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Wincents POV

Frustriert stehe ich unter der Dusche und lehne meinen Kopf an die kalten Fliesen. Da will man romantisch sein und dieses sture Ding macht alles kaputt. Was mache ich nur falsch? Dieser Gedanke lässt mir keine Ruhe.
„Wincent", höre ich im nächsten Moment auch schon ihre Stimme.
„Nein, lass mich bitte allein, ja? Ich brauche kurz etwas Zeit für mich."
Ich höre Charlie ein leises 'Okay', murmeln und das Schließen der Tür.

Frisch geduscht und entspannter komme ich aus dem Bad.
So gehe ich nur in einem Handtuch bekleidet ins Schlafzimmer, wo mich Charlie in einem sehr schönem Dessou erwartet.
„Charlie, was soll das?"
Diese kommt langsam auf mich zu und legt ihre Arme um meinen Hals.
„Es tut mir Leid. Ich weiß, dass ich jeden mit meiner Art verschrecke. Selbst, wenn ich einen tollen Menschen vor mir habe, der mir so viel Liebe schenkt." Ich muss lächeln.
„Rede nur weiter...", murmele ich.
„Du bist einfach so lieb und sexy und perfekt...und du verdienst etwas besseres...", während Charlie weiter spricht, küsst sie sich meinen Oberkörper langsam hinunter, wobei sie sich vor mir auf die Knie begibt.
„Was hast du vor", frage ich sie. Charlie grinst und nimmt das Handtuch weg.
„Ich will dir zeigen, wie sehr es mir leid tut."
Ehe ich mich versehe, nimmt sie meinen Freund in ihren Mund und ich lege meinen Kopf leise stöhnend in den Nacken.

Keuchend sehe ich zu ihr hinunter. Charlie erwidert meinen Blick und leckt sich den Rest von ihren Lippen.
„Zieh dich für mich aus, Baby! Ich will dich ficken!"
Charlie lacht und steht auf.
„Leg dich hin und genieße die Show."
Ich nicke und folge ihren Worten.
Als ich liege, sehe ich, wie sie ihren Rekorder anmacht und sich dann zu mir dreht.
Ihre Hüften beginnen sich im Takt der Musik sexy zu bewegen und sie spielt frech mit ihrem Haar, dabei sieht sie mich verführerisch an und ich nehme schluckend mein Glied wieder in die Hand.
Nach und nach legt sie eines der wenigen Stücke ihres Dessous ab und tanzt dabei weiter und ich bin längst schon wieder hart.
„Fuck, Charlie! Komm her!", befehle ich.
„Sind wir jetzt schon wieder scharf?"
Ohne zu antworten, ziehe ich sie ins Bett und beuge mich über sie. Gierig drück ich meine Lippen auf ihre und küsse sie.
Dabei schiebe ich mich in sie und gebe ihr zu spüren, wie scharf ich wieder bin.

Grinsend rollt sie sich nach einer zweiten Runde von mir und sieht an die Decke.
Auch ich habe ein fettes Grinsen auf meinen Lippen und habe eine Hand hinter meinem Kopf gelegt.
„Wow, was war das denn bitte?" Ich lache.
„Ich bin halt scharf auf dich gewesen, wie du es sagtest." Sie lacht.
„Du bist so ein Spinner. Hast du auch so einen Durst?", fragt sie und sieht mich an.
Ich nicke.
„Nach diesem Sex. Immer."
Sie lacht und steht auf.
„Bin gleich wieder da. Nicht weg rennen."
Ich sehe ihr lachend nach, ehe ich mich strecke und zu ihrem Nachttisch sehe, wo ein Zettel liegt, der zusammen gefaltet ist. Was ist denn das? Neugierig, wie ich nun mal bin, nehme ich den Zettel, falte ihn auseinander und lese ihn-was ein fataler Fehler ist.

Pro und Kontra- Liste für eine Beziehung mit Wincent

Pro: toller Charakter, gutes Aussehen, kocht gut, schöne Augen, ist immer für mich da, hört mir immer zu, mag es zu kuscheln, guter Musiker

Ich muss kurz lächeln.
Aber die Kontra- Seite soll mir schnell die Augen öffnen, also lese ich weiter.

Kontra: unordentlich, isst zu viel süßes, ist viel am Handy, Macho, eifersüchtig, schnell beleidigt. verlangt zu viel, liebt mich

Ganz ruhig, Wincent. dafür hat sie bestimmt eine plausible Erklärung, denke ich und versuche mich so zu beruhigen.
„Sorry, ich hab uns noch etwas Popcorn gemacht, dann könnten wir etwas Netfl...", sagt Charlie, als sie wieder kommt. Ich zeige ihr den Zettel.
„Ich verlange zu viel? Und bin schnell beleidigt? Denkst du so von mir?"
Charlie schluckt , stellt die Sachen ab und kommt zu mir.
„Ich habe nicht nur schlechte Sachen aufgezählt."
Ich lache und haue mir gegen die Stirn.
„Ah ja, ich sehe gut aus, koche gut, habe schöne Augen..."
„Und einen tollen Charakt..."
„Halt den Mund! Soll ich mal anfangen so eine Liste zu machen? Ich hab auch einige Punkte!"
Ich unterbreche sie und werfe den Zettel auf den Boden, bevor ich anfange mich anzuziehen.
„Wincent, ich..." Ich schüttele den Kopf.
„Jetzt bin ich dran. Pro: Du bist liebenswert, sexy, eine tolle Frau, hast eine tolle Persönlichkeit, bist ehrlich und du fotografierst wie ein Profi. Du bist lustig, schlau und hilfsbereit."
Charlie sieht mich mit Tränen in den Augen an.
So verletzt und wütend bin ich nicht mal beim letzten Date gewesen.
„Kontra: Du weißt nicht was du willst...Mehr habe ich nicht gefunden. Selbst deine sture Art kann ich unter Pro verbuchen."
Sie kommt auf mich zu.
„Wincent, lass mich es dir erklären."
Doch ich hebe eine Hand und nehme meine gepackte Tasche.
„Der eifersüchtige und schnell beleidigte Macho geht ins Hotel...Auf Wiedersehen."
Mit diesen Worten gehe ich zugegebenermaßen etwas dramatisch und steige auf das Motorrad. Ich starte es und fahre mit Vollgas los. Und das Einzigste, was ich noch mit bekommen habe, ist wie alles um mich herum schwarz wird.

Charlies POV

Die nächste Stunde ist wie im Flug vergangen.
Einzig allein das Klingeln meines Handys hat mich aus meiner Trance geholt.
„Schuster?", so gehe ich ran und die folgenden Worte ziehen mir den Teppich unter den Füßen weg.
So schnell wie es geht ziehe ich mich an und steige in mein Auto.
Die Fahrt zum Krankenhaus nehme ich nur am Rande mit und ehe ich mich versehe, sitze ich im Wartezimmer des Krankenhauses.
Wincent hat einen Unfall mit dem Motorrad gehabt und befindet sich gerade im OP-Saal. Und dich hat er als Notfall-Kontakt gespeichert, denke ich seufzend und stütze mein Gesicht in beide Hände. Angela und Shayenne sind schon unterwegs.
Sie sollen noch gegen Mitternacht an kommen. Natürlich habe ich gesagt, dass sie ja vorsichtig fahren sollen.
Noch einen Unfall schaffe ich nicht.

Der Arzt kommt aus dem Saal und ich stehe sofort auf.
„Sind Sie Charlie?"
Ich nicke und der Arzt wirft einen Blick in die Akte.
„Guten Abend, mein Name ist Dr. Schwarz. Ja, ich weiß wie die Farbe."
Er lacht ein sarkastisches Lachen und räuspert sich.
„Nun, ihr Freund hat einen verschobenen Bruch im Arm. Wir mussten ihn operieren. Zum Glück ist bis auf einer zusätzlichen leichten Gehirnerschütterung nichts passiert. In einer Woche ist er wieder draußen."
Ich nicke erleichtert und mir fällt ein Stein vom Herzen.
„Er befindet sich in seinem Zimmer. Sie können zu ihm."
Ich bedanke mich freundlich und ziehe mir im Zimmer einen Stuhl an sein Bett, worauf ich Platz nehme und seine Hand in meine nehme.

Es vergehen ein paar Stunden und der Druck, der durch Wincents Hand entsteht mich aus dem kleinen Power-  Nap.
Der Schreck hat mich sehr erschöpft.
Und jetzt lächle ich und sehe ihn an. Seine Hand halte ich weiterhin fest.
„Hey."
Wincent sieht sich benommen im Zimmer um.
„Wo bin ich?"
Ich räuspere mich und setze mich aufrecht hin.
„Du bist im Krankenhaus, du hattest einen Unfall mit dem Motorrad..."
Jetzt nickt er wissend.
„Und was machst du hier?"
Ich sehe ihn stutzend an.
„Ich...ähm naja, du hast mich als deinen Notfall- Kontakt eingespeichert und wir sind Freunde."
Er lacht trocken.
„Ja, Freunde. Freunde die ab und zu miteinander ficken."
Ich schlucke und will etwas erwidern, da kommen Angela und Shayenne herein.
„Stören wir?", fragt seine Mutter.
Er schüttelt den Kopf.
„Nein, kommt rein. Charlie will gerade gehen, oder?"
Als mich seine braunen Augen ansehen und ich die Wut und die Verletztheit sehe, muss ich schlucken.
Das wars also... Und so nicke ich und stehe auf. „Sehen wir uns bald wieder?", frage ich und sehe, wie Angela ihren Sohn in den Arm nimmt, auch Shayenne umarmt ihn und ich höre sie weinen, Wincent sieht mich weder an, noch sagt er ein Wort.
Das war eine klare Antwort.
Also lebe wohl, Wincent. Mit diesem letzten Gedanken drehe ich mich um, verlasse das Zimmer, gehe den Flur entlang, verlasse das Krankenhaus und fahre zu mir nach Hause.

                    Ende

Jemanden vermissen  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt