Charlies POV
Das Streicheln einer rauen Hand an meiner Schulter holt mich sanft aus meinem Schlaf. Meine Augen bleiben aber geschlossen und ein Lächeln ziert meine Lippen.
Dieser Moment soll einfach nicht aufhören.
So ruhig wie heute bin ich schon lange nicht mehr aufgewacht.
Die Hand liegt jetzt auf meiner Wange und dreht meinen Kopf sanft nach hinten.
Meine Augen öffnen sich langsam und Augen, so grün wie Gras sehen in braune, die in Schokolade getaucht sein können.
„Guten Morgen", haucht eine kratzig und tief klingende Stimme.
„Guten Morgen."
Meine Stimme klingt nicht anders. Im nächsten Moment liegen seine Lippen auf meinen und benebeln meine Sinne, mein Puls steigt und mein Herz macht Loopings.
So glücklich wie jetzt bin ich selten. Sanft trennen sich unsere Lippen voneinander.
„Mmmmh, du küsst so gut...", sagt die Stimme meines Kusspartners.
Kichernd erhebt mein Körper sich wie automatisch.
Ich strecke mich und muss staunen.
„Wow! Wir hatten keinen Sex?"
Ich drehe mich zu Wincent um, der mich lächelnd mustert.
„Scheint so. Ist das...schlecht?"
Ich schüttele sofort den Kopf.
„Für mich nicht. Was sagst du?"
Er steht auf und kommt zu mir.
„Nein, ich finde es so auch echt gut- es ist so neu, so wie eine...Prämiere!"
Ich lache.
„Du schaust zu viel Shades of Grey..."
Jetzt lacht er und knufft mich in die Seite.
„Gar nicht, weil dann würden wir ja nur miteinander vögeln."
Jetzt lache auch ich und rolle mit meinen Augen. Sofort wird sein Blick ernst.
„Hast du die Augen gerollt?"
Ich gluckse. „Vielleicht."
Wincent sieht mich nur an.
„Lauf!"
Jetzt kichere ich und renne los.Schließlich fängt Wincent mich und drückt mich küssend gegen die Wand.
Dabei hält er meine Hände über meinem Kopf, genau so wie Christian es bei Anastasia macht.
Ihr seid aber Charlie und Wincent und nicht Christian und Ana! Mein inneres Ich schiebe ich bei Seite, stattdessen vertiefe ich den Kuss.
„Geh mit mir aus!", nuschelt er an meinen Lippen. Ich löse mich von ihm und sehe ihn überrascht an.
„Bittest du mich wirklich um ein Date?"
Wincent zuckt mit den Schultern.
„Wir haben doch schon mal ein Date gehabt."
Ich nicke und erinnere mich an das traurige und schmerzhafte Ende unserer Verabredung.
„Also, was sagst du?"
Er sieht mich so erwartungsvoll an, wie noch nie. Also lächle ich ihn an.
„Na gut. Was soll ich anziehen?"
Wincent grinst und küsst mich.
„Etwas worin du dich wohlfühlst".
Ich gehe duschen und dann bin ich weg. Ich muss etwas organisieren."
So verabschiedet er sich von mir und ich sehe ihm hinterher.Ganze zwei Stunden später holt er mich grinsend ab. Ich sehe ihn an.
„Was?"
Ohne zu antworten, nimmt er mich an die Hand und führt mich nach draußen. Dort steht ein Motorrad.
„Wincent, was wird das?"
Er zieht mich an sich heran.
In dem Moment bin ich froh, dass ich mich für eine Jeans und nicht für einen Rock entschieden habe.
„Bist du schon mal auf einem Motorrad mit gefahren?"
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Nein, ich wusste aber nicht, dass du es tust."
Wincent lacht.
„Dass du das als Fan nicht weißt."
Ich sehe ihn nur an.
„Ich sagte doch, dass ich keiner der Fans bin, die alles von dir wissen. Ich weiß nicht mal deine Schuhgröße."
Er sieht mich grinsend an.
„Ich trage 44. Und du?"
Ich fühle mich auf den Arm genommen.
„Das, wüsstest du gerne", sage ich und nehme ihn den Helm ab, den ich mir auf den Kopf setze. Anschließend setzen wir uns und ich umschlinge seinen Oberkörper, mein Kopf nimmt auf seiner Schulter Platz.
„Lets go!", sagt er und kurz darauf startet er den Motor und wir düsen los.Wir halten vor einem kleinen Schrebergarten.
„Was machen wir hier?", frage ich neugierig. Wincent lächelt und führt mich zu einer Decke.
„Der Garten gehört Kevins Eltern und wir dürfen hier unser Date verbringen."
Ich muss kichern.
„Picknick im Schrebergarten?"
„Gefällt es dir nicht?", fragt Wincent zurück. Ich gehe lächelnd zu ihm und drücke einen sanften Kuss auf seine Lippen.
„Es ist perfekt."
Wincent streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr und wir nehmen Platz.„Jetzt erzähl mal. Wer ist Charlotte Schuster eigentlich?"
Ich sehe zu ihm auf, da wir auf der Decke liegen und mein Kopf in seinem Schoß bettet. „Was genau willst du denn wissen?", frage ich zurück.
„Na ja, alles. Wie sind deine Eltern, was hast du damals gerne gemacht, was sind alles deine Hobbys? Was macht Charlotte Schuster aus?" Ich lache.
„Seit wann willst du das wissen?"
Wincent streichelt meine Wange.
„Ich will dich besser kennenlernen."
Ich seufze.
„Warum?"
Er lässt wieder seine Kiefer mahlen.
„Du weißt, dass ich dich liebe", flüstert er. Ich nicke und setze mich auf. Sanft beuge ich mich über ihn.
„Na gut, ich bin Charlotte Schuster, 24 Jahre alt und komme aus Oldenburg. Jetzt lebe ich aber seit über einem Jahr in München und bin Fotografin von Beruf."
Jetzt sehen mich braune Augen total ungläubig an.
„Du verarschst mich...", sagt er und setzt sich auf.
Ich knie mich hin und wir sehen uns an.
„Ich dachte, dass das ein ernsthaftes Date ist, Charlie. Aber ich sehe schon, du willst mich nicht an dich ran lassen. Gut, dann lassen wir es."
Wincent rappelt sich auf und fängt an, das Geschirr und den Müll in den Korb zu räumen. „Wincent", murmele ich.
„Nein, schon gut. Lass uns heim fahren."
Ich seufze. Na super. Da hast du es wieder vermasselt, Charlie! 100 Gummipunkte!
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Jemanden vermissen
FanfictionCharlie Schuster hat es nicht leicht. Sie kommt gerade aus einer schwierigen Beziehung und will sich als Nächstes nur auf sich und ihre Arbeit konzentrieren. Und die hat sie mit ihrem kleinen Fotostudio genug. Doch was ist, wenn es eine Person geben...