiten sich vor Freude. Ich habe lange überlegt, ob ich ihm sagen soll, dass ich ihn liebe. Auf keinen Fall bereue ich es, denn ich liebe ihn wirklich. Nun, vielleicht nicht so sehr wie er mich.. aber dennoch liebe ich ihn.

Mein Freund schließt mich sofort in seine Arme. «Ich liebe dich.» sagt er erleichtert und verteilt Küsse auf meinem ganzen Gesicht. «Ich liebe dich so sehr.»

Gerade will er seine Lippen auf meine legen, aber ein Klopfen an seiner Tür unterbricht uns. Vincent kommt mit einem kreidebleichem Gesicht herein. «Alter.. die Polizei ist hier. Die wollen mit dir reden. Was hast du angestellt?»

Scheiße.

«Fuck.» flucht Matteo und steht hastig von seinem Bett auf. «Em, bitte versteck dich im Badezimmer oder so. Mach die Dusche an. Okay?» sagt er flüsternd. Schnell nicke ich und sprinte zur Dusche. Vincent folgt mir und hält mich am Arm fest.

«Wieso musst du dich verstecken?» Unruhig wandern seine Augen von mir zum Flur. «Ich bin minderjährig.» erzähle ich nur die halbe Wahrheit.

Vince und ich bleiben im Flur stehen und lauschen dem Gespräch von Matteo und den Polizisten. «Guten Mittag, Mr. Coleman. Dürfen wir reinkommen?» fragt einer der Polizisten. «Natürlich.» antwortet mein Freund und schließt die Tür, nach dem wir hören das die Polizisten eintreten.

«Eine gemütliche Wohnung haben Sie. Wohnen Sie alleine?» Nervös schaue ich Vincent an.

«Nein, Sir. Ich wohne mit meinem Mitbewohner Vincent zusammen. Er hat Ihnen die Tür geöffnet.» Gestresst fahre ich mir durch die Locken und atme tief ein und aus. «Entschuldigen Sie der Nachfrage, Sir, aber dürfte ich wissen weshalb Sie hier sind?»

«Emery Harper. Sagt Ihnen dieser Name etwas?» Fuck. Fuck. Fuck. Welcher der drei Idioten hatte sich verplappert?!

«Emery Harper.» sagt Matteo nachdenklich. «Ah, Emery! Sie ist meine Schülerin. Ich bin Referendar an ihrer Highschool.»

Vincent's Mund klappt geschockt auf. Ich meine es wortwörtlich. Er schaut mich mit offenem Mund an und scheint es kaum fassen zu können, dass Matteo mein Lehrer ist.

«Wie würden Sie ihre Beziehung zu Miss Harper beschreiben?» fragt diesmal der andere Polizist und ich habe das Gefühl gleich umzukippen. Matteo lacht auf. Ein bisschen zu nervös, wenn man mich fragt. «Mit allem Respekt, Sir, aber was soll diese Fragerei?»

«Beantworten Sie einfach die Fragen, Mr. Coleman.» Jetzt fährt sich auch Vincent gestresst durch seinen Bart. «Emery ist eine sehr gute Schülerin. Ich unterrichte sie nur in Biologie und Sport.» antwortet Matteo.

«Haben Sie sich jemals mit ihr außerhalb der Unterrichtszeiten getroffen?»

«Nein. Ich habe sie ein paar mal zufällig in meiner Bahn gesehen und wir haben uns über den Unterrichtsstoff unterhalten.» Ich muss sagen.. Matteo ist echt ein guter Lügner. Ich hätte das niemals hin gekriegt. «Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir uns mal in der Wohnung umschauen?» Panisch schaue ich Vincent an, der mich genauso panisch ins Badezimmer schubst. Leise schließt er die Tür ab und fängt an sich auszuziehen.

«Was zur Hölle machst du da?!» zische ich ihn leise an, aber er zieht sich weiterhin aus. Nur noch in Boxershorts bekleidet steigt er in die Dusche und macht das Wasser an. Nach dem er komplett durchnässt ist, macht er das Wasser wieder aus, zieht sich seine Boxershorts vom Leib (wobei ich natürlich schnell weggucke) und bindet sich ein Handtuch um die Hüfte.

«Wenn ich hier halbnackt rausgehe, werden die sich nicht mehr hier umschauen. Aber vorsichtshalber steigst du in die Badewanne und ziehst den Vorhang zu! Verstanden?» Schnell nicke ich und steige in die Badewanne.

Krass. Die haben ja eine Dusche und Badewanne. Cool. Ich höre wie die Tür aufgeht und er das Licht ausmacht. Toll. Jetzt sitze ich im Dunklen in einer Badewanne.

Es vergehen bestimmt zwanzig Minuten bis das Licht wieder angemacht wird. Erleichtert stelle ich fest das es nur Vince ist, der den Vorhang aufschiebt. Hinter ihm steht Matteo. «Wer von deinen Freunden hat das Maul zu weit aufgerissen?» fragt er wütend.

«Alter!» ruft Vincent ehe ich etwas sagen kann. «Seid ihr verrückt?! Wo habt ihr euer verficktes Gehirn gelassen?» fragt er diesmal wütend und schaut uns beide verurteilend an. Danach fokussiert er sich auf mich. «Für einen Lehrer schwärmen ist noch etwas anderes, aber mit ihm eine Beziehung eingehen?!»

«Ihr habt zudem auch noch einen Altersunterschied von sechs Jahren! Falls du nicht wegen dieser Lehrer-Schülerin Scheiße in den Knast kommst, dann wegen dem Alter.»

Sprachlos und verlegen zugleich schaue ich auf den Boden. Er hat recht. Was soll ich noch dazu sagen? Ich hätte Matteo einfach weiterhin hassen sollen. Ich hätte ihn weiterhin als nervigen Referendar sehen sollen. Scheiße.

«Vince.. Ich liebe sie.» Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, aber ich schaue dennoch weiterhin auf den Boden. «Matteo, sie ist 17 und deine Schülerin.»

«Sie- Sie wird bald 18 und in weniger als vier Monaten hat sie ihren Abschluss.» Diesmal schaue ich die beiden Jungs an. Vince legt mitfühlend seine Hand auf Matteo's Schulter.

«Das kannst du nicht machen, Matteo. Das hat keine Zukunft.»

A/N:

Ich bin echt im Schreibmodus, aber das ist das letzte Kapitel für heute.
Wer hat sich da wohl verplappert? Was glaubt ihr?

Ich hoffe es hat euch gefallen.
xoxo