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Charlies POV

Es ist Samstag, 19 Uhr und ich sitze auf meiner Couch.
Wincent lächelt mich vom Handy aus an.
„Steht bei dir heute etwas Besonderes an?", fragt er gerade. Ich seufze.
Natürlich hat er gemerkt, dass ich anders als sonst fein herausgeputzt bin.
„Ja, ich gehe heute aus. Michelle meine beste Freundin und ich gehen tanzen."
Wincent sieht mich irritiert an.
„Michelle? Sie hast du ja bis heute noch nicht erwähnt..." Innerlich haue ich mir gegen die Stirn. Es stimmt, er hat ihren Namen gerade zum ersten Mal gehört.
„Aber egal. Dann wünsche ich euch einen schönen Abend. Vielleicht gehen wir ja mal zu dritt aus."
Ich nicke lächelnd. „Ja, dann lernt ihr euch kennen. Was machst du heute?" Er zeigt kurz auf Shayenne, die in ihrem Lieblingsbademantel neben ihm auf der Couch liegt.
„Shayenne und ich chillen etwas und morgen gehen wir wahrscheinlich schwimmen. Hier in Eutin habe ich ja zum Glück etwas Ruhe. Ich muss dann aber auch auflegen. Du weißt ja, Shayenne mag es nicht, wenn ich telefoniere, wenn wir zusammen sind."
Ich höre seine Schwester schon witzelnd schimpfen und muss lachen.
„Ich melde mich morgen Abend bei dir. Bis dann!"
Wincent gibt mir einen Schmatzer, wobei ich den Kopf schütteln muss und lege dann auf. Anschließend sehe ich, dass Maik mir geschrieben hat.
Er ist bereits unterwegs.
Also stehe ich auf und gehe in meinen Flur.

Nervös wie ich bin, fahre ich über das pflaumenfarbene Kleid

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Nervös wie ich bin, fahre ich über das pflaumenfarbene Kleid.
Der Reißverschluss geht von oben bis unten runter, also lässt es den Mann viel Fantasie. Ob das vielleicht doch zu sexy ist? Doch ich entscheide dann, dass es doch passend ist. Immerhin kann es mit Maik eine Zukunft haben, im Gegensatz zu Wincent und mir.
Ich weiß nicht wie lange ich so da stehe, aber das Klingeln an meiner Tür reißt mich aus meinen Gedanken, zurück in die Realität.

Maik sieht mich lächelnd an, als ich in seinen Mercedes steige. Immerhin haben er und Wincent schon mal denselben Geschmack was Autos angeht. Und was Frauen betrifft auch! Ich kann mir gut vorstellen, wie meine innere Stimme sich lachend auf dem Boden wirft.
„Bist du bereit, meine Schöne?", fragt Maik mich und küsst meine Hand.
Er ist schon immer höflich und diskret gewesen, das war der Grund, warum ich mich damals in ihn verliebt habe. Er hat sich mir nicht so angebiedert, wie die anderen Männer damals.
„Du siehst wunderschön aus, Charlie."
Ich werde rot und schnalle mich schnell an.
Denn im selben Moment startet Maik den Motor und fährt los.

Maik hilft mir galant beim Aussteigen, als wir vor dem Rossini halten. Mit offenem Mund nehme ich noch meine Handtasche aus dem Auto.
„Na, kommt es dir bekannt vor?"
Maik lächelt.
Wir haben uns in diesem Restaurant kennengelernt.
Ich bin hier oft mit meinen Eltern zum Essen gewesen.
„Hier hat unser Zauber begonnen!", haucht er jetzt in mein Ohr und ich spüre seine Hand an meiner Taille.
Wieder einmal werde ich rot.
„Lass uns hereingehen. Ich habe Hunger."
Maik lacht und nimmt meine Hand.
So gehen wir rein.

„Ich habe auf den Namen Dresdner reserviert", sagt er schließlich zum Kellner. Dieser schaut in sein Buch.
„Aber natürlich. Wir haben einen ruhigen Tisch für Sie bereitgestellt, ganz wie Sie es wollten. Wenn, Sie mir bitte folgen wollen."
Ich sehe beeindruckt zu Maik, der mir ein Lächeln schenkt und so folgen wir den Herren gemeinsam zum Tisch, der etwas romantisch gedeckt ist. Maik stellt mir den Stuhl zurecht und rückt ihn auch wie ein Gentleman an den Tisch, als ich sitze.
Jetzt bemerke ich, wie sehr mir diese Seite von ihm gefehlt hat.

Jemanden vermissen  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt