Charlies POV
Die Dunkelheit umgibt mich wie ein Mantel. Was sollte die Nummer? Meinte er mich gerade wie Christian mit Sex zu bestrafen? Der Typ hat sie doch nicht mehr alle? Ich wische mir immer wieder die aufsteigenden Tränen aus meinem Gesicht. So habe ich es mir wirklich nicht vorgestellt. Und diese Seite von Wincent ist mir echt nicht geheuer.
Mittlerweile habe ich vollkommen die Orientierung verloren. Eigentlich habe ich nicht vorgehabt so weit wegzugehen, doch überall waren Menschen, die mich nur angeschaut haben. Sie dachten wohl, dass ich sie nicht alle habe, so wie ich rumfluchend durch die Gegend geirrt bin. Tja und jetzt bin ich irgendwo im nirgendwo. Und mein Handy liegt bei Wincent im Flur. Super Leistung. Schließlich setze ich mich in eine Bushaltestelle. Geil, der letzte Bus fuhr bereits, denke ich seufzend.
Wincents POV
Ich fahre schon seit gefühlten Stunden durch die Gegend. Wo kann sie nur sein, verdammt? So weit kann sie doch nicht weg sein, denke ich und halte Ausschau. Ich bin gerade in der Stadt, aber finde sie nicht. Ich spüre, wie sich mein Herz zusammen zieht. Es fühlt sich brennend an, fast als würde es Feuer fangen.
Schließlich fahre ich über die Landstraßen. Die Bushaltestellen werden immer weniger und ich bekomme Panik.
Letztendlich parke ich meinen Mercedes am Straßenrand, um die Suche zu Fuß fortzuführen.„Ich sagte, dass Sie mich loslassen sollen!", höre ich eine bekannte Stimme rufen.
Sie scheint ganz in meiner Nähe zu sein.
„Ach Zuckerpuppe, ich weiß doch, dass du es auch willst!", höre ich jetzt eine männliche Stimme.
Sofort läuten meine Alarmglocken und ich renne los. Charlie, ich bin sofort bei dir!Bei der Haltestelle angekommen, aus der ich die Stimmen wahrgenommen habe, sehe ich schließlich Charlie vor einem Mann stehen, der vor ihr zusammen gekrümmt auf dem Boden liegt.
„Ich habe gesagt, dass Sie mich loslassen sollen!" Sie dreht sich um und erstarrt.
„Charlie...", fange ich an und strecke eine Hand nach ihr aus. Doch sie macht einen Schritt von mir weg. Ich erinnere mich an ihre Worte und lasse meine Hände sinken. „Ist gut, ich fasse dich nicht an."
Ihre Augen funkeln mich verletzt und wütend an. „Was willst du hier?" Ich halte ihren Blick.
„Charlie, du bist Hals über Kopf abgehauen, da musste ich dir hinterher."
Sie lacht und reckt selbstbewusst ihre Brust vor. „Ich bin auf deine Hilfe nicht angewiesen." Ich lache.
„Ach Nein? Charlie, du kennst dich hier nicht aus. Dir hätte weiß Gott was passieren können. Und ich hätte es mir nie verziehen, wenn dir was passiert wäre."
Ich denke wieder an den Schmerzen in meiner Brust. Sie seufzt.
„Und was passiert Zuhause? Wirst du mich erneut so bestrafen?" Ich sehe sie geschockt an.
„Nein! Das wie vorhin passiert nie wieder! Es war ein Riesen Fehler und es tut mir verdammt nochmal Leid! Wenn müsstest du mich bestrafen!", erkläre ich. Doch Charlie schüttelt den Kopf.
„Nein, das ist erstens nicht mein Stil und zweitens wäre ich nicht besser."
Ich sehe, wie sie sich selbst umarmt. Wincent, du Trottel! Tadle ich mich selbst und lege ihr meine Lederjacke um die Schultern. Sie sieht mich dankbar an.
„Wollen wir ne Kleinigkeit essengehen? Ich glaube, nach diesem Schock können wir beide einen Happen vertragen. Und dort reden wir in Ruhe darüber, was vorhin passiert ist."
Charlie nickt. „Das hört sich gut an."„Wie hast du es eigentlich geschafft, dich vier Kilometer von Eutin zu entfernen und dann noch in die falsche Richtung zu gehen?", frage ich amüsiert. „Hey!", sie bewirft mich mit einer Pommes.
„Ich war hier noch nie!"
Ich lache und lege eine Hand vorsichtig auf ihre.
Sie ist endlich warm. Charlie sieht mich an.
„Danke, dass du mir verziehen hast", flüstere ich.
Sie lächelt leicht.
„Schon gut. Ich habe wohl etwas über reagiert. Ich hätte sofort mit dir reden sollen. Beim nächsten Mal..." Ich unterbreche sie.
„Nein, es wird kein nächstes Mal geben! Ich könnte dir nie wieder so weh tun..."
Charlie fährt mit ihrer Hand jetzt meinen Unterarm hoch.
„Wincent, ich würde es trotzdem gerne irgendwann nochmal probieren. Vielleicht nicht sofort. Lass uns Gras über die Sache wachsen. Aber eine Chance wäre okay."
Ich seufze und streiche über ihre Wange. „Ich überlege es mir...und jetzt iss."
Charlie nickt und auch ich beiße von meinem Burger ab.
DU LIEST GERADE
Jemanden vermissen
FanfictionCharlie Schuster hat es nicht leicht. Sie kommt gerade aus einer schwierigen Beziehung und will sich als Nächstes nur auf sich und ihre Arbeit konzentrieren. Und die hat sie mit ihrem kleinen Fotostudio genug. Doch was ist, wenn es eine Person geben...